LiveTicker: Unwetter in der SchweizBund warnt vor heftigen Gewittern am FreitagDer Überblick am MontagmorgenTessin: Drei Personen nach Erdrutsch im Maggiatal tot geborgen
Der Sommer fiel bislang vor allem durch die instabile Wetterlage auf. Nach einem sonnigen Wochenende sind Gewitter angesagt. Wir berichten laufend.
Zum Thema
Vorher-nachher-Bilder zeigen, wie zerstörerisch die Unwetter wüteten
Schweizer Flüsse haben nicht den Platz, den sie bei Unwetter brauchen
Interaktive Karte zu Naturgefahren: Steht Ihr Haus in einem Gefahrengebiet?
Beschädigte Brücke – Cogne im Aostatal nur aus der Luft erreichbar
Nach den schweren Unwettern vom Wochenende ist der Ferienort Cogne im norditalienischen Aostatal von der Umwelt abgeschnitten. Die einzige Zufahrtsstrasse zum Ort mit 1300 Einwohnern ist wegen Überschwemmungen nicht mehr passierbar.
250 Personen müssen per Helikopter aus dem Ort evakuiert werden. Am Sonntag waren dank des Einsatzes mehrerer Hubschrauber etwa 500 Personen flussabwärts gebracht worden. Mehrere evakuierte Familien wurden in Hotels der Gegend untergebracht.
Die Gemeindeverwaltung berichtet, dass Arbeiten zur Wiederherstellung des durch Hochwasser beschädigten Aquädukts im Gange sind. Probleme gab es weiterhin mit den Internet- und Telefonleitungen. Die Gemeinde bat die Bevölkerung, sich in dem Gebiet nur eingeschränkt zu bewegen. (SDA)
Suche nach vermisster Person im Maggiatal geht weiter
Die Suche nach der vermissten Person im Maggiatal ist am Montagmorgen fortgesetzt worden. Wegen der Unwetter, die viel Geröll in den Lago Maggiore transportiert haben, ist die Schifffahrt aus Sicherheitsgründen bis auf Weiteres eingestellt worden. Dies teilte die Schifffahrtsgesellschaft des Luganer Sees am Montagmorgen mit.
Die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromleitungen im betroffenen Gebiet des Maggiatals gingen ebenfalls weiter, teilte die Tessiner Kantonspolizei mit. Am Sonntagabend hätten alle 300 Teilnehmer des lokalen Fussballturniers in Peccia im hinteren Maggiatal evakuiert werden können. (SDA)
Viola Amherd besucht Unwettergebiete
Bundespräsidentin Viola Amherd besucht am Montag die Unwettergebiete, am Vormittag im Wallis und am Nachmittag im Tessin. Sie wird begleitet von Vertretern der beiden Kantonsregierungen und plant Austausche mit den Gemeindebehörden und Einsatzkräften.
Das Wallis und das Tessin wurden am Wochenende von schweren Unwettern heimgesucht. Die Schäden durch Hochwasser sowie Erd- und Geröllrutsche sind gewaltig. Mindestens vier Personen kamen ums Leben, und es wird noch nach Vermissten gesucht.
Bundespräsidentin Viola Amherd besucht am Vormittag gemeinsam mit dem Walliser Staatsrat Frédéric Favre betroffene Gebiete im Kanton Wallis, wie das eidgenössische Departement für Verteidigung, Bevölkerungsschutz und Sport (VBS) mitteilte. Am Nachmittag wird sich Amherd im Kanton Tessin vor Ort ein Bild der Lage machen, zusammen mit Regierungsratspräsident Christian Vitta.
Die Armee leistet in den Unwettergebieten Hilfe. Seit Sonntagmorgen liefern Helikopter-Besatzungen der Armee den zivilen Behörden Bilder für die Abklärung des Ausmasses der Schäden. Im Tessin unterstützte die Luftwaffe mit zwei «Super Pumas» die Evakuation von rund 300 Personen aus einem abgeschnittenen Gebiet.
Die Armee wird im Rahmen der militärischen Katastrophenhilfe weiterhin in den beiden Kantonen im Einsatz sein. In den nächsten Tagen werden spezialisierte Formationen zu Gunsten der Behörden und der betroffenen Bevölkerung eingesetzt. (SDA)
Bahnlinie zwischen Leuk und Gampel-Steg VS weiterhin unterbrochen
Im Wallis war am Montagmorgen die Bahnlinie zwischen Leuk und Gampel-Steg weiterhin wegen Hochwassers unterbrochen. Laut der SBB-Bahninformation fielen die Fernverkehrszüge IR90 zwischen Siders und Brig aus.
Zwischen Leuk und Gampel-Steg verkehrten laut der genannten Webseite keine R91-Züge. Zwischen Siders und Visp sowie zwischen Leuk und Gampel-Steg zirkulierten Ersatzbusse. Die Einschränkung werde bis zum Dienstagmorgen andauern, hiess es auf der Webseite der SBB. (SDA)
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Autobahn A9 noch immer wegen Hochwassers gesperrt
Nach den schweren Gewittern vom Wochenende war die Autobahn A9 im Zentralwallis am Montagmorgen immer noch auf einem Teilstück in beiden Richtungen gesperrt. Wegen Hochwassers ebenfalls nicht befahrbar war die Strecke zwischen Siders-Ost und Sitten-West.
Der Verkehr wird dort örtlich umgeleitet, wie der TCS-Verkehrsinformation und der Seite «truckinfo.ch» des Bundesamts für Strassen Astra zu entnehmen war. Ebenfalls noch unterbrochen war wegen eines Erdrutsches die Passstrasse über den Simplon, welche ebenfalls als Nationalstrasse gilt.
Laut dem Astra ist es möglich, von Brig her bis zum Barralhaus bei der Passhöhe zu fahren. Die Strecke vom Barralhaus bis Simplon-Dorf ist aber gesperrt.
Weiterhin gesperrt war am Montagmorgen laut TCS und Saas-Fee-Tourismus die Strasse zwischen Saas-Baalen und Saas-Grund vor dem bekannten Tourismusort Saas-Fee. Erreichbar war hingegen Zermatt. Noch gesperrt war am Montagmorgen weiterhin der Nufenenpass zwischen Ulrichen VS und Airolo TI auf der Höhe des Passübergangs. (SDA)
Der Überblick am Montagmorgen
Erneut wurden Teile der Schweiz von schweren Unwetter getroffen. Im Wallis und im Tessin kamen mindestens vier Menschen ums Leben. In beiden Kantonen wird zudem noch nach je einer vermissten Person gesucht. Die Behörden schliessen weitere Opfer nicht aus. Diese Wiederholung katastrophaler Ereignisse berühre zutiefst, sagte Bundesrat Ignazio Cassis am Sonntag bei einer Medienkonferenz in Locarno TI.
Vor allem das obere Maggiatal wurde von den Unwettern schwer getroffen. Hunderte Menschen wurden evakuiert. Der obere Teil des Maggiatales ist nach den Unwettern nur noch auf dem Luftweg erreichbar, weil die Maggia in der Nähe von Cevio eine Brücke weggerissen hatte. Auch die Kommunikation ist schwer beeinträchtigt, die Wasser- und Stromversorgung sind teils unterbrochen.
Am Sonntagmorgen wurden die Leichen zweier Frauen im Val Bavona in der Nähe eines Erdrutsches geborgen. Eine dritte Leiche wurde später im selben Gebiet gefunden. Nach einer vierten vermissten Person wird im Lavizzara-Tal noch gesucht.
Schwierige Rettungsaktionen
Eine Sommerkolonie mit 40 Kindern und 30 Erwachsenen aus Mogno im oberen Val Lavizzara konnte evakuiert werden. Auch die 300 Personen, die sich in Peccia, ebenfalls im Val Lavizzara, zu einem Fussballturnier versammelt hatten, wurden alle in Sicherheit gebracht.
Der Geologe Stefano Daverio erklärte, dass die starken Regenfälle, die innerhalb weniger Stunden im Raum Cevio-Airolo niedergingen, zu überlaufenden Flüssen und Bodenerosion führten. Die besondere Beschaffenheit des Gebiets habe Sturzfluten und Erdrutsche begünstigt, führte er aus.
Unter Trümmern eines Hotels
Schwer getroffen wurde auch das Wallis. In Saas-Grund wurde ein Mann leblos unter den Trümmern in einem Hotel gefunden. Er könnte nach ersten Erkenntnissen vom schnell steigenden Wasser überrascht worden sein, wie Generalstaatsanwältin Beatrice Pilloud in Grône vor den Medien sagte. In der Gegend von Binn im Oberwallis werde noch nach einem vermissten Mann gesucht.
An der Hochwasser führenden Rhone und deren Seitenflüssen sei die Situation «unter Kontrolle», sagt der Walliser Staatsrat Frédéric Favre. Das Wasser gehe zwar zurück, aber die Situation werde noch mehrere Tage lang heikel bleiben. Mehrere hundert Personen – die offizielle Zahl ist noch nicht bekannt – wurden in verschiedenen Walliser Regionen evakuiert.
Das Dorf Saas-Grund habe «sehr teuer bezahlt», ebenso mehrere andere Täler, insbesondere das Goms und Zermatt, sagte Raphaël Mayoraz, Chef der Dienststelle für Naturgefahren. D
Gesperrt sind die Simplonachse sowie der Furka- und der Nufenenpass, ebenso die A9 zwischen Siders und Sitten. Voraussichtlich bis Dienstagmorgen bleibt die Bahnstrecke Lausanne-Brig zwischen Leuk und Gampel-Steg unterbrochen. Laut Behörden haben die Unwetter im Wallis Schäden von 15 bis 20 Millionen Franken an Kantonsstrassen verursacht.
Armee als Verstärkung
Die Kantone Wallis und Tessin haben die Hilfe der Armee angefordert. Im Wallis soll sie besonders in der Region Siders und Chippis helfen. Die Hilfe sei nötig, da bereits sämtliche kantonalen Einsatzkräfte und privaten Firmen vor Ort im Einsatz seien, schrieb das Kantonale Führungsorgan (KFO).
Im Tessin wird die Armee für die Errichtung einer provisorischen Brücke bei Cevio im Maggiatal Hilfe gebraucht. Zwei Super-Puma-Helikopter stellte die Armee für Evakuierungen aus abgeschnittenen Gebieten bereit. (SDA)
Tessiner Behörden warnen vor Überschwemmungen
Die Tessiner Behörden haben in der Nacht auf Montag im Maggiatal, im Val Osernone und Val Lavizzara vor weiteren Überschwemmungen gewarnt. Die Kantonspolizei hält die Bevölkerung an, in den Häusern zu bleiben und Meldungen am Radio zu verfolgen.
Die Kommunikation und die Stromversorgung in der Region ist weiterhin unterbrochen, wie aus der Warnung des Kantons Tessin über den Warndienst Alertswiss vom frühen Montagmorgen hervorgeht. Für Notfälle seien drei Kontaktstellen – in Fusio, Pian di Peccia und San Carlo – eingerichtet worden. Die Arbeiten zur Wiederherstellung sind demnach im Gange.
Die Bevölkerung wird aufgerufen, nicht in Keller oder Tiefgaragen zu gehen. Auch sollte sie sich von Gewässern fernhalten, die Hochwasser führen.
In der Zone Prato-Sornico bei Lavizzara mussten Menschen ihre Häuser verlassen und in höhere gelegene Lagen gehen, wie aus der Meldung auf Alertswiss hervorgeht. Über 300 Personen wurden im Val Lavizzara bis am Sonntagabend evakuiert. (sda)
Bahnstrecke im Wallis unterbrochen
Die Bahnstrecke Lausanne-Brig ist zwischen Leuk und Gampel-Steg wegen Hochwassers unterbrochen. Der Unterbruch dauert voraussichtlich bis am Dienstagmorgen, wie die SBB am Montag kurz nach Mitternacht mitteilten.
Vom Unterbruch betroffen seien die Bahnlinien EC, IR, IR90 und R91, teilten die SBB auf der Onlineplattform X mit. Es sei mit Verspätungen und Ausfällen zu rechnen.
Für Reisende zwischen Visp und Siders sowie zwischen Gampel-Steg und Leuk standen demnach Ersatzbusse zur Verfügung. (sda)
300 Teilnehmende von lokalem Fussballturnier evakuiert
Die Evakuierung von rund 300 Teilnehmerinnen und Teilnehmer eines lokalen Fussballturniers in Peccia, im Val Lavizzara, hat am Sonntagabend abgeschlossen werden können. Sie waren nach den schweren Unwettern in der betroffenen Region blockiert gewesen. Die Personen hatten während des ganzen Tages auf ihren Helikoptertransport ins Tal warten müssen. Zuvor war eine Sommerkolonie mit 40 Kindern und 30 Erwachsenen aus Mogno im oberen Val Lavizzara evakuiert worden.
Die Suche nach der vermissten Person im Val Lavizzara dauere an, teilte die Kantonspolizei Tessin am Sonntagabend mit. Auch die Arbeiten zur Wiederherstellung der Stromleitung würden fortgesetzt. (SDA)
Tessiner Regierungspräsident: «Alpenraum auf eine harte Probe gestellt»
Der Tessiner Regierungspräsident hat an der Medienkonferenz zu den Unwettern im Tessin einen baldigen Zeitplan für die Wiederherstellung der Verkehrswege im oberen Maggiatal in Aussicht gestellt. Der Alpenraum sei in der vergangenen Woche auf eine harte Probe gestellt worden. Für den gesamten Alpenbogen sei es in diesen Tagen wichtig, die Nähe der Schweizer Bevölkerung zu spüren, hielt der Tessiner Regierungspräsident Christian Vitta (FDP) fest.
Mit dem zweiten Unwetter-Wochenende in Folge in einer Bergregion nähmen die Geschehnisse eine «nationale Dimension» an, fuhr Vitta fort. Aus diesem Grund sei es wichtig, dass der Bundesrat vor Ort sei. Das Tessiner Elektriziätsunternehmen Società Elettrica Sopracenerina (SES) arbeite mit Hochdruck daran, wieder Strom in die betroffene Region im Maggiatal zu bringen, erklärte Vitta weiter.
Dass die Menschen von der Kommunikation abgeschnitten seien in einer Zeit, in der man sich gewohnt sei, dass alles immer sofort funktioniere, sei besonders einschneidend, ergänzte der Vorsteher des Tessiner Justiz- und Polizeidepartements Norman Gobbi. Neben dem oberen Maggiatal sind auch die Orte Stalvedro und Piottino in der Leventina von den Unwettern getroffen worden. Dort würden die Elektrizitätswerke nicht mehr richtig funktionieren. (SDA)
Gemeindepräsident: «Ich weiss nicht, wie ich meiner Region eine Zukunft geben soll»
An der Medienkonferenz nach den verheerenden Unwettern im Tessin hat der Gemeindepräsident von Lavizzara im Bezirk Vallemaggia um Fassung gerungen. Er wisse nicht, wie er seiner Region eine Zukunft geben könne, sagte Gabriele Dazio am Sonntag in Locarno. Er hätte nie im Leben damit gerechnet, am heutigen Tag in dieser Situation an diesem Ort zu sein, sagte der Gemeindepräsident von Lavizzara mit brüchiger Stimme. «Ich hätte nie geglaubt, dass meine Augen einmal eine solche Verwüstung sehen werden.»
Da sei eine Turnhalle, die einfach verschwunden sei, Ferienhäuser, die nicht mehr existierten, Freunde, welche aus der Gemeinschaft gerissen worden seien. Diese Situation können man sich nicht sich vorstellen, wenn man sie nicht am eigenen Leib erfahren habe, hielt Dazio fest. Er hoffe, dass bald Trinkwasser in die untere Lavizzara gebracht werden könne. Wie man den betroffenen Dörfern eine Zukunft geben könne, wisse er aber nicht. Das Dorf Peccia, welches eine bekannte Skulpturenschule beherbergt, sei in einem desaströsen Zustand. (SDA)
Emotionaler Cassis im Tessin: «Berührt uns zutiefst»
Bundesrat Ignazio Cassis hat an einer Medienkonferenz zu den Unwettern im oberen Maggiatal dem Kanton Tessin die volle Unterstützung des Bundes zugesagt. Die betroffene Region verfügt derzeit über kein Trinkwasser, keine Elektrizität und keine Zufahrtsstrasse. Bisher sind drei Todesopfer bestätigt.
Es sei nicht einfach, an zwei aufeinanderfolgenden Sonntagen aufgrund einer durch die Natur ausgelösten Tragödie an einer Medienkonferenz aufzutreten, sagte Cassis zu Beginn der Medienkonferenz in Locarno. Familien hätten in der vergangenen Nacht Schreckliches erlebt, manche hätten Tote zu beklagen. Der Bund stehe dem Kanton Tessin in diesem Moment mit Hilfeleistungen zur Seite. Das Militär unterstütze die kantonalen Einsatzkräfte.
«Was ist passiert?», fragte der Bundesrat in den Raum. «Geht es weiter so in diesem Sommer?» Diese Wiederholung von Unwettern zeige, wie verwundbar wir seien, resümierte ein sichtlich bewegter Bundesrat. Cassis dankte speziell den Polizistinnen und Polizisten, welche oftmals die ersten vor Ort seien. Er schicke den von der Tragödie betroffenen Familien «un abbraccio» – eine Umarmung – und sprach den beiden anwesenden Gemeindepräsidenten aus dem Maggiatal sein vollstes Mitgefühl aus. Diese Wiederholung katastrophaler Ereignisse «berührt uns zutiefst».
Cassis war bereits am vergangenen Wochenende nach den Unwettern in die Mesolcina gereist. Damals war das italienischsprachige Graubünden von schweren Unwettern getroffen worden. (SDA/fem)
Grosse Schäden im Maggiatal
Im Verlaufe des Sonntags wird das Ausmass der Zerstörung im Maggiatal und den angrenzenden Tälern langsam sichtbar. Neben der eingestürzten Visletto-Brücke haben die Wassermassen unter anderem auch in Fontana mehrere Rustici beschädigt, die Aurigeno-Hängebrücke zerstört und das Eishockey-Zentrum in Prato-Sornico unterspült. Das zeigen Aufnahmen aus dem Tal. (fem)
Der Kanton hat zudem ein Video mit Aufnahmen der Rega von ihren Einsätzen am Vormittag auf Youtube veröffentlicht.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Tessin: Drei Personen nach Erdrutsch im Maggiatal tot geborgen
Rund eine Woche nach dem Misox ist am Samstag und in der Nacht auf Sonntag das Tessiner Maggiatal von schweren Unwettern heimgesucht worden. Nach einem Erdrutsch sind zwei Personen tot geborgen worden. Wenig später wurde noch eine dritte Leiche gefunden.
Das Unglück ereignete sich im Gebiet Fontana, wie die Kantonspolizei Tessin mitteilte. Zur Identität der Opfer machte sie keine Angaben.
Unterbrochene Verkehrswege
Die Kantonsstrasse durch das Maggiatal ist nach Polizeiangaben unterbrochen, nachdem in Visletto, einem Ortsteil von Cevio, eine Brücke eingestürzt ist. Mehrere Seitentäler seien daher auf dem Landweg nicht mehr erreichbar. Die Campingplätze an der Maggia sowie ein Sommerlager in Mogno wurden evakuiert.
Die Tessiner Kantonspolizei richtete am Sonntag ein Callcenter ein, um von Angehörigen und Freunden Informationen zu erhalten zu Personen, die sich möglicherweise im Unwettergebiet aufhalten. Ziel sei, an für allfällige Suchaktionen nützliche Informationen zu kommen, schrieb die Polizei.
40 Kinder evakuiert, Trinkwasser verschmutzt
Mehrere Evakuierungen per Helikopter sind im Gange. Unter anderen an einer Schule in Mogno, wo rund vierzig Kinder ins Tal gebracht wurden.
Im Oberen Maggiatal war am Sonntag das Trinkwasser verschmutzt. Die Behörden warnten über Alertswiss davor, das Leitungswasser zu konsumieren. Betroffen war das Gebiet ab Cevio, Vaö Rovana, Val Bavona und Val Lavizzara.
Rekord-Regenmengen
Die Gewitter seit Samstagmittag haben den südlichen Walliser Alpen, dem Simplon-Gebiet und bis in die Leventina heftige Gewitter mit Rekord-Regenmengen gebracht.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Nach Angaben von Meteonews fielen etwa im oberen Maggiatal in den vergangenen 24 Stunden rund 200 Liter Regen pro Quadratmeter. Das war viel mehr als am vergangenen Wochenende beim verheerenden Unwetter im Misox GR. Dort waren es 120 Liter Regen pro Quadratmeter. (SDA)
Wallis: Mann in Hotel von Wasermassen überrascht – ein Vermisster in Heiligkreuz
Die Kapo Wallis teilte im Verlauf des Sonntags mit, dass eine Person ums Leben kam. Ein Mann wurde in einem Hotel in Saas-Grund leblos aufgefunden, nachdem er von seiner Lebenspartnerin als vermisst gemeldet worden war. Erste Ermittlungen ergaben, dass der Mann mutmasslich durch die Wassermassen überrascht worden war.
Seit Samstagabend wurde in der Region «Heiligkreuz» in der Gemeinde Binn ein 52-jähriger Schweizer vermisst.
Das Saastal ist wegen Hochwasserschäden von der Umwelt abgeschnitten. Fotos von Onlineportalen zeigen ein Bild der Verwüstung mit riesigen Geröll- und Schlammhaufen zwischen den Häusern des Dorfes.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Gemäss dem Portal saas-fee.ch war das Saastal von der Umwelt abgeschnitten. Die Strassen von Saas-Balen nach Saas-Grund sowie von Saas-Grund nach Saas-Almagell waren am Sonntag gesperrt. Die Strasse nach Saas-Fee war wegen eines Erdrutsches ebenfalls gesperrt.
(SDA)
Industriegebiet bei Aigle VD wird wegen Hochwassergefahr geräumt
Wegen Überschwemmungsgefahr wird das Industriegebiet von Aigle im Waadtländer Chablais vorsorglich geräumt. Nach Angaben des Kantons Waadt verschlechtert sich die Lage entlang der Rhone. Der Fluss führte am Mittag rund 1200 Kubikmeter Wasser in der Sekunde.
Es besteht laut der Meldung von Alertswiss die Gefahr, dass der Fluss überläuft und der Rhone-Deich brechen könnte. Wer sich im Industriegebiet bei Aigle aufhält, muss die Zone verlassen. Die kantonalen Behörden forderten die Menschen auf, Radio zu hören und die Anweisungen der Einsatzkräfte zu beachten.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Wer sein Wohnhaus und seine Betriebsräume verlässt, wird ersucht, Strom und Gas abzuschalten und Türen und Fenster zu schliessen, wie der Kantonale Führungsstab schrieb. Mitgenommen werden sollten neben Papieren und Handy Kleidung zum Wechseln und benötigte Medikamente. Den Evakuierten wurde ein Saal in Yvorne zur Verfügung gestellt.
Bis mindestens am Sonntag um 18.00 Uhr ist die Strasse vom Industriegebiet Aigle bis St-Triphon gesperrt. Personen, die in der Nähe des evakuierten Gebiets zwischen Rhone und A9 wohnen, wurden aufgefordert, zuhause zu bleiben. Im evakuierten Gebiet befindet sich unter anderem eine Kläranlage. (SDA)
Armee hilft mit Super-Puma-Helikoptern
Die Schweizer Armee unterstützt die Kantone Tessin und Wallis bei der Bewältigung der schweren Unwetter vom Samstag und der Nacht auf Sonntag. Sie hat in den Unwettergebieten Super-Puma-Helikopter im Einsatz.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Zur Zahl der Helikopter im Einsatz machte sie keine Angaben. Auf Gesuch der Kantone würden weitere Einsatzmittel zur Verfügung gestellt, hiess es in der Kurznachricht. (SDA)
Video/Bilder aus dem Wallis: Dammbruch führt zu Überflutungen
Am Sonntag wurde die Kantonsstrasse zwischen Gampel und Raron, in der Höhe von Niedergesteln, in beiden Richtungen wegen des Hochwassers der Rhone gesperrt. Bei Niedergesteln ist an drei Stellen der Damm gebrochen und überflutet das angrenzende Land und die Häuser.
Schwere Unwetter auch in Frankreich – Baum erschlägt drei Menschen in Auto
Bei einem Unwetter in Ostfrankreich sind drei Menschen in einem Auto von einem umstürzenden Baum erschlagen worden. Der Baum sei am Samstagabend mit grosser Wucht in den Wagen gekracht, der in der Nähe der Ortschaft Rosnay-l’Hôpital (Aube) auf einer Landstrasse unterwegs war, berichtete der Sender France 3 am Sonntag unter Verweis auf die örtliche Feuerwehr.
In dem Wagen wurden drei etwa 80 Jahre alte Insassen getötet, einen vierten Eingeklemmten befreiten die Rettungskräfte mit lebensgefährlichen Verletzungen. Heftiger Sturm und Regen sorgten auch in anderen Orten in Ostfrankreich am Samstag für erhebliche Schäden und Überflutungen. Der regionale Bahnverkehr war vorsorglich eingestellt worden.(DPA)
Lage im Kanton Uri
Im Kanton Uri haben in der Nacht auf Sonntag Feuerwehrleute an mehreren Orten mobile Hochwasserschutzmassnahmen umgesetzt. Auch sind entlang der Reuss an mehreren Orten sogenannte Entlastungsanlagen in Betrieb genommen worden.
Die vor kurzem baulich optimierte Entlastungsanlage Seedorf habe sich dabei sehr bewährt, teilte die Urner Kantonspolizei am Sonntag mit. Während der Gewitternacht von Samstag auf Sonntag sei die Reuss stark angeschwollen.
Die Entlastungsanlage in Seedorf befindet sich nördlich der Reussbrücke auf der linken Dammseite. Ab einer bestimmten Pegelhöhe der Reuss wird der Damm in genau definierten Abschnitten überschwemmt. Das Wasser fliesst kontrolliert auf die Landwirtschaftsflächen. (SDA)
Fehler gefunden?Jetzt melden.