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Todesstrafe gegen Ausländer
Teheran richtet Deutsch-Iraner hin, Tochter fordert «schwere Strafe»

A demonstrator holds a picture of Iranian-German Jamshid Sharmahd, who has been sentenced to death in Iran, and with the lettering 'Free Jamshid' during a demonstration for his release in front of the German Foreign Ministry in Berlin on July 31, 2023. Sharmahd was abducted three years ago in late July 2020 by the Iranian authorities and sentenced earlier this year to be hanged for "corruption on earth". Iran's Supreme Court in April confirmed the death penalty. (Photo by INA FASSBENDER / AFP)
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Im Iran ist der deutsch-iranische Doppelstaatsbürger Jamshid Sharmahd trotz internationaler Kritik an dem Todesurteil wegen Terrorvorwürfen hingerichtet worden. Wie das offizielle Justizportal Misan bekanntgab, erfolgte die Exekution am Morgen.

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz und Aussenministerin Annalena Baerbock haben die Hinrichtung des deutsch-iranischen Doppelstaatsbürgers Sharmahd im Iran scharf verurteilt. Scholz nannte die Tötung bei X einen Skandal, die Bundesregierung habe sich immer wieder intensiv für die Freilassung Sharmahds eingesetzt. Baerbock teilte mit, die Tötung Sharmahds «zeigt erneut, was für ein menschenverachtendes Regime in Teheran herrscht». Teheran sei immer wieder unmissverständlich klargemacht worden, «dass die Hinrichtung eines deutschen Staatsangehörigen schwerwiegende Folgen haben wird».

Die Tochter von Jamshid Sharmahd hat Beweise für den Tod ihres Vaters und eine «schwere Strafe» für den Iran gefordert. In einem Beitrag im Onlinedienst X erklärte Gazelle Sharmahd am Dienstag, sie warte darauf, die US- und die deutsche Regierung zu sprechen und zu prüfen, ob diese Beweise für die Hinrichtung ihres Vaters haben. Sie forderte die «sofortige Rückkehr meines Vaters (tot oder lebendig)» und eine «schwere Strafe für die Mörder des islamischen Regimes».

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Todesstrafen werden im Iran normalerweise durch Erhängen vollstreckt. Das Urteil gegen Sharmahd war im April 2023 durch den Obersten Gerichtshof bestätigt worden. Bis zuletzt kämpften Menschenrechtler – und vor allem Sharmahds in den USA wohnhafte Tochter Gazelle – für dessen Rettung.

Obwohl der Iran die Todesstrafe rigoros vollstreckt, sind Hinrichtungen westlicher Ausländer äusserst selten.

Verurteilt wegen «Korruption auf Erden»

Ein Revolutionsgericht hatte den 69-Jährigen im Februar 2023 unter anderem für einen Terroranschlag verantwortlich gemacht und ihm die Zusammenarbeit mit ausländischen Geheimdiensten zur Last gelegt. Überprüfen lassen sich die Vorwürfe nicht. Gemäss islamischer Rechtsauffassung wurde Sharmahd wegen «Korruption auf Erden» verurteilt.

Sharmahd wurde im Sommer 2020 Berichten zufolge vom iranischen Geheimdienst in Dubai entführt und in den Iran gebracht. Seitdem war er in Teheran inhaftiert. Zuvor lebte Sharmahd jahrelang in den USA. Seine Familie und Menschenrechtsgruppen wiesen die Vorwürfe gegen ihn zurück.

Nach der Protestwelle im Iran im Herbst 2022 und dem gewaltsamen staatlichen Vorgehen gegen die Demonstrationen haben sich die Beziehungen zwischen dem Iran und Europa verschlechtert. Auch für ihre Nahost-Politik und die militärische Unterstützung Russlands steht Irans Regierung in der Kritik.

DPA/AFP/oli