AboZum Todestag von Mahsa AminiDie Wut im Iran ist grösser als die Furcht
Vor einem Jahr starb die iranische Kurdin in den Händen der Sittenpolizei. Seither wurden mehr als 500 Menschen getötet. Doch die Protestbewegung ist nur oberflächlich abgeflaut.
Javad Ruhi wurde von der iranischen Justiz dreimal zum Tode verurteilt. Die Anklage lautete auf «Feindschaft gegen Gott», «Korruption auf Erden» und «Abfall vom Glauben». Der wahre Grund für die grausamen Strafen gegen Ruhi ist aber einfach zu erklären: Er hatte an Protesten gegen das Mullah-Regime teilgenommen, nachdem die iranische Kurdin Mahsa Amini am 16. September 2022 in den Händen der berüchtigten Sittenpolizei in Teheran gestorben war. Angeblich hatte sie ihr Haar nicht streng genug mit einem Kopftuch verhüllt.