Eine Computersimulation liefert neue Erkenntnisse zum Untergang der Titanic. Vermutlich hätten Löcher im Rumpf von der Grösse eines A4-Blattes das Schiff zum Sinken gebracht, berichtet die BBC am Dienstag.

Ein britisches Tiefsee-Kartierungsunternehmen hat das Wrack der Titanic mithilfe von Unterwasserrobotern gescannt. Das Schiff liegt in zwei Teilen in rund 3800 Metern Tiefe auf dem Boden des Atlantiks. Aus über 700’000 Bildern aus verschiedensten Blickwinkeln wurde ein 3D-Modell erstellt, das einen ersten vollständigen Blick auf die Titanic ermöglicht.

Für eine neue Dokumentation von National Geographic und Atlantic Productions wurde der Scan analysiert. «Es ist wie bei einem Tatort: Man muss sehen, was die Beweise sind, und zwar in dem Kontext, in dem sie sich befinden», sagte Analyst Parks Stephenson gegenüber der BBC.

Der Scan zeigt neue Details in Nahaufnahme, darunter ein Bullauge, das höchstwahrscheinlich von dem Eisberg zertrümmert wurde. Dies deckt sich mit Augenzeugenberichten von Überlebenden, wonach bei der Kollision Eis in die Kabinen einiger Personen eingedrungen ist.

Kleine Löcher im Rumpf waren fatal

Ein Forschungsteam rekonstruierte den Untergang der Titanic. Vermutlich streifte das Schiff den Eisberg nur und zog eine Reihe von kleinen Rissen davon. Diese verliefen entlang eines schmalen Abschnitts des Schiffsrumpfs.

Die Titanic galt als unsinkbar und war so konzipiert, dass sie selbst dann noch schwimmen konnte, wenn vier ihrer wasserdichten Abteilungen überflutet wurden. In der Simulation wurde jedoch berechnet, dass sich der Schaden des Eisbergs auf sechs Abteilungen verteilte.

Den Ausschlag hätten kleine Löcher in der Grösse eines A4-Blattes gegeben, sagte Schiffsarchitektur-Dozent Simon Benson von der Universität Newcastle gegenüber der BBC. Da sich diese über eine grosse Länge des Schiffes erstreckt hätten, seien sie fatal gewesen.

msc

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