Newsticker zum Krieg in der UkraineSelenskyj wirft Moskau weitere Täuschung des Westens vorRubio drängt Ukraine und Russland zu schnellem AbkommenSelenskyj spricht von weiteren Kämpfen bei Kursk
Der US-Präsident hat mit Wolodymyr Selenskyj am Rand der Papst-Trauerfeier gesprochen. Danach schlug er beispiellos scharfe Töne gegenüber Moskau an.
Trumps neuer Tonfall nach Treffen mit Selenskyj: «Vielleicht will Putin den Krieg nicht beenden, sondern führt mich an der Nase herum»
Verstärkte Angriffe auf die Ukraine: Putin setzt auf Splitterbomben statt Verhandlungen
Aktuelle Artikel: News und Hintergründe zum Krieg in der Ukraine
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Vier Tote durch russischen Beschuss in der Ostukraine
Im ostukrainischen Gebiet Charkiw sind Behördenangaben zufolge mindestens vier Menschen durch russischen Beschuss getötet worden. Ein Mann und eine Frau kamen durch russische Artillerie in der Stadt Kupjansk ums Leben, wie Militärgouverneur Oleh Synjehubow mitteilte. Die Frontlinie verläuft rund sechs Kilometer nordöstlich der Stadt. Zudem töteten Geschosse russischer Mehrfachraketenwerfer demnach eine Frau und einen Mann in der Siedlung Schewtschenkowe westlich von Kupjansk. (DPA)
Trump macht Selenskyj und Biden für Ukraine-Krieg mitverantwortlich
US-Präsident Donald Trump hat dem ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj vorgeworfen, den Krieg begonnen zu haben. Auf die Frage nach einem möglichen Kauf amerikanischer Raketen durch die Ukraine, sagte Trump: Selenskyj sei immer auf der Suche nach Raketen. «Wenn man einen Krieg beginnt, muss man wissen, dass man ihn gewinnen kann. Man fängt keinen Krieg gegen jemanden an, der 20 Mal so gross ist wie man selbst und hofft dann, dass dir jemand ein paar Raketen gibt.»
Auf eine andere Frage antwortete Trump, Selenskyj hätte den Krieg stoppen können, sein Vorgänger im Weissen Haus, Joe Biden, hätte ihn stoppen können und Putin hätte ihn nicht beginnen sollen. «Alle sind schuld.»
Auch auf seiner Plattform Turth Social hatte Trump zuvor Biden und Selenskyj beschuldigt, den Krieg in der Ukraine nicht verhindert zu haben. «Präsident Selenskyj und der korrupte Joe Biden haben einen absolut schrecklichen Job gemacht, als sie zuliessen, dass diese Farce begann», schrieb Trump. Es hätte so viele Möglichkeiten gegeben, den Kriegsausbruch zu verhindern, schrieb er weiter – ohne zu erläutern, wie die von Kremlchef Wladimir Putin befohlene Invasion in das Nachbarland im Februar 2022 hätte gestoppt werden können.

Der Krieg zwischen Russland und der Ukraine sei Bidens Krieg, nicht seiner, erklärte der US-Präsident. Er sei seit Kurzem im Amt und habe während seiner vorhergehenden Amtszeit kein Problem damit gehabt, ihn zu verhindern, da der russische Präsident Wladimir Putin ihn respektiere. In Grossbuchstaben wiederholte er: «Ich hatte nichts mit dem Krieg zu tun, aber ich arbeite unermüdlich daran, dass Tod und Zerstörung aufhören.» (DPA)
Russland verteidigt tödlichen Raketenangriff auf Sumy
Der Kreml hat seinen tödlichen Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Sumy am Palmsonntag als Attacke auf Militärs gerechtfertigt. Kremlsprecher Dmitri Peskow sagte am Montag, die russische Armee greife nur Militärziele an. Das russische Verteidigungsministerium behauptete, es habe auf ein Treffen ranghoher Militärangehöriger abgezielt, Kiew habe jedoch Menschen als Schutzschilde missbraucht, indem es Militärtreffen im Stadtzentrum abgehalten habe. Das Ministerium gab an, mehr als 60 ukrainische Soldaten seien getötet worden. Russland lieferte aber keinerlei Belege für die Angaben.
Ukrainische Behördenvertreter hatten berichtet, die Raketen seien im Herzen von Sumy eingeschlagen, als sich dort Menschen versammelt hätten, um den Palmsonntag zu feiern. Mindestens 34 Menschen seien getötet und 117 weitere verletzt worden. Unter anderem wurde ein Bus getroffen. (DPA)
Medwedew nennt Merz einen Nazi
Der mögliche nächste Bundeskanzler Friedrich Merz (CDU) hat mit Äusserungen über eine mögliche Zerstörung der russischen Brücke zur annektierten ukrainischen Halbinsel Krim scharfe Kritik in Moskau hervorgerufen. «Überleg zweimal, Nazi!», schrieb der Vizechef des russischen nationalen Sicherheitsrates, Dmitri Medwedew, auf der Plattform X.
Der frühere Präsident reagierte damit auf Äusserungen von Merz in der ARD-Sendung «Caren Miosga». Darin zeigte sich der CDU-Chef nicht nur weiter offen für die Lieferung des Taurus-Marschflugkörpers an die Ukraine. Er erklärte auch, dass eine Zerstörung der Krim-Brücke der Ukraine nutzen könne.
«Fritz Merz wird von der Erinnerung an seinen Vater verfolgt, der in Hitlers Wehrmacht diente», sagte Medwedew weiter. Kremlsprecher Dmitri Peskow warf Merz vor, es auf eine Eskalation im Ukraine-Krieg abzusehen. Merz sagte in der ARD, dass die ukrainische Armee in die Lage versetzt werden müsse, einen Teil des Geschehens selbst zu bestimmen. (DPA)
Trump bezeichnet russischen Angriff auf Sumy als «furchtbar» und «Fehler»
US-Präsident Donald Trump hat den schweren russischen Raketenschlag gegen die nordukrainische Stadt Sumy als «schreckliche Sache» verurteilt. «Ich denke, es war furchtbar, und mir wurde mitgeteilt, dass sie einen Fehler gemacht haben», sagte der Republikaner an Bord des Präsidentenflugzeugs vor Journalisten. Worauf er sich bei seiner Einordnung als «Fehler» stützte und was genau er damit meinte, blieb auch auf Nachfrage eines Reporters unklar.

Bei dem russischen Raketenangriff auf Sumy am Palmsonntag kamen mehr als 30 Menschen ums Leben, darunter nach Angaben des ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj auch zwei Kinder. Mehr als 100 Zivilisten wurden verletzt.
In einem Interview mit dem US-Sender CBS forderte Selenskyj Trump auf, die Ukraine zu besuchen, bevor sich der US-Präsident mit Russland auf vermeintliche Friedenslösungen festlege. Trump drängt auf ein Ende des Krieges und hält über seinen Sondergesandten Steve Witkoff einen engen Draht zum Kreml. Vor dem Angriff auf Sumy sagte er, dass die Verhandlungen seinem Eindruck nach gut liefen. (dpa)
Selenskyj fordert Trump auf: Kommen Sie in die Ukraine!
Der ukrainische Staatschef Wolodymyr Selenskyj hat US-Präsident Donald Trump zu einem Besuch der Ukraine aufgefordert, bevor dieser sich mit Russland auf vermeintliche Friedenslösungen festlegt. «Bitte, vor irgendwelchen Entscheidungen, irgendwelchen Verhandlungen, kommen Sie und sehen sich die Menschen, Zivilisten, Soldaten, Krankenhäuser, Kirchen, Kinder an, die zerstört oder tot sind», sagte Selenskyj dem US-Sender CBS.
Er hoffe, Trump werde dann verstehen, womit er es zu tun habe. «Sie werden verstehen, was Putin getan hat», sagte er. CBS zeichnete das Interview mit Selenskyj bei einem Besuch in dessen Heimatstadt Krywyj Rih auf. Dort hatte ein russischer Raketentreffer am 4. April 19 Menschen getötet, darunter 9 Kinder und Jugendliche. An diesem Sonntag tötete ein Raketenangriff auf die ukrainische Stadt Sumy mindestens 34 Menschen.
Selenskyj: Es gibt einen Aggressor und ein Opfer
Selenskyj sagte, seinem Eindruck nach habe sich in der US-Administration stark die russische Sicht auf den seit mehr als drei Jahren dauernden Krieg durchgesetzt. Er münzte dies vor allem auf Vizepräsident JD Vance, mit dem er bei einem Besuch im Weissen Haus Ende Februar heftig aneinander geraten war. «Ich habe versucht zu erklären, dass man nicht nach etwas in der Mitte suchen kann. Es gibt einen Aggressor, und es gibt ein Opfer», sagte der Ukrainer.
Trump will ein Ende des Krieges erreichen und hält über seinen Sondergesandten Steve Witkoff einen engen Draht zum Kreml. Vor dem Angriff auf Sumy sagte er, dass die Verhandlungen seinem Eindruck nach gut laufen. (dpa)
Merz hält Putin schwere Kriegsverbrechen vor
Der wohl künftige deutsche Kanzler Friedrich Merz hat dem russischen Präsidenten Wladimir Putin nach dem Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine schwere Kriegsverbrechen vorgeworfen. «Das ist eindeutig ein Kriegsverbrechen, und zwar ein schweres Kriegsverbrechen», sagte der CDU-Vorsitzende in der ARD-Sendung «Caren Miosga».
«Das war ja auch nur ein Teil dessen, was da heute passiert ist», erklärte Merz weiter. «Es hat ja zwei Angriffswellen gegeben, und die zweite kam, als die Helfer sich um die Opfer bemüht haben. Das ist an Perfidie nicht mehr zu überbieten. Und das ist ja gezielt und gewollt ein schweres Kriegsverbrechen.»
Merz sagte weiter: «Ich sage mal allen, die naiv Putin in Deutschland auffordern, an den Konferenztisch zu kommen: Das ist die Antwort. Das ist das, was Putin mit denen macht, die mit ihm über einen Waffenstillstand sprechen.» Offensichtlich interpretiere Putin die Bereitschaft, mit ihm zu reden, nicht als ernsthaftes Angebot, einen Frieden zu ermöglichen, sondern als Schwäche.

In seiner Zeit als Oppositionspolitiker hatte Merz sich offen für eine Lieferung von Taurus-Marschflugkörpern an die Ukraine gezeigt. Auf die Frage, ob dies noch gelte, sagte er nun in der ARD: «Ja, ich habe das genauso gesagt, wie ich es gemeint habe. Nicht, dass wir selbst in diesen Krieg eingreifen, sondern dass wir die ukrainische Armee mit solchen Waffen ausrüsten.» Merz ergänzte auf Nachfrage, er habe immer gesagt, dass er das nur in Abstimmung mit den europäischen Partnern tun würde. «Das muss abgestimmt werden, und wenn es abgestimmt wird, dann sollte Deutschland sich daran beteiligen.» (DPA)
Russischer Raketenschlag auf Sumy: Zahl der Opfer steigt auf 32
Bei einem schweren russischen Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind mehr als 30 Menschen ums Leben gekommen und Dutzende verletzt worden. Unter den Toten seien auch zwei Kinder, teilte Präsident Wolodymyr Selenskyj am frühen Nachmittag bei Telegram mit. Er sprach den Angehörigen sein Beileid aus. Es gebe 32 Tote. Unter den 84 Verletzten seien auch 8 Kinder, teilten die Behörden mit. «Jeder bekommt die nötige Hilfe», sagte Selenskyj. Viele Menschen waren am Palmsonntag vor Ostern in der Stadt unterwegs, als die Raketen einschlugen. Der Angriff löste international Entsetzen aus.
Die ballistischen Raketen hätten Sprengsätze mit Streumunition getragen, sagte Selenskyjs Kanzleichef Andrij Jermak. So habe Russland eine möglichst hohe Zahl an Zivilisten treffen wollen. Viele Menschen seien zudem mitten auf der Strasse, in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Häusern verletzt worden, teilte Innenminister Ihor Klymenko bei Telegram mit. Er warf Russland einen gezielten Angriff auf Zivilisten vor. Aussenminister Andrij Sybiha sprach von einem Kriegsverbrechen.
Der Artikel zum Thema: Russischer Raketenschlag auf Stadtzentrum von Sumy: Mehr als 30 Tote und über 80 Verletzte (DPA)
Kreml: Noch viele Schritte bis zu Treffen Putins mit Trump
Kremlsprecher Dmitri Peskow hat sich nach dem Besuch des US-Sondergesandten Steve Witkoff beim russischen Präsidenten Wladimir Putin positiv über den Wiederaufbau der bilateralen Beziehungen geäussert. «Im Grunde geht alles sehr gut voran», sagte Peskow dem russischen Staatsfernsehen. Er sagte auch, dass es ein Treffen Putins mit US-Präsident Donald Trump geben werde. Es seien nach Jahren der Zerstörung der Beziehungen aber keine schnellen Ergebnisse zu erwarten, alles müsse wieder aufgebaut werden. «Es gibt viel zu schwere Probleme», betonte er.
Peskow wiederholte frühere Aussagen, nach denen ein Treffen Putins mit Trump gut vorbereitet werden müsse. «Bis dahin müssen wir noch viele Schritte tun.» Peskow mahnte zur Geduld und nannte weder einen Zeitrahmen noch einen möglichen Ort für das Treffen.
Der US-Sondergesandte Witkoff hatte am Freitag in St. Petersburg mehr als vier Stunden lang mit Putin unter anderem über den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine gesprochen. Trump, der den Krieg beenden will, setzte Moskau nach der Ankunft Witkoffs noch einmal unter Druck. Er schrieb auf der Plattform Truth Social: «Russland muss sich bewegen. Zu viele Menschen sterben, Tausende pro Woche, in einem schrecklichen und sinnlosen Krieg.»
DPA
Russland bestätigt Abschuss von F-16-Kampfjet in der Ukraine
Nach dem Tod eines F-16-Kampfpiloten in der Ukraine hat das russische Militär den Abschuss eines solchen Kampfflugzeugs bestätigt. Die russische Flugabwehr habe eine F-16 abgeschossen, teilte das Verteidigungsministerium in Moskau mit, ohne Details zu Ort und Zeitpunkt zu nennen.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj hatte am Samstag mitgeteilt, dass der F-16-Kapitän Pawlo Iwanow getötet worden sei. Er verlieh dem 26-Jährigen postum den Titel «Held der Ukraine». Selenskyj machte aber keine Angaben zum Vorfall selbst.
Kyjiw nutzt unter anderem diese Kampfjets zur Abwehr gegen den russischen Angriffskrieg. Laut Medien soll der Kampfjet über dem Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine abgeschossen worden sein. Damit verlor die Ukraine die zweite der für sie wertvollen Maschinen. Nach dem selbst verschuldeten Verlust der ersten F-16 im Sommer hatte Selenskyj Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk entlassen.
DPA
Russischer Raketenangriff auf belebtes Zentrum: Mehr als 21 Tote in Sumy
Bei einem russischen Raketenschlag gegen die Stadt Sumy im Nordosten der Ukraine sind nach Angaben des ukrainischen Innenministers Ihor Klymenko mindestens 21 Menschen getötet worden. Viele Menschen seien zudem mitten auf der Strasse, in Autos und öffentlichen Verkehrsmitteln sowie in Häusern verletzt worden, teilte er bei Telegram mit.
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj sprach nach vorläufigen Angaben von «Dutzenden Toten und Verletzten» bei dem russischen Angriff mit einer ballistischen Rakete am Morgen.

Während die Menschen am Palmsonntag vor Ostern in die Kirche gegangen seien, habe eine feindliche Rakete in der Stadt Strassen, Häuser, eine Ausbildungseinrichtung und mehrere Autos getroffen, teilte Selenskyj bei Telegram mit. Die genaue Zahl der Opfer war unklar. Auf Bildern waren brennende Autos und schwere Verwüstungen zu sehen.

Auch der geschäftsführende Bürgermeister der Stadt meldete sich zu Wort. Ihm zufolge gab es zwei ballistische Raketen, die im Zentrum der Stadt eingeschlagen seien. Dies zu einem Zeitpunkt, an dem Ortsansässige sich für Feiern zum Palmsonntag versammelt hätten, schrieb Artem Kobsar in einem Post in den sozialen Medien. «An diesem strahlenden Palmsonntag hat unsere Gemeinde eine schreckliche Tragödie erlitten. Leider wissen wir schon von mehr als 20 Toten.»
Am Samstag hatten die Chefdiplomaten Russlands und der Ukraine der jeweils anderen Seite vorgeworfen, gegen eine von den USA vermittelte vorläufige Vereinbarung zu verstossen, Angriffe auf die Energieinfrastruktur auszusetzen. Sumy ist immer wieder Ziel von Angriffen. Die Ukraine wehrt sich seit mehr als drei Jahren gegen die russische Invasion.
Der Artikel zum Thema: Mehr als 20 Tote bei russischem Raketenschlag auf Sumy
DPA
Ukrainische Drohnen nehmen russische Artillerie ins Visier
Die ukrainischen Drohneneinheiten haben sich in den vergangenen Wochen nach eigener Darstellung auf russische Artilleriesysteme eingeschossen. Insgesamt seien im März von allen ukrainischen Einheiten 1644 Artilleriesysteme der russischen Streitkräfte zerstört worden, teilte das 412. Nemesis-Regiment der Drohnenstreitkräfte auf Telegram mit. Das Regiment selbst beanspruchte für März die Zerstörung oder Beschädigung von 282 Haubitzen und anderen Geschützen.
Die Zahlen konnten nicht unabhängig geprüft werden. Zuletzt mehrten sich auf ukrainischer Seite jedoch Berichte über erfolgreiche Angriffe gegen russische Artilleriestellungen.
Die ukrainischen Streitkräfte hatten nach Kriegsbeginn vor über drei Jahren schnell den Wert von Kampfdrohnen auf modernen Schlachtfeldern erkannt und entsprechend die Produktion dieser unbemannten Flugkörper sowohl in der Rüstungsindustrie als auch im privaten Sektor hochgefahren. Inzwischen wurden Drohnenverbände als eigene Waffengattung neben den klassischen Verbänden wie Infanterie, Artillerie oder Panzern eingeführt.
DPA
USA: Über 100 Chinesen kämpfen für Russland
Mehr als hundert chinesische Staatsbürger kämpfen als Söldner für das russische Militär in der Ukraine, jedoch ohne direkte Verbindung zur chinesischen Regierung. Dies geht aus Bericht von Reuters hervor, die sich auf Informationen von zwei anonymen US-Beamten sowie einem ehemaligen westlichen Geheimdienstmitarbeiter berufen.
Laut den Beamten beobachten chinesische Militäroffiziere den Krieg mit Pekings Zustimmung, um taktische Erkenntnisse zu gewinnen. Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj schätzt, dass 155 Chinesen im Dienst Russlands stünden.
Peking hat Aussagen Selenskyjs über chinesische Kämpfer im Ukraine-Krieg als unverantwortlich zurückgewiesen. Aussenamtssprecher Lin Jian unterstrich am Donnerstag den von seinem Land vertretenen Standpunkt, man unterstütze eine friedliche Einigung in dem Konflikt.
DPA/nag
Chinesen im Ukraine-Krieg: «Es war meine erste Einberufung. Mein erster Kampfeinsatz»
Ukrainischer F-16-Pilot im Einsatz gestorben
Ein ukrainischer Kampfpilot ist offiziellen Angaben zufolge bei einem Einsatz mit einem westlichen Kampfjet des Typs F-16 ums Leben gekommen. «Heute ist bei einem Kampf in einer F-16 Kapitän Pawlo Iwanow getötet worden», bestätigte Präsident Wolodymyr Selenskyj. Der Staatschef sprach den Hinterbliebenen des 26-Jährigen sein Beileid aus und kündigte an, die Umstände des Todes zu klären. Postum verlieh Selenskyj Iwanow den Titel «Held der Ukraine».
Die Ukraine hatte im Sommer 2024 die ersten der lange geforderten F-16-Kampfjets erhalten. Die Maschinen aus US-Produktion wurden von Belgien, den Niederlanden, Dänemark und Norwegen geliefert. Später erhielt die Ukraine auch französische Mirage-Flugzeuge. Kiew nutzt die Kampfjets vor allem zur Abwehr von russischen Raketen- und Drohnenangriffen.
Offiziell gab es keine Angaben zum Schicksal der F-16 selbst. Der ukrainische Dienst der BBC berichtete am Abend aber unter Berufung auf Regierungsquellen, dass das Flugzeug von russischen Raketen über dem Gebiet Sumy im Nordosten der Ukraine abgeschossen worden sei. Damit hätte die Ukraine die zweite der für Kiew so wertvollen Maschinen verloren. Nach dem Verlust der ersten F-16 im Sommer hatte Selenskyj Luftwaffenchef Mykola Oleschtschuk entlassen.
DPA
Verletzte nach Drohnenangriffen auf Kyjiw und Charkiw
Bei russischen Drohnenangriffen auf die ukrainische Hauptstadt Kyjiw und die zweitgrösste Stadt des Landes, Charkiw, in der Nacht und am frühen Morgen sind nach Behördenangaben mindestens vier Menschen verletzt worden. Getroffen worden seien mehrere Lagerhallen, aber auch ein Wohngebäude und ein Sportplatz, teilte die Militärverwaltung von Kiew bei Telegram mit. Bürgermeister Vitali Klitschko sprach von drei Verletzten in der Hauptstadt, eins der Opfer sei ins Krankenhaus eingeliefert, die anderen beiden ambulant behandelt worden.
Infolge der Attacke auf Kyjiw brachen mehrere Brände aus, die die Feuerwehr erst im Laufe des Vormittags löschen konnte. Auch im Umland Kiews wurden durch herabfallende Drohnentrümmer Lager und Wohnhäuser beschädigt.
In Charkiw seien Drohnen in einem privaten Betrieb eingeschlagen. Dabei sei ein Mensch verletzt worden, schrieb Militärgouverneur Oleh Synjehubow.
Nach Angaben der ukrainischen Luftwaffe setzte Russland bei den Angriffen insgesamt 88 Drohnen ein. Neben Kyjiw und Charkiw seien dabei auch die Gebiete Odessa, Dnipropetrowsk und Donezk attackiert worden. Insgesamt 70 Drohnen seien entweder von der Flugabwehr abgeschossen oder durch Funkstörungen zum Absturz gebracht worden. (DPA)
Ukraine erhält weitere Waffensysteme aus Deutschland
Die Ukraine ist für ihre Luftverteidigung auf die Unterstützung ihrer Partner angewiesen, ist aber auch zum Kauf weiterer Flugabwehrsysteme bereit. Das betonte Präsident Wolodymyr Selenskyj nach dem Treffen der sogenannten Ramstein-Gruppe in Brüssel. «Die Ukraine bittet nicht nur – wir sind bereit, die entsprechenden zusätzlichen Systeme zu kaufen», sagte Selenskyj in seiner abendlichen Videobotschaft. «Starke Waffen sind das Einzige, auf das man vertrauen kann, um Leben zu schützen, wenn man einen Nachbarn wie Russland hat.»
Deutschland und etliche andere Länder haben der Ukraine weitere Militärhilfen in Milliardenhöhe für den Abwehrkampf gegen Russland zugesagt. Der geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius kündigte bei einem Treffen in Brüssel unter anderem die kurzfristige Lieferung von Flugabwehrraketensystemen vom Typ Iris-T sowie von Kampfpanzern, Artilleriesystemen und Aufklärungsdrohnen an.
Zudem wird nach seinen Angaben an mittel- und langfristigen Zusagen gearbeitet. Dabei geht es um mehr als 1100 Radarsysteme zur Bodenüberwachung sowie weitere Iris-T-Systeme. Der britische Verteidigungsminister John Healey bestätigte, die Gruppe aus rund 50 Nationen habe sich auf weitere Hilfen im Wert von insgesamt 21 Milliarden Euro verständigt. Pistorius sprach von «grossen Fortschritten».
Trumps Sondergesandter Witkoff erneut in Russland
Der US-Sondergesandte Steve Witkoff ist für erneute Gespräche über den Konflikt in der Ukraine nach Russland gereist. Das bestätigte Kremlsprecher Dmitri Peskow am Freitag, liess aber offen, ob ein Treffen mit Präsident Wladimir Putin geplant war. Witkoff soll den Kreml dazu bewegen, einer Waffenruhe mit der Ukraine zuzustimmen. Russische Staatsmedien veröffentlichten Bilder, die ihn bei einem Treffen mit Putins Gesandtem Kirill Dmitriew in St. Petersburg zeigten.

Das Zögern der russischen Seite, auf Trumps Bemühungen um eine Waffenruhe einzugehen, hat Zweifel befeuert, ob Moskau angesichts von Vorteilen auf dem Schlachtfeld und seiner grösseren Armee wirklich an Friedensgesprächen interessiert ist. «Russland nutzt weiterhin bilaterale Gespräche mit den Vereinigten Staaten, um Verhandlungen über den Krieg in der Ukraine zu verzögern. Dies deutet darauf hin, dass der Kreml weiterhin kein Interesse an ernsthaften Friedensverhandlungen zur Beendigung des Krieges hat», befand die Washingtoner Denkfabrik Institute for the Study of War am Donnerstagabend.
DPA
Länder liefern weitere Waffensysteme an die Ukraine
Der britische Verteidigungsminister John Healey bestätigte bei einem Treffen der sogenannten Ramstein-Gruppe in Brüssel, die Gruppe aus rund 50 Nationen habe sich auf weitere Hilfen im Wert von insgesamt 21 Milliarden Euro verständigt.
«Kristallkugel»: Grosse Unsicherheit bei US-Hilfen
Ob die Zusagen reichen werden, um der Ukraine eine effektive Fortsetzung des Kampfes gegen Russland zu ermöglichen, ist allerdings höchst unklar. Grund ist der Kurs von US-Präsident Donald Trump, der bislang keine neuen Waffenlieferungen an die Ukraine angekündigt hat und Kiew und Moskau stattdessen in Verhandlungen über einen Waffenstillstand drängen will. US-Verteidigungsminister Pete Hegseth war nicht persönlich zum Treffen der Ukraine-Verbündeten nach Brüssel gereist, sondern liess sich lediglich per Video zuschalten.
«In naher Zukunft (…) werden wir sehen, was mit einer US-Beteiligung, mit der US-Unterstützung passiert», sagte der deutsche geschäftsführende Verteidigungsminister Boris Pistorius. «Ich bin nicht in der Lage, in die Kristallkugel zu schauen. Wir warten ab.» Europa übernehme mehr Verantwortung, auch innerhalb der Nato.
Die Kontaktgruppe war ursprünglich von den USA initiiert und geleitet worden – nach Trumps Kurswechsel übernahmen jetzt Deutschland und Grossbritannien die Führung.
«Kritisches» Kriegsjahr für die Ukraine
Russland setze seine Angriffe auf die Ukraine mit unverminderter Intensität fort, sagte Pistorius weiter. Der russische Präsident Wladimir Putin nehme weiter den Tod von Zivilisten und Kindern in Kauf – wie zuletzt bei den Angriffen auf die ukrainische Industriestadt Krywyj Rih. Healey bezeichnete 2025 als «kritisches Jahr» für den Ausgang des Krieges.
SDA
US-Botschafterin in der Ukraine tritt zurück
Die US-Botschafterin in der Ukraine, Bridget Brink, tritt von ihrem Posten zurück. Brink sei drei Jahre lang Botschafterin in Kyjiw gewesen – «drei Jahre während eines Kriegs, eine ausserordentliche Leistung», sagte die Sprecherin des Aussenministeriums, Tammy Bruce, am Donnerstag auf einer Pressekonferenz.
Informationen zum genauen Zeitpunkt von Brinks Rückzug und ihrer Nachfolge nannte Bruce zunächst nicht. Es war unklar, ob die Diplomatin freiwillig zurücktrat oder von der Regierung von US-Präsident Donald Trump dazu aufgefordert wurde.

Brink war 2022 kurz nach dem russischen Angriff auf die Ukraine von Trumps Vorgänger Joe Biden für den Posten nominiert worden. In ihrer Zeit als Botschafterin habe sie einen Ruf als Kämpferin für Reformen und gegen Korruption erlangt, schrieb die «New York Times». Nach Trumps Amtsantritt habe sie sich aber an die neue, «neutralere» Haltung des Weissen Hauses zum Ukraine-Krieg anpassen müssen.
Kritik aus Kyjiw an Reaktion zu russischem Luftangriff
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyi hatte Brink kürzlich für ihre Reaktion auf einen russischen Luftangriff in der Stadt Krywyj Rih kritisiert, bei dem neun Kinder und Jugendliche getötet worden waren. Brink hatte in einem Post auf X Russland nicht als Angreifer benannt. Die Reaktion der US-Botschaft sei überraschend enttäuschend, schrieb Selenskyj auf X.
Der Rücktritt kommt in einer Phase mit erhöhten Spannungen zwischen Washington und Kyjiw. Die Trump-Regierung hat Gespräche mit Russland und der Ukraine aufgenommen, mit dem Ziel, den Krieg zu beenden. Trump trat in den vergangenen Wochen jedoch deutlich wohlwollender gegenüber Russland auf als gegenüber der Ukraine.
DPA
DPA/SDA/Redaktion Tamedia
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