Sechseläuten 20252000 Kinder und ein riesiger Böögg zogen durch Zürichs Strassen
Der Umzug der Kleinen bot am Sonntag alles, was das Sechseläuten braucht: traditionelle Kleidung, einen Gastkanton und einen besonderen Böögg.

- Über 150 Kinder aus dem Gastkanton Zug eröffneten am Sonntag den traditionellen Kinderumzug des Sechseläutens.
- Trotz Ferienzeit führten die Kinder über dreissig Fuhrwerke durch die Zürcher Innenstadt.
- Ein spezieller Böögg überragte mit seinen 3,80 Metern sogar das Original.
Kurz nach 14 Uhr herrscht am Bellevue Aufregung. Zahlreiche Kinder und Jugendliche in Trachten, Röcken, Hosenträgern und Hüten stehen bereit, um den traditionellen Kinderumzug des Sechseläutens zu starten.
Jedes Jahr laufen rund 3000 Kinder und Jugendliche durch die Innenstadt, darunter auch zahlreiche Musizierende. Wegen der Frühlingsferien waren es dieses Jahr mit 2100 Teilnehmenden etwas weniger. Dennoch führten die Kinder am Sonntag über 30 Fuhrwerke und Kutschen durch die Strassen der drei Kilometer langen Route.

Einen grossen Auftritt hatte am Kinderumzug auch der Gastkanton Zug. Von der Kindertrachtengruppe über die Pfadi bis zur Zuger Girls Hockeyschule liefen über 150 Kinder aus 13 Vereinen mit. Die Gäste aus dem Nachbarkanton bildeten den Anfang des Umzugs. Um 14.30 Uhr zogen sie vom Bellevue los in Richtung Münsterhof, im Schlepptau eine lange, bunte Karawane.


Die Reihenfolge der Gruppen ist nicht zufällig gewählt. Diese erfolgt nach der Epoche der Kleidung, welche die Kinder tragen. Über die Gotik, Renaissance, den Barock bis zur Belle Époque zeigten die Kinder und Jugendlichen ihre Kostüme.
Mitten im Umzug zog ein riesiger weisser Teilnehmer mit Pfeife und Krawatte die Blicke auf sich. Dieser Böögg war mit seinen 3,80 Metern sogar noch 20 Zentimeter grösser als der echte. Entstanden ist er im Rahmen einer anderen Zürcher Tradition: der Räbechilbi Richterswil. Eine Schulklasse hatte ihn im letzten November gebastelt und wurde nun für den Kinderumzug eingeladen. Den weissen Koloss verzierten sie mit Gipsräben und zogen ihn sichtlich stolz durch die Strassen.

Als zweitletzte Gruppe lief eine mit, die in den letzten Jahren immer grösser geworden ist: das weltoffene Zürich. Hunderte Knaben und Mädchen, deren Eltern aus verschiedenen Kontinenten nach Zürich eingewandert sind, präsentierten ihre Kostüme aus ausländischen Kulturgruppen.

Den Abschluss machte traditionellerweise ein Wagen mit einem weiteren Böögg. Auch bei ihm handelte es sich allerdings nicht um das Original. Dieses wartet an einem geheimen Ort auf seinen Einsatz morgen Montag – wenn die Schweiz ab 18 Uhr zuschaut, wie ihm der Kopf zerplatzt.
Weitere Impressionen vom Kinderumzug:





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