Newsticker zum Krieg in NahostIsrael fiebert Freilassung von drei Geiseln entgegenUS-Ministerium plant umfangreichen Waffenverkauf an IsraelTrump-Gesandte Morgan Ortagus: Hizbollah darf im Libanon keinen Platz haben
Hier lesen Sie alles über die jüngsten Entwicklungen zum Krieg im Nahen Osten. Wir berichten laufend.
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Alle Artikel zu Nahost: News und Hintergründe in der Übersicht
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Russland plädiert für Zweistaatenlösung
Der Kreml hat am Mittwoch seine Unterstützung für die Gründung eines palästinensischen Staats im Nahen Osten unterstrichen. Zum Vorschlag von US-Präsident Donald Trump befragt, die Palästinenser aus dem Gazastreifen dauerhaft in andere Gebiete umzusiedeln, verwies Kremlsprecher Dmritri Peskow darauf, dass die russische Regierung Trumps Kommentar zur Kenntnis genommen habe.
Jordanien und Ägypten hätten die Idee zurückgewiesen, fügte er hinzu. Im Nahen Osten komme nur eine Zweistaatenlösung in Frage, sagte Peskow. «Wir unterstützen es und glauben, dass dies die einzig mögliche Option ist.» (DPA)
Baerbock: «Gaza gehört den Palästinensern»
Weitere Gegner und Verbündete der USA haben den Vorschlag von Präsident Donald Trump für die Zukunft des Gazastreifens kategorisch abgelehnt. Deutschlands Aussenministerin Annalena Baerbock erteilte der Umsiedlung der palästinensischen Bevölkerung eine Absage. Es seien sich «alle einig, dass Gaza so schnell wie möglich wieder aufgebaut werden muss», teilte die Grünen-Politikerin in Berlin mit.
Die Zivilbevölkerung in Gaza brauche «Hilfe für eine Zukunft auf ihrem Land – in Sicherheit, Würde und friedlichem Zusammenleben mit Israel». Baerbock forderte eine «echte politische Perspektive», in der Terroristen der Hamas in Gaza in Zukunft keine Rolle mehr spielen dürften.
Baerbock: «Gaza gehört den Palästinensern»
«Gleichzeitig ist klar: Gaza gehört – ebenso wie die Westbank und Ostjerusalem – den Palästinenserinnen und Palästinensern. Sie bilden den Ausgangspunkt für einen künftigen Staat Palästina», sagte Baerbock.
«Eine Vertreibung der palästinensischen Zivilbevölkerung aus Gaza wäre nicht nur inakzeptabel und völkerrechtswidrig. Dies würde auch zu neuem Leid und neuem Hass führen», teilte Deutschlands Aussenministerin mit.
Auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier hat den Vorstoss von US-Präsident Donald Trump zur Umsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen zurückgewiesen. «Eine Lösung unter Ausserachtlassung oder gar Verletzung des Völkerrechts ist inakzeptabel», sagte Steinmeier. Er glaube nicht, dass auf dieser Grundlage die geplanten Gespräche zwischen den arabischen Staaten und der neuen US-Regierung erfolgreich sein werden.
Frankreich und Spanien äusserten sich ebenfalls ablehnend: Frankreichs Aussenministerium teilte mit, der Gazastreifen dürfe nicht unter fremde Kontrolle geraten. Spaniens Aussenminister José Manuel Albares sagte: «Gaza gehört den Palästinensern, die dort leben.»
Umsiedlung Verstoss gegen Völkerrecht
In den Ländern der Region wurde die von Trump vorgeschlagene permanente Umsiedelung der Palästinenser aus dem Gazastreifen als Verstoss gegen das Völkerrecht verurteilt, der einen eigenen Staat für die Palästinenser – die sogenannte Zweistaatenlösung – auf Dauer unmöglich machen würde. Kritiker wie die palästinensischstämmige demokratische US-Abgeordnete Rashida Tlaib warfen Trump vor, offen für eine ethnische Säuberung zu werben.
Insgesamt leben im Gazastreifen 2,3 Millionen Menschen und mit den USA verbündete Staaten aus der Region wie Ägypten oder Jordanien haben eine von Trump vorgeschlagene Aufnahme der Palästinenser bereits zuvor abgelehnt.
Das ägyptische Aussenministerium betonte nach den jüngsten Äusserungen die Notwendigkeit eines Wiederaufbaus, «ohne die Palästinenser aus dem Gazastreifen zu vertreiben». Der palästinensische Präsident Mahmud Abbas forderte die Vereinten Nationen auf, «das palästinensische Volk und seine unveräusserlichen Rechte zu schützen», und erklärte, dass das, was Trump vorhabe, «einen schweren Verstoss gegen das Völkerrecht» darstelle. (DPA)
Türkei findet Trumps Pläne inakzeptabel, China für palästinensische Herrschaft
Die Türkei hat Pläne Trumps für die Bevölkerung im Gazastreifen als «Abschiebung» bezeichnet und verurteilt. «Die Frage der Abschiebung kann weder von uns noch von der Region akzeptiert werden. Schon der Gedanke daran ist sinnlos. Es ist falsch, das überhaupt zur Debatte zu stellen», sagte Aussenminister Hakan Fidan.
Auch China hat die von Trump ins Spiel gebrachte Zwangsumsiedlung der Palästinenser aus dem Gazastreifen zurückgewiesen. Lin Jian, ein Sprecher des Aussenministeriums, sagte am Mittwoch in Peking mit Blick auf die jüngsten Einlassungen Trumps: «China war immer der Ansicht, dass die palästinensische Herrschaft das Grundprinzip der Nachkriegsverwaltung in Gaza ist.» Er bekräftigte die anhaltende Unterstützung Pekings für eine Zweistaatenlösung, um den israelisch-palästinensischen Konflikt zu lösen. (DPA)
US-Aussenminister unterstützt Trumps Gaza-Pläne
Die jüngsten Äusserungen von US-Präsident Donald Trump zu einer Übernahme des Gazastreifens durch die USA finden Anklang bei seinem Aussenminister Marco Rubio. «Gaza MUSS FREI SEIN von der Hamas», schrieb dieser auf der Social-Media-Plattform X. «Die Vereinigten Staaten stehen bereit, um zu führen und Gaza wieder schön zu machen», erklärte er in Anlehnung an Trumps Wahlkampfslogan «Make America Great Again». «Unser Ziel ist dauerhafter Frieden in der Region für alle Menschen.»
Auch der Vorsitzende des US-Repräsentantenhauses, Mike Johnson, hat den Umsiedelungsplan von Trump gelobt. Er sprach im Netzwerk X von einem «mutigen» Vorgehen, in der Hoffnung, einen dauerhaften Frieden im Gazastreifen zu erreichen. «Wir sind hoffnungsvoll, dass dies der Region dringend benötigte Stabilität und Sicherheit bringt», schrieb er. (DPA)
Trump schliesst Entsendung von US-Truppen in Gazastreifen nicht aus
US-Präsident Donald Trump schliesst eine Entsendung amerikanischer Soldaten in den Gazastreifen nicht aus, um das zerstörte Küstengebiet übernehmen und wiederaufbauen zu können. «Wir werden tun, was notwendig ist», entgegnete er nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in Washington auf die Frage eines Journalisten, ob er US-Truppen in den Gazastreifen schicken werde, um das Sicherheitsvakuum zu füllen. «Wenn es notwendig ist, werden wir das tun.» Er rechne mit einem langfristigen Engagement der USA in der Region, sagte der Republikaner weiter. (DPA)
Saudiarabien besteht auf Palästinenser-Staat
Saudiarabien macht die Gründung eines unabhängigen Palästinenserstaates weiterhin zur Voraussetzung für die Aufnahme diplomatischer Beziehungen zu Israel. Das Königshaus strebe die Schaffung eines palästinensischen Staates in den Grenzen von 1967 mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt und das Ende der israelischen Besatzung an, hiess es in einer Stellungnahme des Aussenministeriums in Riad.
Damit wies die saudiarabische Regierung die jüngste Darstellung von US-Präsident Donald Trump zurück, der vor einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu in Washington eine Journalisten-Frage mit den Worten beantwortet hatte, Saudiarabien verlange keinen palästinensischen Staat.
Trump und Netanyahu arbeiten nach eigener Darstellung an einer Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und Saudiarabien. Eine solche Annäherung hatte sich schon im Sommer 2023 angebahnt. Beendet wurden die Bemühungen kurz darauf durch den Terrorangriff der Hamas und anderer extremistischer Gruppen auf Israel am 7. Oktober 2023, der den Gaza-Krieg mit Zehntausenden Toten und Verletzten auslöste.
«Ich glaube, Frieden zwischen Israel und Saudiarabien ist nicht nur möglich, ich glaube, er wird kommen», sagte Netanyahu nach dem Treffen mit Trump im Weissen Haus. «Die saudiarabische Führung ist daran interessiert, ihn zu erreichen und wir werden es versuchen. Ich glaube, wir werden es schaffen.»
Trump hatte 2020 während seiner ersten Amtszeit die sogenannten Abraham-Abkommen zur Normalisierung der Beziehungen zwischen Israel und mehreren arabischen Staaten auf den Weg gebracht – damals ein historischer Durchbruch. (DPA)
Trump: USA sollen Gaza übernehmen und Palästinenser umsiedeln
US-Präsident Donald Trump schockt mit einem neuen Vorstoss zum Nahost-Konflikt. Der 78-Jährige will, dass die Vereinigten Staaten die Kontrolle über den Gazastreifen übernehmen und das vom Krieg zerstörte palästinensische Küstengebiet wirtschaftlich entwickeln. «Die USA werden den Gazastreifen übernehmen», sagte Trump nach einem Treffen mit dem israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanyahu im Weissen Haus in Washington. «Wir werden ihn besitzen», betonte er – und schloss nicht aus, zur Absicherung dieser Pläne im Zweifel auch US-Truppen dorthin zu schicken. Aus dem Gazastreifen könne so eine «Riviera des Nahen Ostens» werden.
![US-Präsident Donald Trump spricht während einer Pressekonferenz im East Room des Weissen Hauses in Washington, DC, am 4. Februar 2025. Israels Premierminister Benjamin Netanyahu ist nicht sichtbar.](https://cdn.unitycms.io/images/DD_4FYKX4fiBdt_Ktlh-C3.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=Y4Ihf4-W1QQ)
Die rund zwei Millionen Palästinenser, für die der Gazastreifen ihre Heimat ist, sollen nach Trumps Willen künftig in anderen arabischen Staaten der Region leben. Diesen Vorschlag vertritt der Republikaner bereits seit einer Weile und stösst damit auf viel Kritik. Dass er dies nun zu einer Geschäftsidee weiterdreht, dürfte grosse Proteste auslösen. Ebenso wie die Drohung, im Zweifel auch das Militär einzuschalten. Auf die Frage, ob er US-Truppen in den Küstenstreifen entsenden würde, um das Sicherheitsvakuum zu füllen, sagte Trump: «Wenn es notwendig ist, werden wir das tun.»
Das Trümmerfeld Gaza
Der Gazastreifen ist ein 365 Quadratkilometer grosses Gebiet am Mittelmeer zwischen Israel und Ägypten. Das abgeriegelte Küstengebiet, in dem schon vorher äusserst schwierige Lebensbedingungen für die Zivilbevölkerung herrschten, wurde im Krieg zwischen Israel und der Hamas in ein Trümmerfeld verwandelt. Auslöser des Krieges war ein verheerendes Massaker der Hamas, bei dem am 7. Oktober 2023 rund 1.200 Menschen in Israel getötet und mehr als 250 nach Gaza verschleppt wurden. Israels Armee reagierte mit Angriffen auf die Terrorgruppe, die den Gazastreifen in Schutt und Asche legten.
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Nach UN-Angaben wurden dort während des Krieges rund zwei Drittel aller Gebäude zerstört oder beschädigt. 90 Prozent der rund 2,1 Millionen Menschen im Gazastreifen wurden zu Binnenflüchtlingen. Nach palästinensischen Angaben, die von den Vereinten Nationen als glaubhaft eingestuft werden, wurden mehr als 47’000 Menschen getötet.
Trumps Bau-Visionen
Nun schwärmt der US-Präsident und ehemalige Immobilienunternehmer Trump öffentlich, dass ausgerechnet dieses Gebiet immenses Potenzial für Wirtschafts- und Immobilienentwicklung habe. «Ich denke, das Potenzial des Gazastreifens ist unglaublich», sagte er. Dort könnten künftig Menschen aus aller Welt leben. Das Ganze könne einfach «phänomenal» und «grossartig» werden – und auch «für die Palästinenser wunderbar».
Man werde sich darum kümmern, «alle gefährlichen nicht explodierten Bomben und andere Waffen auf dem Gelände zu beseitigen» und es «einebnen», um es dann wieder aufzubauen, führte Trump aus. Auf diese Weise sollten «eine unbegrenzte Anzahl von Arbeitsplätzen und Wohnraum für die Menschen in diesem Gebiet» geschaffen werden.
Die Idee einer Total-Zwangsumsiedlung
Trump spricht sich schon länger dafür aus, den Gazastreifen komplett zu räumen und die dort lebenden Palästinenser in arabische Länder «umzusiedeln»: etwa nach Ägypten oder Jordanien. Die Umsiedlung von Menschen gegen ihren Willen wird als Zwangsumsiedlung oder Vertreibung bezeichnet.
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Trump bemüht sich, es so darzustellen, als sorge er sich allein um das Wohlbefinden der Palästinenser. Er beschreibt das Küstengebiet als schlicht unbewohnbar. Alles dort sei zerstört. «Es ist unsicher, es ist unhygienisch. Es ist kein Ort, an dem Menschen leben wollen.» Alles gleiche einem «Abrissgebiet», sagte er. «Diese Gaza-Sache hat nie funktioniert.» Der Gazastreifen sei nach gut 15 Monaten Krieg ein «elendes Loch».
«Sie müssen uns erst umbringen»
Die Idee einer Zwangsumsiedlung der Palästinenser sorgte bereits vor der denkwürdigen Pressekonferenz für viel Empörung. Jordanien und Ägypten lehnten den Vorstoss ab, weil sie ihn als Ende der langen Bemühungen um einen Palästinenserstaat betrachten. Die islamistische Hamas, die 2007 die Kontrolle über den Gazastreifen übernommen hatte, warf Trump «Rassismus» vor und einen unverhohlenen Versuch, den Palästinensern ihre unveräusserlichen nationalen Rechte zu verweigern.
Vor allem aber die Menschen im Gazastreifen reagierten wütend auf Trumps Ansinnen, sie von dort zu vertreiben. Abdel Aziz Hana, ein Palästinenser aus Gaza, sagte: «15 Monate lang habe ich die Bombardierungen und Zerstörungen in Gaza-Stadt ertragen.» Er habe Dutzende Verwandte und geliebte Menschen verloren, weil sie den Gazastreifen nicht hätten verlassen dürfen, erzählte der 49-jährige Vater von sieben Kindern, der in einem Zelt neben den Trümmern seines Hauses lebt. «Also wie kann so ein dummer Mann denken, dass wir unser Land verlassen werden?»
Ein anderer Einwohner namens Abu Mahmoud sagte, wenn Trump glaube, dass die Palästinenser ihr Land verliessen, dann habe er Wahnvorstellungen. «Sie müssen uns erst umbringen», sagte er, «weder unsere Füsse noch unsere Herzen werden Gaza verlassen, selbst wenn wir darin getötet werden». Die Wut dieser Männer war schon gross, bevor Trump seine Idee weitertrieb und Gaza öffentlich quasi als Badeort der Zukunft anpries. Nun dürfte sie noch wachsen.
Schwiegersohn mit finanziellen Interessen?
Trumps Vorstoss erinnert an eine Äusserung seines Schwiegersohnes Jared Kushner, der das Küstengebiet des Gazastreifens vor einem Jahr als «sehr wertvoll» bezeichnete. Der Ehemann Ivanka Trumps schlug vor, palästinensische Zivilisten vorübergehend umzusiedeln, um dort «aufzuräumen». Kushner war während Trumps erster Amtszeit dessen Nahost-Berater und knüpfte enge Bünde zu wichtigen Akteuren in der Region. Kritiker weisen darauf hin, dass Kushner, der in der Immobilienbranche tätig ist, wirtschaftliche Ambitionen im Nahen Osten hat – und zugleich weiter eine einflussreiche Stimme in Trumps Umfeld ist.
Netanyahu begeistert von Trumps «frischen Ideen»
Unterstützung für seine Gaza-Pläne bekommt Trump vom israelischen Ministerpräsidenten. «Er sieht eine andere Zukunft für dieses Stück Land, das der Ursprung von so viel Terrorismus war», sagte Netanyahu bei dem gemeinsamen Auftritt mit Trump. «Das ist etwas, das die Geschichte verändern könnte.» Netanyahu schwärmte generell über Trumps Abkehr von «konventionellen Denkweisen» und dessen «frische Ideen».
Für Netanyahu, der wegen der Kriegsführung im Gazastreifen international stark in die Kritik geriet, ist Trumps Rückkehr ein Segen. Der Republikaner empfing ihn als ersten ausländischen Gast seit seinem Amtsantritt. Eine solche Einladung direkt zu Beginn der Amtszeit ist eine starke Geste der Unterstützung für den rechten Ministerpräsidenten, der auf nationaler und internationaler Ebene in den vergangenen Monaten sehr in Bedrängnis geraten ist.
Trumps Pro-Israel-Politik
Die USA sind der wichtigste Verbündete Israels. Trumps Vorgänger Joe Biden hatte zwar trotz der zunehmenden Kritik am Vorgehen in Gaza zu Israel gehalten, gegenüber Netanyahus Regierung aber deutlich schärfere Töne angeschlagen. Das Verhältnis zwischen Biden und Netanyahu war angespannt und der demokratische US-Präsident ging zeitweise auffallend auf Distanz zu dem Israeli. Trump dagegen ist als enger Verbündeter Netanyahus bekannt.
Bereits in seiner ersten Amtszeit (2017 bis 2021) hatte Trump eine Reihe einseitig proisraelischer Entscheidungen getroffen und damit die Palästinenser gegen sich aufgebracht. Seine Positionierung in der Nahost-Politik war bislang also recht vorhersehbar. Doch Trumps neuen Vorstoss haben wohl selbst seine grössten Kritiker nicht kommen sehen. (DPA)
Einschätzung zu Trumps Gaza-Plänen: Trump löst mit Gaza-Vorschlag Aufregung aus
Hamas: Gespräche über zweite Phase von Waffenruhe-Deal begonnen
Vertreter der militant-islamistischen Hamas haben nach eigenen Angaben mit internationalen Vermittlern Verhandlungen über die zweite Phase eines Waffenruheabkommens mit Israel begonnen. Den Start der Gespräche gab Hamas-Sprecher Abdel-Latif al-Kanua am Dienstag bekannt, nannte aber zunächst keine weiteren Details. Das Büro des israelischen Ministerpräsidenten Benjamin Netanjahu, der sich seit Montag in Washington aufhält, kündigte am Dienstag die Entsendung einer Delegation nach Katar an. Das Emirat, Ägypten und die USA hatten den Waffenruhe-Deal zwischen Israel und der Hamas vermittelt, dessen erste Phase nach rund 15 Monaten Krieg am 19. Januar in Kraft trat.
Das Abkommen sieht vor, dass binnen sechs Wochen 33 Geiseln aus der Gewalt der Hamas freikommen, und Israel im Gegenzug fast 2000 palästinensische Häftlinge entlässt. In den vergangenen Wochen sind bereits 18 Geiseln im Austausch für die Entlassung palästinensischer Gefangener freigelassen worden
Die Verhandlungen über die zweite Phase dürften weitaus schwieriger werden. Israels Regierung hat als Ziel die völlige Zerschlagung der Hamas ausgegeben. Netanjahu steht zudem unter erheblichem Druck ultrarechter Partner seiner Koalition, den Krieg wiederaufzunehmen. Die Hamas betont wiederum, die verbliebenen Geiseln nicht ohne Aussicht auf ein Kriegsende und einen vollständigen israelischen Rückzug aus dem Gazastreifen freizulassen. Gibt es keine Einigung, könnten die Kämpfe schon Anfang März wieder aufflammen.
Die Hamas warf Israel am Dienstag vor, sich nicht an Auflagen der ersten Phase der Waffenruhe gehalten zu haben. So habe Israel die Lieferung von Hilfsgütern in den Gazastreifen verschleppt und behindert, erklärte Sprecher Hasem Kassam. «Was in diesen Aspekten umgesetzt wurde, ist sehr viel weniger als das, was vereinbart war.»
Zwei israelische Soldaten und Angreifer bei Anschlag getötet
An einer israelischen Militärsperre im besetzten Westjordanland ist es zu einem tödlichen Schusswechsel mit einem palästinensischen Angreifer gekommen. Dabei seien zwei israelische Soldaten und der Angreifer ums Leben gekommen, teilte die Armee mit. Acht weitere Reservisten seien bei dem Vorfall verletzt worden, zwei davon schwer.
«Ein Terrorist hat auf Soldaten an einem Militärposten in der Nähe von Tajasir geschossen», hiess es in einer Mitteilung der Armee. Die Soldaten hätten den Angreifer während eines Schusswechsels «ausgeschaltet». Nach Medienberichten hatte der Palästinenser die Soldaten im Morgengrauen überrascht, nachdem er unbemerkt in den Posten eingedrungen war.
![Israelische Soldaten bewachen die Szene eines Schussangriffs am Tayasir-Checkpoint östlich von Tubas im besetzten Westjordanland am 4. Februar 2025.](https://cdn.unitycms.io/images/CX5vTYdZa-OBBcam0xJL-o.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=pSrDhOYpM0I)
Die israelische Armee hatte seit vergangenem Monat in dem Gebiet im nördlichen Westjordanland verstärkt Razzien gegen militante Palästinenser ausgeführt. Dabei wurden Dutzende von Palästinensern getötet, darunter auch Minderjährige.
Israel hatte im Sechstagekrieg 1967 unter anderem das Westjordanland und Ost-Jerusalem erobert. Dort leben heute inmitten von drei Millionen Palästinensern rund 700’000 israelische Siedler. Die Palästinenser beanspruchen die Gebiete für einen eigenen Staat mit Ost-Jerusalem als Hauptstadt. (DPA)
Netanyahu spricht in Washington über weitere Waffenruhe
Bei Gesprächen in Washington hat der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu Beratungen über die zweite Phase einer Waffenruhe-Vereinbarung mit der islamistischen Hamas im Gazastreifen aufgenommen.
![Benjamin Netanyahu (links) hatte schon in Trumps erster Amtszeit einen guten Draht nach Washington.](https://cdn.unitycms.io/images/3azNDcnGKkn8UpaFUPOGHV.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=a9nr6yN3QA0)
Ein Treffen Netanyahus mit dem nationalen Sicherheitsberater Mike Waltz und dem Nahost-Sondergesandten Steve Witkoff sei «positiv und freundlich» verlaufen, teilte das Büro des israelischen Regierungschefs anschliessend mit.
Im Anschluss an das Gespräch sei geplant, dass eine israelische Delegation gegen Ende der Woche nach Katar reise, «um technische Details in Verbindung mit der fortwährenden Umsetzung der Vereinbarung zu besprechen», hiess es weiter. (Lesen Sie hier eine Analyse zu Trumps Plan für Gaza und den Nahen Osten.)
Nach seiner Rückkehr aus den USA werde Netanyahu das Sicherheitskabinett versammeln, «um über Israels allgemeine Positionen mit Blick auf die zweite Phase des Deals» zu beraten. Die Ergebnisse sollten als Wegweiser für die Fortsetzung der Verhandlungen dienen. (DPA)
Mehr als eine halbe Million Vertriebene kehren in Gazastreifen zurück
Mehr als 545’000 Palästinenser sind nach Schätzungen der Vereinten Nationen seit Inkrafttreten der Waffenruhe zwischen Israel und der Hamas aus dem südlichen in den nördlichen Gazastreifen gelangt. Wie UNO-Sprecher Stéphane Dujarric am Montag erklärte, kehrten im gleichen Zeitraum mehr als 36’000 Menschen in den Süden der Region zurück. Zudem erreicht laut Dujarric immer mehr humanitäre Hilfe den Gazastreifen. «Ein Drittel der Haushalte hat Berichten zufolge einen besseren Zugang zu Nahrungsmitteln, aber der Verbrauch bleibt deutlich unter dem Niveau vor der Eskalation der Feindseligkeiten», sagte er. «Für die meisten Haushalte ist das grösste Hindernis einfach der Mangel an Bargeld.»
Im Norden des Gazastreifens wurden nach Angaben der UNO zudem drei provisorische Unterkünfte in Beit Hanun, Beit Lahija und Jabalia eingerichtet, die jeweils 5000 Menschen aufnehmen können. (DPA)
Palästinenser: Radikale Siedler greifen Dorf im Westjordanland an
Radikale jüdische Siedler haben palästinensischen Angaben zufolge die Ortschaft Susya im Westjordanland angegriffen. Sie hätten Steine auf mehrere Häuser geschleudert, Wassertanks zerstört und Autos beschädigt, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa unter Berufung auf die örtlichen Behörden des in der Region Masafer Jatta südlich von Hebron gelegenen Dorfes.
Der Filmemacher Basel Adra, der im vergangenen Jahr mit «No Other Land» den Dokumentarfilmpreis bei der Berlinale gewann, veröffentlichte auf der Nachrichtenplattform X mehrere Videos, die die Angreifer und Schäden zeigen sollen. «Während ich dies schreibe, bin ich von bewaffneten und maskierten Siedlern umzingelt, die einen Terrorangriff auf Masafer Jatta ausführen», schrieb er.
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Der deutsche Botschafter in Israel, Steffen Seibert, teilte Adras Videos auf der Online-Plattform X und kritisierte den Angriff. «Wie kann es sein, dass so etwas fast täglich vorkommt? Es muss ernsthaft gegen diese extremistische Siedlergewalt vorgegangen werden», schrieb er. «Es ist eine Frage der Menschenrechte (der dort lebenden Palästinenser) und der Sicherheit (denn niemand kann ein Interesse daran haben, das Westjordanland in Brand zu setzen).» (DPA)
Hisbollah: Beerdigung von Ex-Chef Nasrallah am 23. Februar
Fast fünf Monate nach seiner Tötung durch einen israelischen Luftangriff soll der frühere Hisbollah-Anführer Hassan Nasrallah im Libanon beigesetzt werden. Die Beerdigung sei in drei Wochen am 23. Februar im Raum der Hauptstadt Beirut geplant, sagte Nasrallahs Nachfolger Naim Kassim in einer im Fernsehen übertragenen Ansprache. Erwartet würden Teilnehmer aus dem Libanon sowie aus anderen Ländern.
Bei der Zeremonie solle auch dem ebenfalls getöteten Hisbollah-Funktionär Haschim Safi al-Din gedacht werden, sagte Kassim. Er bestätigte erstmals, dass Safi al-Din die Nachfolge Nasrallahs antreten sollte, ehe er selbst getötet wurde. Safi al-Din solle anders als Nasrallah in seinem Heimatort Dair Kanun im Südlibanon beerdigt werden.
Israels Armee hatte den langjährigen Anführer der vom Iran unterstützten Hisbollah, Hassan Nasrallah, vergangenen September in einem Vorort der Hauptstadt Beirut getötet. Safi al-Din wurde als sein Nachfolger gehandelt, dann aber ebenfalls vom israelischen Militär getötet. (DPA)
Kann ganz Israel erreichen: Iran stellt neue Mittelstreckenrakete vor
In Anwesenheit von Präsident Massoud Peseschkian hat der Iran die neue Mittelstreckenrakete «Etemad» vorgestellt. Nach Angaben der Nachrichtenagentur Isna hat die neue Rakete eine Reichweite von 1.700 Kilometern. «Unsere Raketentechnologie dient ausschliesslich dazu, sicherzustellen, dass niemand einen Angriff auf uns wagt», sagte Peseschkian bei der Zeremonie. Mit der Reichweite der Rakete kann der Iran jeden Teil Israels erreichen.
![Präsident Massoud Peseschkian besucht eine Ausstellung zu Verteidigungs- und Raumfahrterfolgen in Teheran, 2. Februar 2025.](https://cdn.unitycms.io/images/AEm14sjUq3N8DhhG-FotHS.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=W8TPlGfbDM0)
Nach den jüngsten Entwicklungen im Libanon und in Syrien gilt der Iran mit seiner «Achse des Widerstands» gegen Erzfeind Israel als massiv geschwächt. Hinzu kommt die desolate Wirtschaftslage. Zudem muss der Iran befürchten, dass US-Präsident Donald Trump die Situation durch neue Sanktionen weiter verschärfen könnte. Deshalb versucht Teheran notgedrungen, auch den diplomatischen Kanal zur Trump-Administration offenzuhalten.
Ohne die USA wäre für den Iran eine Wiederaufnahme der Atomverhandlungen und damit eine Aufhebung der Sanktionen und Verbesserung der wirtschaftlichen Lage nicht möglich. Präsident Peseschkian zeigt sich daher gesprächsbereit, wartet jedoch auf ein erstes Signal seines amerikanischen Amtskollegen. (DPA)
Israels Einsatz im Westjordanland: Dutzende Militante tot
Die israelische Armee hat bei ihrem im Januar begonnenen Einsatz im nördlichen Westjordanland eigenen Angaben zufolge bislang 50 Militante getötet. Davon seien 15 bei Luftangriffen ums Leben gekommen, teilte Israels Militär mit. Die israelischen Einsatzkräfte hätten mehr als 100 gesuchte Verdächtige festgenommen, Dutzende Waffen beschlagnahmt und Hunderte Sprengsätze zerstört.
Israels Militär bestätigte auch palästinensische Berichte, wonach die israelische Armee ihren Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland seit dem Morgen auf die Gegend um Tamun ausgeweitet habe. Israelische Bodentruppen und Bulldozer seien zu einer Razzia in Flüchtlingsvierteln im Bereich Tamun vorgedrungen, hatte zuvor die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa berichtet.
![Palästinensische Kinder begutachten die Schäden eines israelischen Luftangriffs im besetzten Westjordanland in Tamun. Zerbombtes Gelände mit verbranntem Sofa im Vordergrund.](https://cdn.unitycms.io/images/Ef_uriyBaaHAmJTd90CafG.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=mJQZ0RDNIrg)
Israels Militär kündigte an, seine Anti-Terror-Massnahmen im gesamten Westjordanland fortzusetzen, um die Sicherheit der israelischen Bürger zu gewährleisten.
Palästinenser: Israelische Razzia auch in Hebron
Das palästinensische Gesundheitsministerium meldete, ein 27 Jahre alter Palästinenser sei am Nachmittag in der Nähe der Stadt Hebron im Süden des Westjordanlands durch Schüsse israelischer Einsatzkräfte getötet worden. Palästinensischen Berichten zufolge kam es bei der israelischen Razzia zu Zusammenstössen. Aus Israel gab es dazu zunächst keine Bestätigung.
Palästinensische Medien berichten ausserdem, Israels Armee habe in der Stadt Dschenin 20 Gebäude in die Luft gesprengt. Israels Armee bestätigte auf Anfrage, im Norden des Palästinensergebiets Gebäude zerstört zu haben. Militante hätten diese für ihre Zwecke missbraucht. Die Angaben beider Seiten konnten zunächst nicht unabhängig überprüft werden. (DPA)
Israels Verteidigungsminister: Keine Drohnen oder keine Hizbollah
Der israelische Verteidigungsminister Israel Katz hat bei einem Truppenbesuch im Süden des Libanons drohende Töne angeschlagen. «In den letzten Tagen haben wir Versuche gesehen, Drohnen in Richtung des Staates Israel zu schicken», sagte Katz nach Angaben seines Büros.
«Ich will von hier aus eine klare Botschaft an die Hizbollah und die libanesische Regierung schicken: Israel wird Drohnenangriffe aus dem Libanon nicht dulden.» Auf Bedrohungen werde man mit aller Kraft reagieren, warnte er. «Entweder gibt es keine Drohnen oder es gibt keine Hizbollah.»
![Israels Aussenminister Israel Katz wartet auf die Ankunft seines französischen Amtskollegen vor einem Treffen in Jerusalem am 7. November 2024.](https://cdn.unitycms.io/images/2DlhqmY-qErA2KSGABlgym.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=QbV2SCXA3eE)
Eine im November vereinbarte Waffenruhe zwischen Israel und der proiranischen Schiitenmiliz Hizbollah ist nach Angaben des Weissen Hauses bis zum 18. Februar verlängert worden. Der ursprünglich binnen 60 Tagen vorgesehene Abzug israelischer Truppen aus dem Süden des Libanons verzögert sich. Beide Seiten werfen sich Verstösse gegen die Waffenruhe vor.
Nach Darstellung Israels rückt die libanesische Armee, die die Einhaltung der Waffenruhe sicherstellen und eine Rückkehr der Hisbollah in das Gebiet verhindern soll, nicht schnell genug nach. Die Hisbollah habe sich auch nicht wie vereinbart nördlich des Litani-Flusses zurückgezogen.
Nach dem Ablauf der Frist für den Abzug am 26. Januar kam es im Libanon erneut zu tödlichem Beschuss, als Anwohner im Süden in ihre Heimatorte zurückkehren wollten. Nach libanesischen Angaben wurden dabei 24 Menschen durch israelischen Beschuss getötet und mehr als 100 weitere verletzt. (DPA)
Israel weitet Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland aus
Die israelische Armee hat nach palästinensischen Angaben ihren Militäreinsatz im nördlichen Westjordanland ausgeweitet. Zahlreiche israelische Bodentruppen und Bulldozer seien zu einer Razzia in Flüchtlingsviertel im Bereich Tamun vorgedrungen, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Auch in den Städten Dschenin und Tulkarem war die Armee demnach weiter im Einsatz.
Die israelische Armee teilte mit, in Tamun seien Waffen gefunden worden, darunter Gewehre des Typs M-16 und Munition. Das Militär setze einen Anti-Terror-Einsatz im nördlichen Westjordanland fort, um die Sicherheit der israelischen Bürger zu gewährleisten.
Nach Angaben des Gesundheitsministeriums in Ramallah wurden am Samstag bei einem Drohnenangriff in Dschenin insgesamt drei Männer getötet. Damit seien seit Beginn des israelischen Militäreinsatzes in Dschenin am 21. Januar insgesamt 25 Palästinenser getötet worden.
Die israelische Armee teilte mit, am Samstag seien in Dschenin und Kabatia binnen mehrerer Stunden insgesamt drei Terrorzellen angegriffen worden. Die Zelle in Kabatia sei unterwegs zu einem Anschlag gewesen. Nach dem Drohnenangriff sei es in dem Fahrzeug zu Sekundärexplosionen von Sprengstoff gekommen. Einer der dabei getöteten Männer sei während der vorherigen Waffenruhe mit der Hamas im November 2023 freigekommen. (SDA)
Netanyahu reist zu «historischem Treffen» mit Trump
Die Verhandlungen über die nächste Phase der Waffenruhe im Gazastreifen sollen nach Darstellung Israels morgen in Washington beginnen. Der israelische Ministerpräsident Benjamin Netanyahu werde sich dort mit dem US-Nahost-Gesandten Steve Witkoff treffen und über Israels Verhandlungspositionen sprechen, teilte das Büro des Regierungschefs mit. Am Tag darauf werde Netanyahu im Weissen Haus zu seinem «historischen Treffen» mit US-Präsident Donald Trump zusammenkommen und mit ihm unter anderem über die Zukunft des verwüsteten Gazastreifens reden, hiess es.
Trumps Sondergesandter Witkoff werde sich ausserdem im Verlauf der Woche mit Katars Ministerpräsident Mohammed bin Abdulrahman Al Thani sowie ranghohen Vertretern Ägyptens beraten und anschliessend erneut mit Netanjahu sprechen, hiess es. Und zwar «über Schritte, die Verhandlungen voranzubringen, einschliesslich von Daten für die Abreise von Delegationen zu den Gesprächen».
![Donald Trump und Benjamin Netanyahu schütteln die Hände im Israel-Museum in Jerusalem, 23. Mai 2017.](https://cdn.unitycms.io/images/ELsKgBHPalI9IusAQiXK4y.jpg?op=ocroped&val=1200,800,1000,1000,0,0&sum=FHJHuNtpfG4)
Die USA, Katar und Ägypten fungieren als Vermittler zwischen Israel und der islamistischen Hamas, da diese nicht direkt miteinander reden. Mit ihrer Hilfe war die gegenwärtige sechswöchige Waffenruhe in Gaza zustande gekommen.
Israel und die Hamas hatten sich bei den indirekten Gesprächen darauf geeinigt, dass sie am 16. Tag der Waffenruhe, also morgen, Verhandlungen über ein dauerhaftes Ende des Krieges und die Freilassung aller noch lebenden Geiseln aufnehmen werden. Rechtsextreme israelische Politiker haben damit gedroht, die Regierung zu verlassen, sollte Netanyahu diese zweite Phase des Waffenruhe-Abkommens durchziehen und den Kollaps seiner Koalition riskieren.
Angehörige fordern auf Kundgebung Freilassung weiterer Geiseln
Tausende von Demonstranten haben in Tel Aviv und in Jerusalem die Freilassung weiterer Geiseln aus der Gewalt der islamistischen Hamas gefordert. Angehörige von Geiseln drängten auf die Umsetzung der zweiten Phase der Waffenruhe-Vereinbarung. Diese sieht ein dauerhaftes Ende des Krieges und Freilassung aller verbliebenen Geiseln vor.
Familienmitglieder hielten Bilder von Verschleppten in die Höhe. Sie haben die Sorge, die zweite Phase der Waffenruhe-Vereinbarung könnte gar nicht erst umgesetzt werden.
Nach der Freilassung drei weiterer Verschleppter werden noch 79 Geiseln im Gazastreifen festgehalten, 35 von ihnen sind israelischen Angaben zufolge tot. Die nächsten Geiseln sollen am kommenden Wochenende freikommen.
Doron Steinbrecher, die mit zwei weiteren Frauen am 19. Januar freigelassen worden war, meldete sich erstmals in einer Videobotschaft zu Wort. «Ich bin nicht mehr in der Geiselhaft der Hamas, ich bin zu Hause», sagte die 31-Jährige den Demonstranten auf dem «Platz der Geiseln» in Tel Aviv. «Ich werde alles tun, damit alle zurückkommen und ihr den Kreis schliessen könnt.» (DPA)
Ministerium: 16-Jähriger bei Angriff in Jenin getötet
Bei einem israelischen Drohnenangriff in der Stadt Jenin im Westjordanland ist nach Angaben des palästinensischen Gesundheitsministeriums ein 16-Jähriger getötet worden. Mehrere weitere Menschen seien verletzt worden, berichtete die palästinensische Nachrichtenagentur Wafa. Die israelische Armee teilte mit, eine Drohne habe «bewaffnete Terroristen im Bereich von Jenin» angegriffen. Der Angriff sei im Rahmen des israelischen Militäreinsatzes in der Stadt im nördlichen Westjordanland erfolgt.
Israel hatte am 21. Januar in Jenin den grössten Militäreinsatz seit langem begonnen. Die Stadt gilt als Hochburg militanter Palästinenser. Auch Sicherheitskräfte der Palästinensischen Autonomiebehörde waren dort zuvor gegen Extremisten im Einsatz gewesen. (DPA)
SDA/AFP/DPA/red
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