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Tempo 80 auf der Autobahn
«Das wird einen Aufstand geben»

A roadman puts up a sign indicating a speed limit of 80 kilometers per hour where usually a speed limit of 120 km/h is permitted, on the freeway N4 in Zug, Switzerland, Friday, February 3, 2006. The lower parts of Switzerland have experienced record levels of fine dust particles in the air the last few weeks which have prompted calls for immediate measures. Swiss Environment Minister Moritz Leuenberger has recommended that cantons reduce speed limits in urban areas to combat rising levels of pollution. (KEYSTONE/Alessandro Della Bella)
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Flächendeckend Tempo 80 auf Autobahnen im Mittelland: Dieser Plan des Bundesamts für Strassen (Astra) macht Benjamin Giezendanner «sauer». Der SVP-Nationalrat glaubt nicht, dass der Verkehr effizienter wird, wenn Autos auf Autobahnen systematisch langsamer fahren müssen. «Die Leute werden einfach auf die Hauptstrassen ausweichen, und der Stau wird sich punktuell weiterverlagern», sagt er.

Das Astra hingegen bezieht sich auf Tests in den letzten Jahren und argumentiert, dass das langsamere Tempo Stau verhindern könne und zu einer möglichst effizienten Nutzung der Autobahn führen solle. Gelten soll Tempo 80 während der Pendler-Stosszeiten.

Benjamin Giezendanner, SVP-AG, wartet an seinen Einsatz an der Herbstsession der Eidgenoessischen Raete, am Dienstag, 12. September 2023 im Nationalrat in Bern. (KEYSTONE/Alessandro della Valle)

Ein langsameres Tempo sei vielleicht an spezifischen Orten sinnvoll, zum Beispiel bei Baustellen, so Giezendanner. Doch eine flächendeckende Reduktion der Geschwindigkeit führe nicht zum Ziel. «Sollte das Astra das wirklich durchziehen, wird es einen Aufstand geben», prophezeit er. Um das zu verhindern, würde er persönlich bei Verkehrsminister Albert Rösti intervenieren und im Parlament entsprechende Vorstösse einreichen. 

Bürgerliche wollen lieber Autobahn ausbauen

Damit es weniger zu Staus kommt, will der SVP-Politiker lieber die Kapazitäten der Autobahn erhöhen. So fordert er einen möglichst schnellen Ausbau der A1 auf sechs Spuren. Der Nationalrat hat eine Motion mit dieser Forderung bereits im September angenommen, der Entscheid im Ständerat ist aber noch ausstehend. Denkbar ist für Giezendanner auch eine systematische Öffnung der Pannenstreifen für den allgemeinen Verkehr während der Stosszeiten. 

Dass man um einen Ausbau der Autobahnen an «neuralgischen Stellen» nicht herumkommt, davon ist auch FDP-Präsident und Ständerat Thierry Burkart überzeugt. «Die Autobahnen sind grundsätzlich auf dem planerischen Stand der 60er-Jahre, mit Ausnahme von fünf zusätzlichen Teilstrecken», sagt er. Seitdem habe der Verkehr jedoch stark zugenommen.

«Einfach flächendeckend Tempo 80 einzuführen, ist nicht zielführend.»

FDP-Präsident Thierry Burkart

Die Reduktion auf Tempo 80 während Stosszeiten auf kritischen Strecken hält Burkart für eine sinnvolle Massnahme: «Es ist erwiesen, dass bei hohem Verkehrsaufkommen bei dieser Geschwindigkeit am meisten Fahrzeuge durchkommen.» Das Tempo dürfe jedoch nur dort reduziert werden, wo das auch wirklich notwendig sei. «Einfach flächendeckend Tempo 80 einzuführen, ist nicht zielführend», sagt Burkart. 

Astra braucht keine Zustimmung vom Parlament

Mehr Vertrauen in die Pläne des Astra hat die Grünen-Nationalrätin Marionna Schlatter: «Wenn das Astra herausgefunden hat, dass Tempo 80 Stau reduziert, dann halte ich es für eine gute Idee, zu Stosszeiten das Geschwindigkeitslimit zu reduzieren.» Generell begrüsse sie jede Massnahme, die dazu führe, dass weniger Stau entstehe. Das sei ökologisch sinnvoll, da durch das häufige Abbremsen und Anfahren die Umwelt besonders stark belastet werde, so Schlatter.

Langfristig muss es laut der Grünen-Nationalrätin jedoch das Ziel sein, den motorisierten Individualverkehr zu reduzieren. Nur so könnten die Klimaziele des Bundesrats erreicht werden. Sie ist deshalb auch gegen den Ausbau der A1 auf sechs Spuren. Stattdessen möchte Schlatter den öffentlichen Verkehr, den Langsamverkehr und Carsharing-Angebote stärken. 

Das Bundesamt für Strassen ist für seinen Entscheid grundsätzlich nicht auf die Zustimmung des Parlaments angewiesen. Allerdings könnten National- und Ständerat versuchen, eine neue gesetzliche Vorgabe zu Tempolimits zu machen – sofern diese mehrheitsfähig wäre.

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