Feuer im Europa-ParkTechnischer Defekt war wohl Brandursache
Die Polizei ermittelt weiter zum Feuer in Rust am Montag. Der Park hat aber schon wieder geöffnet.
Am Montagnachmittag war im Technikraum der Europa-Park-Attraktion «Yomi-Zauberwelt der Diamanten» ein Feuer ausgebrochen. Der Brand im Freizeitpark wurde in der Nacht auf Dienstag «abschliessend gelöscht», wie das Polizeipräsidium Offenburg mitteilt.
«Derzeit befinden sich Ermittler der Kriminalpolizei vor Ort, um der Brandursache auf den Grund zu gehen», teilt die Polizei weiter mit. Sie werden durch Spezialisten der Kriminaltechnik sowie durch einen von der Staatsanwaltschaft Freiburg beauftragten Sachverständigen unterstützt. «Nach ersten kriminalpolizeilichen Einschätzungen könnte mit hoher Wahrscheinlichkeit ein technischer Defekt zu dem Ausbruch des Feuers geführt haben», so das Zwischenfazit. «Gesicherte Einschätzungen hierzu dürften jedoch einige Wochen an Arbeit in Anspruch nehmen.»
Zur Höhe des entstandenen Sachschadens liegen auch am Dienstag noch keine genauen Informationen vor. Laut aktuellen Kenntnissen wurden bei den Löscharbeiten zwei Wehrleute leicht verletzt. Zwei Parkbesucher mussten ebenso durch Helfer des Rettungsdienstes versorgt werden. «Ihnen dürfte jedoch weniger der Brand selbst, sondern eher die heissen Temperaturen zu schaffen gemacht haben», schreibt die Deutsche Polizei.
Insgesamt standen am Montag über 450 Einsatzkräfte von Feuerwehr, Polizei und Rettung im Einsatz. Gegen 18.50 Uhr hatten alle 25’000 Besucherinnen und Besucher das Areal verlassen.
Bereits am Dienstag hat der Europa-Park wieder für das Publikum geöffnet. Vorerst sind die Bereiche Grottenblitz, Diamantenhöhle und Wildwasserbahn nicht zugänglich, wie Engelbert Gabriel, Sprecher der Europa-Park-Geschäftsleitung in einem Statement bekannt gibt. Die Ermittlungen vor Ort seien voraussichtlich am Donnerstag beendet. Am Dienstag waren wieder über 20’000 Menschen im Park, die Hotel sowie Rulantica seien derweil gefüllt, so der Mediensprecher.
Betreffend Plänen für einen allfälligen Wiederauffbau sei es noch zu früh, sagt Gabriel. «Erstmal müssen wir sondieren, was genau kaputt gegangen ist und dann werden wir uns Gedanken machen, wie die Zukunft aussehen könnte.» Er zeigt sich aber zuversichtlich, dass der Europa-Park dem Publikum künftig eine neue Attraktion bieten könne.
Es ist nicht das erste Mal, dass es im Europa-Park zu einem Feuer kommt. Auch in anderen deutschen Parks brannte es in den vergangenen sechs Jahren:
Karls Erlebnis-Dorf (Juni 2023)
In dem Park nahe Berlin zerstört ein Feuer auf rund 400 Quadratmetern mehrere Gebäude. Zehn Menschen werden verletzt, die Feuerwehr spricht von einem Sachschaden im sechsstelligen Bereich. Am Tag nach dem Feuer wird der Betrieb in dem Freizeitpark in Elstal im Bundesland Brandenburg wiederaufgenommen.
Freizeitpark Lochmühle (Juni 2022)
Bei dem Brand in Eigeltingen in Baden-Württemberg entsteht ein Gebäudeschaden von rund 250’000 Euro. Verletzt wird niemand. Der Feuerwehr zufolge war nachts eine Maschinenhalle hinter dem Küchentrakt eines Restaurants in Brand geraten. Der Park öffnet am folgenden Tag wieder.
Europa-Park (Mai 2018)
In dem Freizeitpark in Rust fallen Restaurants, Läden und ein Fahrgeschäft einem Grossbrand zum Opfer – ein Millionenschaden. Sieben Einsatzkräfte werden leicht verletzt. Nach damaligen Behördenangaben entstand das Feuer durch einen technischen Defekt. Am Folgetag öffnet der Park wieder. Mehr als zwei Jahre später ist der Wiederaufbau abgeschlossen.
Erlebnisholzkugel (April 2018)
Ein Holzgebäude in der damals noch geplanten Freizeitattraktion mit einer riesigen Holzkugel im bayerischen Steinberg am See steht in Flammen. Die Polizei ermittelt Brandstiftung und einen Schaden im sechsstelligen Bereich. Verletzt wird niemand. 2019 geht die Attraktion in Betrieb.
Fred Rai Western-City (Juli 2017)
Millionenschäden nach einem Brand in dem Vergnügungspark bei Augsburg: Das Feuer bricht in Dasing im Bundesland Bayern nachts in einem Heulager aus. Sechs Gebäude werden beschädigt. Drei Parkmitarbeiter ziehen sich leichte Verletzungen zu. Die Polizei geht von Brandstiftung aus. Rund zwei Wochen nach dem Brand werden die Karl-May-Festspiele wiederaufgenommen. Schon zuvor kam es mehrmals zu Bränden im Westernpark.
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