Chaos wegen LohnstreitTausende Schweizer Fluggäste von Streiks in Deutschland betroffen
Am Freitag stehen die Flughäfen Frankfurt und München still. Wer aus der Schweiz über diese Drehkreuze in die Ferien fliegen wollte, hat ein Problem.
Am Freitag geht gar nichts mehr an den sieben deutschen Flughäfen – darunter an den beiden Drehkreuzen Frankfurt und München. Grund ist eine Streikankündigung der Gewerkschaft Verdi. Sie will in laufenden Tarifverhandlungen 10,5 Prozent höhere Löhne erzwingen.
Mehrere Tausend Passagierinnen und Passagiere aus der Schweiz werden nicht fliegen können. Allein bei der Swiss seien rund 3000 Fluggäste betroffen, sagt Karin Montani, Sprecherin der Schweizer Fluglinie. «Aufgrund des Streiks der Gewerkschaft Verdi in Deutschland hat Swiss vorsorglich die Flüge ab Zürich und Genf nach Frankfurt, Stuttgart, Hamburg sowie Hannover und zurück gestrichen.» Es handelt sich um 24 Flüge von/nach Zürich (sprich je zwölf in jede Richtung) sowie sechs Flüge ab/nach Genf (je drei).
Die Flüge nach Berlin und Düsseldorf seien hingegen regulär geplant. Diese beiden Flughäfen werden nicht bestreikt.
«Grundsätzlich wird der Flug erstattet, alternativ kann je nach Verfügbarkeit umgebucht werden.»
Betroffen sein werden auch viele Schweizer Fluggäste, die mit der Lufthansa von Zürich oder Genf über Frankfurt oder München in die weite Welt fliegen wollen. Seit Beginn der Pandemie sind diese beiden deutschen Drehkreuze für Schweizer Passagiere wichtiger geworden, weil die Swiss viele Direktflüge streichen musste.
Die Frage, wie viele Lufthansa-Passagiere von und nach der Schweiz es treffen wird, will die Lufthansa nicht beantworten.
Den betroffenen Reisenden bleibt nichts anderes übrig, als selber für eine Ersatzlösung zu sorgen – oder auf den gesamten Flug zu verzichten. Swiss-Sprecherin Karin Montani sagt: «Swiss informiert diese Fluggäste über die Streichungen über die in der Buchung hinterlegten Kontaktinformationen. Grundsätzlich wird der Flug erstattet, alternativ kann je nach Verfügbarkeit auf ein anderes Datum oder eine andere Strecke umgebucht werden.»
Insgesamt rechnet der deutsche Flughafenverband mit knapp 300’000 betroffenen Passagieren.
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