Abo 10 Verurteilungen in 20 JahrenTausende Schweizer Firmen zahlen Schmiergeld, bleiben aber straffrei
Auslandkorruption wird in der Schweiz kaum geahndet, obwohl es sich dabei um ein Offizialdelikt handelt. Das wirft die Frage auf, wie ernst der Staat seine eigenen Gesetze nimmt.
Anfang Dezember verurteilte die Bundesanwaltschaft den Industriekonzern ABB – Umsatz: rund 30 Milliarden Franken – zu einer Busse von 4 Millionen Franken. Dessen Mitarbeiter hätten 2013 in Südafrika ein Bestechungssystem mit überhöhten Zahlungen an Subunternehmer aufgebaut, um an Aufträge für ein Kohlekraftwerk zu kommen. Gleichzeitig verurteilten auch Südafrika und die USA den Konzern, total musste er 327 Millionen Franken zahlen.