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Sweet Home: Neues Architekturbuch
Die Welt der Architekten

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Die Schweizer Fotografin Rita Palanikumar mit Wurzeln in Indien und Norwegen fotografiert seit Beginn von Sweet Home alle Homestorys. Mit subtilem Blick für diese ganz privaten Welten erzählt sie mit ihren Bildern die Geschichten der Wohnungen und deren Bewohner. Nun hat sie dies auf ähnliche Art für das renommierte Schweizer Architekturbüro «Steib Gmür Geschwentner Kyburz» (SGGK) gemacht. Die Architekten haben nämlich ihr Werk in eine fünfbändige Bücherbox mit dem Titel «Architektenfutter» gepackt. Der vierte Band «Ich will nie mehr weg» ist ganz dem Wohnleben der Menschen gewidmet, die in den Häusern und Siedlungen der Architekten leben, und wurde wunderschön von Rita Palanikumar fotografiert. Entdecken Sie hier drei Wohnungen, die sich in drei unterschiedlichen Siedlungen und Häusern des Zürcher Architekturbüros «Steib Gmür Geschwentner Kyburz» befinden.

Siedlung Brüderhofweg, Zürich Affoltern

In der Siedlung Brüderhofweg verbinden sich optimale Erschliessung mit sorgfältiger Gestaltung des Freiraums. Foto: Georg Aerni

In der Siedlung Brüderhofweg im Zürcher Quartier Affoltern entstand auf verschiedenen Etagen eine lebendige Nachbarschaft und ein Gemeinschaftsgefühl. Die kompakten Häuser haben aber noch mehr Talente. Sie erlauben trotz voller Ausnützung des Grundstücks eine moderate Gebäudehöhe und eine maximale Ausweitung des Freiraums. Die Siedlung bietet 288 Wohnungen, ein Restaurant, einen Mehrzwecksaal, eine Kindertagesstätte, Gemeinschaftsräume und Ateliers. Planung und Ausführung: zwei Etappen, 2012-2021.

Hier wohnen: Esther Hodel und Pascal Müller, Architektin und Architekt, mit Anouk und Elois

Die Familie Hodel-Müller auf ihrer Terrasse. Foto: Rita Palanikumar

Die Familie wohnte zuvor in einer Altbauwohnung im Kreis 5, die in privatem Besitz war. Esther Hodel und Pascal Müller wussten nicht, wie lange sie dort noch bleiben konnten. Da Esther Hodel zu dem Zeitpunkt, als SGGK den Wettbewerb für das Projekt Brüderhofweg gewann, für das Büro arbeitete, wussten sie, wann die Wohnungen ausgeschrieben wurden und bewarben sich. An der Wohnung in der Siedlung Brüderhofweg gefiel ihnen die Überhöhe der Wohnräume zur Terrasse sehr gut sowie die Allseitigkeit des Ausblicks.

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«Unser Alltag findet am Küchentisch oder am Tisch auf der Terrasse statt.»

Esther Hodel, Pascal Müller
Die Schlafzimmer sind in drei Wohnungsecken angeordnet – die Privatheit ist somit gewährleistet. Foto: Rita Palanikumar

Die Familie bewohnt eine Wohnung mit 4,5 Zimmern, 120 m² und ist 2019 eingezogen. Der Grundriss der Wohnung beeinflusst ihr Wohnverhalten, weil die persönlichen Zimmer wie Satelliten sind, die es ermöglichen, sich einfach zurückzuziehen.

Überbauung James, Zürich Albisrieden

Die Überbauung James steht an einem Ort, der vor 20 Jahren ein Stück Niemandsland war und heute ein lebendiges Stück Stadt ist. Foto: Georg Aerni

Die James-Überbauung in Albisrieden ist in vielerlei Hinsicht ein Pionierprojekt des Zürcher Wohnungsbaus, das mit seiner städtebaulichen und wohnungstypologischen Vielfalt sowie der Idee des «Wohnens mit Service» Schule gemacht hat. Im Haus James befinden sich 72 verschiedene Wohnungstypen, verteilt auf 283 Wohnungen. Planung und Ausführung: 2002-2009.

Hier wohnt: Christoph Schuepp, Architekt

Der Architekt Christoph Schuepp auf seinem Sofa. Foto: Rita Palanikumar

Vor vier Jahren bezog Christoph Schuepp in der Überbauung James sein Architekturbüro und ein Jahr später seine Wohnung. Er wollte schon immer Arbeiten und Wohnen zusammenbringen und dies gelang ihm erst, als er hier zufälligerweise eine kleine Fläche mieten und später eine Kleinwohnung beziehen konnte. Es handelt sich um den kleinsten Wohnungstypen und es gibt nur vier davon. Die Vielzahl unterschiedlicher Grundrisse in einem Projekt ist eine Spezialität der SGGK-Architekten,

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«Ich verwendete Farben von ‹kt.Color,› die sind einzigartig und reflektieren je nach Tageszeit in unterschiedlichen Nuancen.»

Christoph Schuepp
Ein Grundriss mit guten Qualitäten, grosszüge Räume und eine weite Aussicht sorgen dafür, dass sich Christoph Schuepp hier daheim fühlt. Foto: Rita Palanikumar

Der Architekt bewohnt im 10. Obergeschoss eine Wohnung mit 2,5 Zimmern, 75 m² und ist 2019 eingezogen. Besonders schätzt er, dass alle Räume zehn Prozent grösser sind als üblich. Das macht die Wohnung grosszügiger. Zudem gefällt ihm der spezielle Grundriss.

Wohngebäude Paul-Clairmont-Strasse, Zürich Wiedikon

Langezogener, in der Höhe gestaffelter Bau in der Nähe des Zürchers Triemlispitals. Foto: Georg Aerni

Am Anfang des Architekturentwurfs stand die Idee, dem privaten Aussenraum einer Wohnung eine neue Dimension abzuringen. Aus den Balkonen wurden ungewöhnlich grossszügige Patios, die, versetzt gestapelt, ein System von zweigeschossigen Räumen bilden, welche trotz der Tiefe von vielen Metern genügend Licht in die Wohnungen dringen lassen. Im Haus an der Paul-Clairmont-Strasse befinden sich 49 Wohnungen, ein Kinderhort und Ateliers. Planung und Ausführung: 2003-2006.

Hier wohnen: Daniela Saxer und Martin Thürlemann, Architektin und Volkswirt, mit Frederik und Oskar

Die Familie Saxer-Thürlemann auf ihrem Balkon. Foto: Rita Palanikumar

Daniela Saxer erfuhr von einer Kollegin, dass sich die WG ihrer Schwester im Wohngebäude an der Paul-Clairmont-Strasse auflöste. Mit diesem Wissen meldeten sie sich bei der Genossenschaft an und bekamen die Wohnung. Beim Wegzug an den Stadtrand mussten sie sich zuerst an den Ort gewöhnen. Was ihnen an der Wohnung besonders gut gefällt, ist der Balkon. Sie brauchen ihn oft: zum Mittagessen, für einen Kaffee am Abend, zum Wäscheaufhängen. Bei jedem Wetter.

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«Anfangs sah es mit unseren wenigen Möbeln wie in einer Puppenstube aus.»

Daniela Saxer und Martin Thürlemann
Damit  der zweigeschossige Balkon vor neugierigen Blicken geschützt ist, werden die Küchen durch Fensterschlitze belichtet. Das Glas auf der Höhe der Arbeitsfläche ist mit einer Sichtschutzfolie abgeklebt. Foto: Rita Palanikumar

Die Familie Saxer-Thürlemann bewohnt im ersten Obergeschoss eine Wohnung mit 5,5 Zimmern und 137 m² und ist 2008 eingezogen. Die Familie fühlt sich wohl in ihrem Zuhause: «Es gibt viel Platz, es ist durchdacht und man hat alles, was eine Familie braucht.»

Das Buch

Die Publikation des renommierten Zürcher Architekturbüros «Steib Gmür Geschwentner Kyburz Partner» mit dem Titel «Architektenfutter» besteht aus fünf Bänden und ist ein üppiges, aber kurzweiliges Menü für alle Architekturbegeisterten. Die Box kostet 79 Fr. und ist direkt im Verlag Scheidegger & Spiess zu bestellen und im Buchhandel erhältlich.

  • Im Band 1 finden Sie kurze, persönliche Texte zu einzelnen Raumtypen eines Wohnhauses und zu weiteren Aspekten des Wohnens.

  • Der Band 2 bietet einen Einblick in die Entwicklung und Arbeitsmethodik des Büros und zeigt 65 der wichtigsten Bauten und Projekte.

  • Im Band 3 werden insgesamt 166 möblierte Wohnungsgrundrisse vorgestellt.

  • Band 4 «Ich will nie mehr weg» ist ein Fotoessay von Rita Palanikumar zu elf bewohnten Wohnungen aus mehreren Projekten des Büros. Zu jeder Wohnung kann man zudem ein persönliches Interview mit den Bewohnern lesen. Die Interviews wurden von Corinne Gasal geführt.

  • Band 5 lädt zu einer Tafelrunde der Büropartner ein, bei der viele Themen auf den Tisch kommen, die für ihr Architekturschaffen wichtig sind.

Bis zum 13. Januar findet eine Ausstellung der Fotografien von Rita Palanikumar in der Buchhandlung «Never Stop Reading» an der Spiegelgasse 18 in Zürich statt. Am Samstag, 13. Januar, ist die Fotografin von 15 bis 17 Uhr persönlich anwesend.