Sweet Home: Dezente WohnfarbenPflegen Sie die Neutralität
Barbie-Pink, Sumpfgrün oder doch lieber ein warmes Gelb? Wer unsicher ist mit Farben im Haus, wählt am besten neutrale Töne. Worauf Sie dabei achten können.
1 — Heller Grundton – elegante Wirkung

Weiss ist immer noch die Lieblingsfarbe im Schweizer Wohnbereich. Auch in typisch französischen Wohnungen bleiben die Wände meistens weiss. Diese sind aber, im Vergleich zu den Standardwohnungen hierzulande, meistens hoch und werden durch viele hohe Fenster und Cheminées unterbrochen. Während man in Frankreich Poppiges und Antikes liebt und dieses auch ungeniert mischt, ist hier immer noch eine Angst, Vorsicht oder zumindest Scheu vor Einzigartigem zu spüren. Wieso sich also zu etwas zwingen, das einem irgendwo tief innen widerstrebt?
Geben Sie sich also der Zurückhaltung hin, aber lernen Sie dabei ein wenig von der französischen Eleganz. Setzen Sie in Ihrer neutralen Wohnung erstmal einen hellen Grundton. Dafür wählen Sie Weiss- und Crèmetöne für die meisten Möbel und grossen Stücke. Wenn nämlich schon die Farbigkeit so stark reduziert ist, braucht die Wohnung dafür mehr von etwas anderem, und da helfen Textilien wie Vorhänge, Teppiche und Kissen. Zudem tun auch starke Stücke gut. Hier ist dies ein Sessel von der britischen Designerin Faye Toogood.
2 — Setzen Sie auf natürliche Schönheiten

Naturmateralien helfen dabei, eine dezent und neutral eingerichtete Wohnung warm und freundlich wirken zu lassen. Dabei ist viel naturbelassenes helles Holz wichtig sowie auch Stein, Rattan, Stroh oder Keramik. Bei den Textilien ist es schöner, Leinen, Baumwolle oder Wolle synthetischen Fasern vorzuziehen. Wählen Sie auch Sisal, Seegras, Jute und andere Naturfasern.
3 — Hüllen Sie alles ein

Dieses wohlig warme Gefühl, das ein echtes Zuhause ausmacht, kann man auch mit neutralen Farben erreichen. Hüllen Sie damit Ihre Wohnung ein. Geben Sie den Wänden einen Ton und vielleicht gleich noch ein wenig Textur. Es gibt nämlich Farben und Maltechniken, die das ermöglichen. Wählen Sie Polstermöbel mit edlen Bezügen. Dieser gemütliche, elegante Sessel von Gubi wurde 1954 von Carlo de Carli entworfen und zeigt einen edlen, mokkabraunen Bouclé als Polsterstoff. Einhüllen geht auch mit Licht. Setzen Sie Leuchten punktuell ein und schaffen Sie so ein Licht im Raum, das warm und differenziert Stimmung macht.
4 — Holz sorgt für Sinnlichkeit

Gute Gefühle weckt edles, helles Holz, bei dem man die Maserung sieht. Auch wenn die Formen modern sind, strahlen solche Möbel sehr viel Wärme aus. Auch eine dezente Art von Rustikalität bringen solche Möbel mit sich. Diese schlichte, ländlich gediegene Einfachheit tut modernen Wohnung gut. Ob man es nun «Modern Country» nennt oder es einfach als eine Form von Gemütlichkeit einsetzt: Das Schlichte, Ländliche führt immer zu mehr Gemütlichkeit, auch wenn es sehr verhalten oder gar clever kaschiert ist. Diese Kombination von der dänischen Firma Muuto zeigt den Midst Table in Eiche und die Stühle Cover in Eiche und strahlt genau diese moderne Wohnlichkeit aus, die ein wenig auf die ländliche Einfachheit hinweist.
5 — Weisse Möbel frischen auf

Nur Holz wirkt aber schnell einmal zu holzig. Deswegen tun neutralen Einrichtungen auch weisse Möbel sehr gut. Weiss frischt auf. Besonders wenn man zum Beispiel einen warmen Crèmeton oder gar Beige oder Grau als Wandfarbe gewählt hat, oder wenn die Räume viel Holz zeigen. Hier zeigt sich, elegant und und clever, ein grosses USM-Regal als Raumtrenner in einem Raum, bei dem helles Holz dominiert. Sehr schön ist auch der eingesetzte graue Teppich, der ebenfalls dabei hilft, warm und kalt auszubalancieren.
6 — Flausch für Flair

Oft mokieren sich Kommentarschreiber über Wohnungen, die schöne Räume zeigen. Viele können sich gewisse Einrichtungsideen nicht losgelöst von einer bestimmten Raumsituation vorstellen. Dabei sind Interiorfotos so wie Modefotos: Um ein Kleid zu mögen und zu tragen, muss man auch nicht aussehen wie das Model, das es auf dem Foto trägt. Bei der Liebe zu schönen Dingen und der Freude an Einrichtungen kommt auch das Selbstbewusstsein mit ins Spiel. Wer dauernd bloss die unaufgeregten Räume sieht, welche die Wohnung hat, oder die paar Pölsterchen, die nicht den Modelmassen entsprechen, verhindert sehr viel und dümpelt ein wenig im Selbstmitleid. Diese Wohnung hier hat ganz «normale» Räume und eine einfache, neutrale Einrichtung. Für das Flair, das Besondere und das gewisse Etwas sorgt ein flauschiger Teppich mit seiner wilden, unzähmbaren Textur.
7 — Mischen Sie Antikes und Texturen unter

Solche wilden Texturen können Sie auch mit einem Wandteppich in einen Raum zaubern. Fabulöse und betörend schöne Teppiche kreiert Cappelen Dimyr aus Kopenhagen. Das kreative Kollektiv widmet sich mit Leidenschaft der Kreation und Herstellung von zeitgenössischen, handwerklichen Teppichen und Wandteppichen aus feinsten Naturfasern. Sie sind von langsamem Luxus, denn jedes Objekt wird sorgfältig entworfen, von Hand produziert und ist dadurch ein besonderes und zeitloses Stück, das einen ein ganzes Leben lang begleiten kann.
Wichtig in jedem Zuhause, auch in neutral eingerichteten Wohnungen, ist Geschichte. Passen Sie auf, dass nicht alles neu, perfekt und direkt aus der Produktion in das Zuhause einzieht. Kombinieren Sie Altes und Antikes dazu und schaffen Sie damit mehr Tiefe und Lebendigkeit. Wieso Vintage jeder Wohnung guttut, lesen Sie hier.
8 — Neutrales lässt sich einfach kombinieren

Auch bei den kleinen Dingen sind neutrale Farben beliebt. Man kann sehr gut helles und dunkles Geschirr zusammen auftischen. Grau, Beige, Schwarz und Weiss machen sowohl auf dem Tisch viel her, wie auch bei Wohnaccessoires. Auch hier helfen unterschiedliche Texturen und Formen. Sehr schön pflegt das die dänische Firma House Doctor mit ihren Kollektionen. Hier finden Sie zum Beispiel edle Tischsets aus Bast, mundgeblasene dicke Gläser oder Keramik in unterschiedlichen neutralen Farben und mit interessanten Formen und Glasuren.
9 — So schaffen Sie Wärme

Neutrale Farben, starke Stücke, edle Materialien und sinnliche Texturen allein machen noch keine schöne Einrichtung aus. Es braucht auch die Gabe, Wohnlichkeit zu kreieren, und den Willen, Gemütliches zu schaffen und so zu wohnen, wie es den eigenen Bedürfnissen entspricht. Stellen Sie nicht einfach alles so wie in einem Showroom. Klar ist es wichtig, dass ein Raum schön und harmonisch wirkt. Aber meistens kommt das ganz von alleine, wenn man die Möbel entsprechend dem eigenen Wohnverhalten zueinander stellt. Das Sofa kommt also dahin, wo man am liebsten sitzen möchte. Dazu gestellt braucht es Ablagen und Licht. Licht braucht es überall, wo man etwas tun möchte. Vorhänge sind eine Art Dimmer für Tageslicht und Teppiche sorgen für Wärme und schaffen immer mehr Wohnlichkeit. Kreieren Sie mit kleinen Tischen aktive Wohnsituationen, die zum Werkeln und Studieren einladen. Beleuchten Sie mit Allüre, denn noch nie gab es so viele tolle Lampen, die nicht nur stimmungsvolles und warmes Licht ausstrahlen, sondern gleichzeitig auch das Zuhause schmücken. Eine ganz neue solche Leuchte ist die Wandleuchte Ancora von Ferm Living.
10 — Gutes Rezept: Hell, Dunkel und ein Aufwecker

Wie bei allem im Leben gilt auch beim Gestalten: Wenn es zu viel vom Gleichen gibt, entsteht Überdruss und Langeweile. Vergessen Sie bei aller Liebe zu neutralen Farben und Einrichtungen nicht die Tiefe, die Spannung und die Überraschung. Dabei hilft ein gutes Rezept: Wählen Sie viel Helles als Grund, schaffen Sie Tiefe mit dunklen Tönen wie Schwarz, Anthrazit oder Braun und überraschen Sie mit Akzenten. Es gibt nämlich auch Naturfarben, die sehr nahe an die Neutralität kommen, wie hier ein warmes Ocker. Auch Erdtöne, Olive oder verhaltene Rosafarben eignen sich gut als Aufwecker.
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