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Super-G der Männer in Crans-Montana
Wieder ein Schweizer Doppelsieg – bei den Gegnern rauchen die Köpfe

Marco Odermatt und Alexis Monney feiern mit Champagner nach dem Super-G-Rennen beim FIS Alpinen Skiweltcup in Crans-Montana 2025.

Alpinchef Hans Flatscher bekommt fast einen Krampf im Gesicht vom Dauerlächeln. Verbandspräsident Urs Lehmann klatscht ab, wer ihm über den Weg läuft. Und Swiss-Ski-CEO Walter Reusser? Der schüttelt daneben nur noch ungläubig den Kopf.

Irgendwie ist es ja auch unfassbar, was die Schweizer in diesem Winter zeigen. Und immer wenn man denkt, mehr geht nun aber wirklich nicht, dann setzen sie noch einen drauf. Franjo von Allmen vor Marco Odermatt und Alexis Monney – so lautete das Ergebnis am Samstag in der Abfahrt. Auf den Dreifach-Triumph folgt 24 Stunden später ein Doppelsieg, im Super-G siegt Odermatt vor Monney.

Wieder Schweizer Jubelstimmung also, wieder wird die eigene Überlegenheit zelebriert. Odermatt ist der vierte Schweizer, der in Crans-Montana einen Super-G gewinnt, nach Peter Müller (1986), Pirmin Zurbriggen (1987 an der WM) sowie Didier Cuche (2012). Alles Skihelden, denen er bezüglich Erfolge enteilt ist. Und wenn wir schon bei Skilegenden sind: Odermatt steht nun bei 45 Siegen im Weltcup, in der ewigen Bestenliste liegen nur noch Ingemar Stenmark (86), Marcel Hirscher (67), Hermann Maier (54), Alberto Tomba (50) und Marc Girardelli (46) vor ihm.

Der erste Stöckli-Doppelsieg

Der Super-G ist mittlerweile Odermatts stärkste Disziplin, da ist er derzeit gar noch dominanter als im Riesenslalom und in der Abfahrt. Er fühlt sich enorm wohl in jener Sparte, das betont er immer wieder. Den WM-Titel von Saalbach bestätigt er gleich bei erster Gelegenheit, «ich musste da ja fast nachziehen, weil es Franjo am Samstag in der Abfahrt vorgemacht hat», resümiert er schmunzelnd. Von Allmen wird am Sonntag nach einem Fehler im Mittelteil Siebter.

In Saalbach blieb es für Odermatt bei dieser einen Goldmedaille, es wäre gewiss noch mehr möglich gewesen – österreichische Medien schrieben in seinem Zusammenhang gar von einer «Flop-WM». Der 27-Jährige hat das registriert, es stört ihn nicht, er selbst weiss nur zu gut, dass für ihn andere Massstäbe gelten. Und er setzt sich diese ja auch selbst: «Wenn ich fahre, ist das Ziel eigentlich immer der Sieg», sagt der Nidwaldner. Im Super-G realisiert er seinen 15. Erfolg im Weltcup, er ist nun der erste Athlet in der Geschichte, der sowohl im Super-G als auch im Riesenslalom mindestens 15-mal zuoberst auf dem Podest gestanden ist.

Auf dem Walliser Hochplateau triumphiert der Gesamtweltcupsieger einmal mehr vor einem Landsmann. Alexis Monney büsst nur 28 Hundertstel ein und sorgt für den ersten Doppelsieg der Skimarke Stöckli im Weltcup. Wie Odermatt und von Allmen befindet sich auch der Freiburger in einem regelrechten Flow-Zustand, sein Grundspeed ist verblüffend hoch.

An der WM holte er Abfahrts-Bronze und Silber mit Tanguy Nef in der Team-Kombination, «es läuft einfach gut, sehr gut sogar, fast von alleine», sagt er nach seinem Karrierebestergebnis in dieser Disziplin. Zur Erinnerung: Anfang Saison gehörte Monney nicht einmal zu den Top 30 der Super-G-Weltrangliste.

Die Kritik an der WM-Strecke

Die Schweizer Skifans können sich also schon einmal freuen auf die nächsten Weltmeisterschaften, die 2027 in Crans-Montana stattfinden werden. Die Einheimischen haben die Piste im Griff, wenngleich gerade Odermatt in den letzten Tagen Kritik äusserte. Es sei eine sehr einfache Abfahrt, wohl die einfachste, die er je gefahren sei, hielt er fest. Passagen, an denen man sich überwinden müsse, gebe es keine.

Wie auch immer: Ob steil, flach, langsam, schnell, Sonne oder Sturm – am Ende jubelt sowieso meistens ein Schweizer. Im Super-G haben Odermatt und Monney eine bemerkenswerte Serie ausgebaut: Seit März 2022 oder mittlerweile 22 Rennen ist immer mindestens ein Swiss-Ski-Vertreter auf dem Podest gestanden, es resultieren 13 Siege und 30 Top-3-Ränge.

Und so wird die Konkurrenz kreativ: Der Italiener Christof Innerhofer etwa fährt vor dem Rennen am Sonntag extra mit den Schweizern auf dem Sessellift hoch zum Start, er will in den Spirit der Schnellsten «eintauchen». Es hilft: Als 12. egalisiert der 40-Jährige sein bestes Saisonresultat.

Noch besser macht es sein Landsmann Dominik Paris, der mit knapp vier Zehnteln Rückstand Dritter wird. «Die Schweizer setzen die anderen Nationen mit ihren Erfolgen unter Druck, überall rauchen die Köpfe», sagt Paris, «einige sind deswegen zu angespannt, das kommt nicht gut». Marco Odermatt seinerseits findet den innerschweizerischen Kampf um die Spitze unglaublich. Er sagt aber auch: «Es besteht die grosse Gefahr, dass es schon bald als selbstverständlich angeschaut wird.»

Zumindest er fährt die Erfolge mit einer beeindruckenden Selbstverständlichkeit ein: Der Sieg im Gesamtweltcup ist ihm bei 500 Punkten Vorsprung gewiss nicht mehr zu nehmen, in der Super-G-Wertung kann ihn der Italiener Mattia Casse nur noch theoretisch abfangen.

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Marco Odermatt

Detail am Rande: Marco Odermatt hat nun als erster Skifahrer überhaupt mindestens 15 Rennen im Riesenslalom und Super-G gewonnen.

Kurzes Fazit

Marco Odermatt schlägt schon wieder zu: In Crans-Montana, wo in zwei Jahren die nächste Weltmeisterschaft stattfinden wird, triumphiert er im Super-G. Es ist der achte Saisonsieg des Nidwaldners, der 45. insgesamt. Odermatt macht damit einen riesigen Schritt Richtung Sieg im Gesamt- sowie im Super-G-Weltcup. 

Einmal mehr glänzen die Schweizer auch als Mannschaft: Odermatt am nächsten kommt Landsmann Alexis Monney, er büsst 28 Hundertstel auf den Sieger ein. Dritter wird Altmeister Dominik Paris, der erstmals in diesem Winter auf dem Podest steht. Franjo von Allmen fährt auf Rang 7, den durchaus möglichen Podestplatz vergibt er mit einem schweren Fehler im Mittelteil. Stefan Rogentin wird 14.

Die unheimliche Schweizer Super-G-Serie geht somit weiter: Seit März 2022 oder mittlerweile 22 Rennen ist immer mindestens ein Schweizer in dieser Disziplin auf dem Podest gestanden.

Startnummer 30 – Christof Innerhofer

Der 40-Jährige kann es noch immer! Rang 10 für Innerhofer, es ist sein erstes Top-10-Ergebnis für den Italiener seit über zwei Jahren.

Startnummer 29 – Florian Loriot

Der Franzose ist das neue Schlusslicht dieses Rennens. Er wird 26. – und wir müssen festhalten, dass es etwas dunkler geworden ist. Die Aufgabe wird für die restlichen Athleten also gewiss nicht einfacher.

Startnummer 28 – Kyle Negomir

Ansprechendes Ergebnis für den Amerikaner: Es reicht für Zwischenrang 15.

Startnummer 27 – Bryce Bennett

Der Zwei-Meter-Mann ist in der Abfahrt deutlich stärker als im Super-G. Auf dem von seinem Trainer gesteckten Kurs kann er nicht mit der erweiterten Spitze mithalten. Bennett wird 23.

Startnummer 26 – River Radamus

Die Geschichte ist höchstwahrscheinlich geschrieben in diesem Rennen. Der Amerikaner Radamus wird 19.

Startnummer 25 – Felix Monsen

Bühne frei für den ersten Schweden. Monsen verblüffte in Saalbach im letzten Training zur WM-Abfahrt mit der Bestzeit. Nun reicht es für Platz 14, direkt vor dem Schweizer Justin Murisier.

Startnummer 24 – Otmar Striedinger

Sein Zimmerkollege Stefan Eichberger überzeugte vor wenigen Minuten mit der guten Fahrt, die für Platz 10 reichte. Striedinger tut sich deutlich schwerer, es reicht nur für Position 19. Im Ziel drischt er mit dem Stock gegen die Werbebande.

Startnummer 23 – Lars Rösti

Der Berner hat in dieser Saison den Durchbruch geschafft. Rang 16 in der Abfahrt von gestern war ein ansprechendes Ergebnis, nun aber scheidet Rösti schon nach wenigen Toren aus.

Startnummer 22 – Stefan Eichberger

Der Österreicher zeigt eine sehr solide Fahrt und fährt auf Zwischenrang 10. Der Rückstand beläuft sich auf weniger als eine Sekunde.

Startnummer 21 – Loïc Meillard

Nach der WM war er nur einen Tag daheim. Nun zeigt der Slalom-Weltmeister, dass er auch im Super-G Ambitionen hat. Es reicht zwar nur für Rang 16, aber im nächsten Winter wird auch in dieser Disziplin mit Meillard zu rechnen sein.

Startnummer 20 – Lukas Feurstein

Bei der zweiten Zwischenzeit liegt der Österreicher tatsächlich 27 Hundertstel vor Odermatt. Im Ziel ist er immerhin Achter, direkt hinter Abfahrts-Weltmeister von Allmen.

Startnummer 19 – Alexis Monney

Auch Monney hat eine wunderbare WM mit zwei gewonnen Medaillen hinter sich, in der gestrigen Abfahrt glänzte er zudem als Dritter. Auch im Super-G ist er schnell – und wie! Bei der zweiten Zwischenzeit liegt er gar voraus, im Ziel ist er mit 28 Hundertsteln Rückstand Zweiter. Wir haben eine Schweizer Doppelführung!

Startnummer 18 – Jared Goldberg

In Gröden wurde er vor Weihnachten sensationell Zweiter, bestätigen aber konnte er jenen Erfolg bisher nicht. Heute reicht es «nur» für Platz 15.

Startnummer 17 – Ryan Cochran-Siegle

Der Amerikaner war schon 2012 mit dabei, als letztmals Rennen in Crans-Montana durchgeführt wurden. In den Trainings überzeugt er oft, in den Rennen aber tut er sich dann aber regelmässig vergleichsweise schwer. Nun reicht es für Platz 12.

Startnummer 16 – Jeffrey Read

Der Sohn des legendären Abfahrers Ken Read kann nicht mit den Besten mithalten und fährt auf Zwischenrang 13.

Franjo von Allmen im Interview

Gegenüber SRF sagt der Berner: «Mit diesem Fehler auf dieser Strecke, das kann man sich nicht leisten. Das nervt mich schon ein wenig. Der Speed wäre da gewesen. Aber daraus muss ich die Lehren ziehen. Und jammern muss ich definitiv nicht.»

Startnummer 15 – Marco Odermatt

Die Stimmung ist gewaltig im Zielraum, auch entlang der Strecke wird es enorm laut. Unterwegs ist Marco Odermatt, und der Schweizer Skistar zeigt, was auf dieser Piste möglich ist. Mit 39 Hundertstel Vorsprung übernimmt er die Spitze und ballt die Faust. War das die Siegesfahrt? Wir legen uns mal darauf fest.

Startnummer 14 – Raphael Haaser

Was waren das für Weltmeisterschaften für den Österreicher: Gold im Riesenslalom, Silber im Super-G – und das unmittelbar nach einer kurzen Verletzungspause. Auch in Crans-Montana glänzt Haaser, er fährt auf Rang 2, nur 12 Hundertstel hinter Paris.