AboSüdkoreas Präsident erklärt KriegsrechtEin Land bangt um seine Freiheit
Dienstagnacht ist der vorläufige Tiefpunkt in der Amtszeit des rechten Präsidenten Yoon Suk-yeol.
Am Ende wirkte diese unruhige Nacht in Seoul wie ein Albtraum, aus dem Südkoreas Demokratie schweissgebadet, aber äusserlich unversehrt aufschreckte. Präsident Yoon Suk-yeol von der konservativen People Power Party (PPP) hatte am späten Dienstagabend überraschend das Kriegsrecht verhängt. Viersternegeneral Park An-su hatte kurz darauf als Anführer eines Militärkommandos verkündet, dass per Erlass ab 23 Uhr Ortszeit «alle politischen Aktivitäten, einschliesslich solcher im Zusammenhang mit der Nationalversammlung, regionale Versammlungen, politische Parteien, politische Organisationen, Kundgebungen und Proteste verboten» seien. Auch alle Medien und Verlage stünden nun unter staatlicher Kontrolle. Soldaten betraten das Parlament. Im ganzen Land bangten die Menschen auf einmal um die Freiheit in ihrem modernen Tigerstaat.