Studie zum SchlafenDen Wecker mehrmals abstellen kann Vorteile haben
Snoozen ist schlecht für den Schlaf, hiess es bisher. Eine neue Studie zeigt nun aber, dass Menschen, die morgens mehrere Wecker brauchen, keine Nachteile befürchten müssen.
Frühmorgens mehrmals den Wecker abzustellen, gilt als ungesund. Die innere Uhr gerät durcheinander, und Snoozer sollen dadurch den ganzen Tag müder sein, hiess es bisher auch von Schlafforschenden. Dem widerspricht eine neue schwedische Studie, die nun sogar positive Effekte des morgendlichen Schlummerns fand.
Das Team hat dafür über 1700 Menschen befragt und danach 31 Snoozer im Schlaflabor untersucht. Diese wurden während zweier Nächte beobachtet und zwei Aufwachszenarien ausgesetzt. Einmal mussten sie direkt nach dem Weckeralarm aufstehen, und das andere Mal durften sie noch 30 Minuten schlummern, also den Alarm immer wieder abstellen. Danach mussten sie verschiedene Tests machen und Fragen beantworten. Im Laufe des Tages kamen drei weitere Testphasen hinzu.
Gleiche Schlafqualität, besseres Erwachen
Das Forschungsteam fand dabei heraus, dass die Probanden nach dem Snoozen in den Tests etwas besser abschnitten, als wenn sie direkt aufstehen mussten. Nach eigenen Angaben waren sie in beiden Szenarien gleich müde, und auch die Laune war dieselbe.
Auf die insgesamte Schlafqualität hatte das mehrmalige Snoozen ebenfalls keinen Einfluss, wie das Forschungsteam herausfand. Während der halben Stunde kamen die Probanden durchschnittlich auf weitere 23 Minuten Schlaf, und somit war auch die Länge des Schlafs über die ganze Nacht gesehen praktisch gleich.
Während der Snooze-Phase war der Schlaf leichter, was den Morgenmuffeln wohl das Aufwachen erleichterte, wie eine Erklärung des Studienteams lautet. Das Aufstehen aus dem leichten Schlaf ist gemäss mehreren Untersuchungen einfacher als aus dem Tiefschlaf. Dieser Vorteil habe sich auch in leicht erhöhten Kortisolwerten gezeigt, wenn der Wecker mehrmals abgestellt werden konnte. Mit dem Snoozen wird ein sanfteres Erwachen ermöglicht, und es hilft, die Trägheit der Nacht abzulegen.
Morgenmenschen sollten nicht snoozen
Wer morgens nach dem ersten Alarm gerne bis zu einer halben Stunde weiterdöst, muss sich gemäss der schwedischen Studie also kein schlechtes Gewissen machen und soll das weiter tun, rät das Forschungsteam. Wichtig sei, dass man genug Schlaf kriege, bevor der Wecker erstmals läutet. Und, dass man überhaupt eine Snooze-Person sei.
Das sind gemäss früheren Untersuchungen etwa 50 bis 60 Prozent der Menschen. Diese sind demnach eher abends aktiv und Morgenmuffel. Die Morgenmenschen hingegen, die beim ersten Ton des Weckers schon wach und bereit für den Tag sind, sollten das Snoozen lassen. Für sie habe das Schlummern am Morgen keinen Nutzen, heisst es in der Studie.
Fehler gefunden?Jetzt melden.