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Interview zum Stromausfall in Spanien
«Es ist wie in einer Science-Fiction-Serie»

Menschenmassen in der Innenstadt von Madrid während eines Stromausfalls in Spanien am 28. April 2025. Die Menschen gehen zu den Bushaltestellen oder nach Hause, da U-Bahn und Züge ausser Betrieb sind. Im Hintergrund weht eine spanische Flagge.
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Menschen in Spanien zu erreichen, ist gerade schwierig. Der Stromausfall hat auch das Handynetz lahmgelegt. Diese Redaktion konnte mit dem Austauschstudenten Antonio Bennardo sprechen. Der Sizilianer weilt gerade in Madrid, wo er an der Nebrija-Universität in Madrid Politikwissenschaft studiert.

Antonio Bennardo, wie haben Sie den Tag erlebt?

Ich verbrachte den Tag an der Universität. Kurz nach ein Uhr fiel plötzlich der Strom aus, die Lichter erloschen. Alle gingen nach Hause, denn ohne Strom konnte natürlich kein Unterricht stattfinden. Ich wollte etwas kochen, aber auch mein Induktionsherd funktionierte natürlich nicht. Also ass ich ein Avocadosandwich und kehrte zur Universität zurück. Ich wusste, dass dort das WLAN funktionierte. Wieso genau, das weiss ich ehrlich gesagt auch nicht.

Wie ist die Lage draussen?

Alle Läden und Supermärkte haben geschlossen – ohne Strom läuft dort nichts. Auf den Strassen herrscht ein ziemliches Chaos. Da die Ampeln ausfallen, stehen überall Polizisten und regeln den Verkehr.

Wie würden Sie die Stimmung beschreiben, ist Panik ausgebrochen?

Ich würde es eher als Verwirrung bezeichnen, und natürlich machen sich die Leute Sorgen. Niemand weiss, warum der Strom ausgefallen ist. Einige vermuten einen Terrorangriff oder eine Cyberattacke, vielleicht etwas im Zusammenhang mit dem Krieg in der Ukraine. Ich selbst kann die Lage hier an der Universität beobachten. Doch Panik herrscht in meinem Umfeld nicht.

Ein Mann mit lockigem Haar und Brille steht vor einer Holzfassade. Er trägt ein olivgrünes Hemd über einem weissen T-Shirt.

Und was machen die Leute draussen, die keinen Handyempfang haben?

Ich bemerke oft, wie draussen viele Leute auf ihr Handy starren – obwohl sie weder Nachrichten empfangen noch online gehen können. Das erscheint mir seltsam, wie in einer Science-Fiction-Serie. Es kommt mir vor wie eine Szene aus der Serie «Black Mirror».

Wie meinen Sie das?

Man sieht, wie stark wir von unseren Handys abhängig sind. Ich frage mich, ob die Leute mehr Panik vor der Lage haben – oder Panik darüber, dass ihre Handys nicht mehr funktionieren.