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Update folgtStromausfall in Spanien und Portugal
Millionen Menschen betroffen – Verkehrschaos in Madrid und Lissabon

Ein massiver Stromausfall hat am Montagnachmittag die iberische Halbinsel getroffen: Verkehrschaos nach dem Ausfall von Ampeln in Madrid.
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In Spanien hat es kurz nach Montagmittag einen Stromausfall massiven Ausmasses gegeben. Laut der Zeitung «El Pais» sind davon Tausende von Haushalten betroffen, etwa in Madrid, Valencia und Barcelona. Spaniens Eisenbahngesellschaft Renfe meldete, dass um 12.30 Uhr das gesamte nationale Stromnetz ausgefallen sei – an allen Bahnhöfen seien die Züge stehen geblieben. Ministerpräsident Pedro Sanchez organisierte eine ausserordentliche Sitzung des nationalen Sicherheitsrates.

Auch Telekommunikationssysteme sind gefährdet – «El Pais» stellte weiter die Frage, wie lang die Bevölkerung ohne Strom noch nach aussen kommunizieren kann, da eine reibungslose Internetverbindung auch von der Stromversorgung abhängt.

Am späten Montagnachmittag waren mehrere Regionen in Spanien wieder mit Strom versorgt. Der spanische Stromnetzbetreiber Red Eléctrica meldete um 15.32 Uhr auf X, dass in Gebieten im Norden, Süden und Westen die Versorgung wieder gesichert sei. Die komplette Wiederherstellung könnte allerdings noch zwischen sechs und zehn Stunden dauern, zitierte die spanische Zeitung «El País» einen Sprecher des Stromnetzbetreibers Red Electrica.

In Madrid musste die Metro wegen des Stromausfalls geschlossen werden.

Auch im Nachbarland Portugal habe es weiträumig Stromausfälle gegeben. Ein Blackout erstrecke sich über mehrere Gebiete – vom Norden bis in den Süden des Landes, berichtete der Sender RTP. Der portugiesische Stromanbieter Redes sagte gegenüber der BBC, es könne aufgrund der Komplexität des Vorfalls bis zu einer Woche dauern, Portugal wieder vollständig mit Strom zu versorgen.

Frankreich war zwischenzeitlich ebenfalls vom Stromausfall betroffen. Der Stromnetzbetreiber RTE schrieb, dass Haushalte im französischen Teil des Baskenlandes einige Minuten lang ohne Elektrizität waren. Die Versorgung sei aber wiederhergestellt worden.

Portugal sieht Problem mit dem europäischen Stromsystem als Auslöser

Die Ursache des Blackouts ist bislang unbekannt. Der portugiesische Stromanbieter Redes führte die Ausfälle nach Angaben der Zeitung «Expresso» auf «ein Problem mit dem europäischen Stromsystem» zurück. Portugals Regierung erklärte ebenfalls, der Vorfall scheine eine Ursache ausserhalb des Landes zu haben, wie die Nachrichtenagentur Lusa berichtete. «Es sieht so aus, als ob es ein Problem mit dem Verteilnetz gab, offenbar in Spanien», wurde Kabinettsminister Leitão Amaro zitiert.

Verwaiste U-Bahn-Station in Madrid während des Stromausfalls.

Spaniens Nationales Institut für Cybersicherheit untersucht den Vorfall. Es gebe aktuell keine Hinweise auf einen Hackerangriff, ein solcher werde aber nicht ausgeschlossen. EU-Ratspräsident António Costa geht nicht von einem Cyberangriff aus.

Flughäfen, Bahnen und Kommunikationssysteme betroffen

Die Stromausfälle beeinträchtigen nach Angaben von «El Pais» Kommunikationssysteme und Verkehrsverbindungen auf der ganzen iberischen Halbinsel. Auf den Flughäfen von Lissabon und Madrid sei der Betrieb eingeschränkt. Verkehrsampeln, Bahnen, Mobilfunknetze, Tankstellen und Geldautomaten seien betroffen. Zahlreiche Pendler und Autofahrer blieben stecken. Mittel- und Langstreckenzüge fahren weiterhin nicht, obwohl die Stromversorgung mittlerweile in manchen Regionen wieder funktioniert. «Eine Wiederaufnahme des Mittel- und Fernverkehrs ist derzeit nicht absehbar», teilte der spanische Verkehrsminister Óscar Puente auf der Plattform X mit. Reisende müssten vorerst auf ihre Fahrten verzichten, so Puente.

Dank des Einsatzes von Generatoren konnten die Spitäler nach Angaben von Spaniens Gesundheitsministerium weiterarbeiten.

Der Blackout hat auch das Geschehen beim Masters-1000-Tennisturnier in Madrid beeinträchtigt. Eine Partie musste unterbrochen werden, weil die Seilkamera direkt über dem Centre Court hängen geblieben war.

Leeres Tennisstadion bei den Madrid Open während eines Stromausfalls, aufgenommen am 28. April 2025 in Madrid.

Auf den Kanarischen Inseln und den Balearen habe es indes keine Probleme mit der Elektrizitätsversorgung gegeben. Im in den Pyrenäen gelegenen Kleinstaat Andorra dauerte der Stromausfall nur wenige Sekunden, meldete dessen Energieversorger Feda auf X.

Die EU-Kommission befasste sich mit dem grossflächigen Stromausfall. «Die Kommission wird die Situation weiter beobachten und dafür sorgen, dass ein reibungsloser Informationsaustausch zwischen allen Beteiligten stattfindet», teilte die Behörde in Brüssel mit.

DPA/osc/spo