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Meinung

Kolumne «Ertappt»
Streit um Lohn eskaliert auf offener Strasse

Kurioses aus der Welt der Justiz.
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Nein, die beiden Herren werden morgen Abend kaum gemeinsam unter einem Weihnachtsbaum sitzen. Dabei sind sie Landsmänner. Sie stammen ursprünglich aus Portugal. Aber sie sind verkracht. Grund dafür ist eine Frau. Oder besser gesagt: ein halber Monatslohn, den der eine Mann der Ehefrau des anderen geschuldet haben soll.

Darüber stritten sich die beiden Männer im vergangenen Sommer auf offener Strasse. Wer im Recht war, bleibt hier offen. Fakt ist aber, dass der Streit schliesslich vor einem Wohn- und Geschäftshaus in Hombrechtikon eskalierte. Weil der eine kein Geld herausrücken wollte, wurde der andere immer aggressiver. Es kam zu einem Gerangel. Der Ehemann, der sich für seine angeblich ausgebeutete Frau wehrte, nahm dabei seinen Widersacher in den Schwitzkasten, drückte ihn zu Boden und legte sich schliesslich auf ihn.

So steht es im Strafbefehl, den die Staatsanwaltschaft kürzlich gegen den Aggressor ausgestellt hat. Das Opfer erlitt demzufolge Schürfwunden und Prellungen. Der Verletzte hatte nach dem Vorfall sogar so starke Schmerzen am Hals, dass er zehn Tage lang arbeitsunfähig war. Zudem hatte er allerhand Schimpfwörter, Beleidigungen und Drohungen über sich ergehen lassen müssen. «Te mato» – «Ich töte dich» –, soll der Angreifer ihm zugebrüllt haben. Und mit einem Handzeichen hatte er ihm offenbar bedeutet, dass er ihn aufschlitzen werde.

Nun hat der Beschuldigte wegen einfacher Körperverletzung, Drohung, Beschimpfung und Tätlichkeiten eine bedingte Geldstrafe von 90 Tagessätzen zu 70 Franken erhalten. Dafür gilt eine Probezeit von drei Jahren. Eine Busse von 1200 Franken muss der Raufbold hingegen ohne Wenn und Aber bezahlen. Statt sich mit einem anderen zu raufen, hätte er seiner Frau für diesen Betrag wohl besser ein schönes Weihnachtsgeschenk gekauft.