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Neue Passagen aus Ibiza-Video
Strache wollte eine Rolle wie Orban

Wollte Österreichs Medienlandschaft verändern: Heinz-Christian Strache bei einem Empfang bei Viktor Orban in Budapest im Mai 2019. 
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Der ehemalige FPÖ-Chef Heinz-Christian Strache hat nach Darstellung der Zeitung «Kurier» eine Medienlandschaft nach ungarischem Vorbild angestrebt.

Dies gehe aus den bislang unveröffentlichten Teilen des Ibiza-Videos hervor, das 2019 in Österreich zum Sturz der ÖVP-FPÖ-Regierung führte.

«Ich will so eine Rolle wie Orban (....). Wir wollen eine Medienlandschaft ähnlich wie der Orban aufbauen», zitiert der «Kurier» (Mittwoch) aus dem siebenstündigen Video, das er nach eigenen Angaben komplett gesichtet hat. Ungarns rechtsnationaler Ministerpräsident Viktor Orban kontrolliert über Vertraute den Grossteil der Medienlandschaft.

Strache habe sich auch von Teilen der EU abwenden wollen. «Wir wollen in die Visegrad-Gruppe hinein und wollen uns sehr stark Richtung Osten öffnen und Gegengewicht zu dieser dekadenten westlichen EU sein», sagt der Rechtspopulist laut «Kurier» in dem Video. Der informellen Visegrad-Gruppe gehören Tschechien, Polen, Ungarn und die Slowakei an. Zugleich habe Strache Antisemitismus im Grundsatz scharf abgelehnt. «Bei Antisemitismus hört sich bei mir alles auf.»

Die Veröffentlichung von Ausschnitten des Videos durch «Spiegel» und «Süddeutsche Zeitung» im Mai 2019 hatte ein beispielloses Politbeben in Österreich zur Folge. In den Ausschnitten hatte Strache anfällig für Korruption gewirkt und auch den Austausch von Redakteuren bei der «Kronen Zeitung» in den Raum gestellt. Strache hat bisher stets alle Vorwürfe bestritten und den Abend mit einer angeblichen russischen Oligarchen-Nichte auf Ibiza als «b’soffene G’schicht'" gewertet.

Aktuell prüft ein Untersuchungsausschuss des österreichischen Parlaments die «mutmassliche Käuflichkeit» der ÖVP-FPÖ-Regierung von 2017 bis 2019. Dabei geht es im Wesentlichen um die Frage, ob es politische Zugeständnisse als Gegenleistung für die Besetzung von Posten gegeben hat. Das wird von allen betroffenen Seiten bestritten. Der Ausschuss nimmt nach einer mehrwöchigen Pause seine Arbeit am 9. September wieder auf.

SDA