AboKolumne Hans Ulrich ObristStadt der Nomaden
Nichts macht einen Ort für die Kunstwelt attraktiver und interessanter als die Künstlerinnen, die dort leben und arbeiten – das zeigt das Beispiel des kürzlich verstorbenen Jimmie Durham in Berlin.
Sehr viele Künstlerinnen sind nomadische Gestalten. Anders als die meisten von uns bindet sie in der Regel kein Job an einen bestimmten Arbeitsort und sie können einfach weiterziehen, wenn ihnen danach ist – und wenn es die familiäre und die finanzielle Situation zulässt. Viele Künstlerinnen verlassen ihr Atelier auch nur halb, das heisst, sie behalten es und machen woanders ein zweites, drittes oder viertes auf. Albert Oehlen, über den ich in der vorletzten Kolumne schrieb, gehört dazu oder auch Etel Adnan, die in Kalifornien, Beirut und Paris lebte.