AboKolumne Hans Ulrich ObristIm Gedenken an Etel Adnan
Die grosse Malerin und Dichterin ist gestorben, ihr Werk allerdings lebt ewig.
Am 14. November, starb eine der grössten Künstlerinnen und Poetinnen unserer Zeit. Etel Adnan war eine Frau, die in drei Sprachen schrieb und alle Sprachen der Kunst beherrschte. Sie kam 1925 im Libanon zur Welt, studierte an der Sorbonne, lehrte Philosophie in Kalifornien, kehrte in den Libanon zurück, wurde vom Bürgerkrieg vertrieben, ging wieder nach Frankreich und dann nochmals nach Kalifornien, bevor sie sich schliesslich in Paris niederliess. Das zweite Mal nach Kalifornien ging sie mit ihrer Lebenspartnerin Simone Fattal, sie verliebte sich aber auch in die blauen Augen des Ozeans, wie sie mir einmal schrieb. Vor allem aber verliebte sie sich in einen Berg, den Mount Tamalpais, an dessen Fusse sie und Simone lebten.