Blackout in Sri LankaEin Affe legt ein ganzes Land lahm
In Sri Lanka fiel stundenlang der Strom aus, nachdem ein Affe in Kontakt mit der veralteten und anfälligen Energie-Infrastruktur gekommen war.

In Sri Lanka fiel am Sonntag im ganzen Land der Strom aus. Begonnen hatte der Blackout kurz vor Mittag bei Temperaturen über 30 Grad, und Haushalte ohne Generatoren blieben bis tief in die Nacht ohne Strom. Fachleute versuchten fieberhaft, Spitäler und die Wasserversorgung mit Energie zu versorgen, bis das Netz wieder stand.
Schuld für den Ausfall soll gemäss dem Energieminister des Landes ein Affe sein. «Ein Affe kam mit einem Netztransformator in Berührung und verursachte ein Ungleichgewicht im Stromnetz», sagte Kumara Jayakody vor den Medien. Wie es danach zu einem landesweiten Ausfall kam, blieb unklar. Auch das Schicksal des Affen erläuterte Jayakody nicht.

Dass ein einzelner Affe die gesamte Energieversorgung von 22 Millionen Menschen lahmlegen kann, sorgt aber für Stirnrunzeln. «Das nationale Stromnetz ist in einem so schlechten Zustand, dass bei einer Störung in einer Leitung mit Stromausfällen auf der ganzen Insel gerechnet werden muss», kritisierte ein leitender Ingenieur im lokalen «Daily Mirror». Experten haben demnach schon lange gewarnt, dass die Infrastruktur veraltet und anfällig für Blackouts ist.
Und auch der Konflikt zwischen Mensch und Affe schwelt in Sri Lanka schon länger. Die Zahl der einheimischen Totenkopf-Makaken auf der Insel wird auf 2 bis 3 Millionen geschätzt. Während der Mensch immer mehr in Waldgebiete eindringt, fallen die Affen auf der Suche nach Nahrung häufiger über Dörfer her oder zerstören Felder.
Tiere sorgen derweil auch in der Schweiz immer wieder für lokale Stromausfälle. In Zürich gehören Eichhörnchen oder Siebenschläfer zu den Schuldigen, in Bern war es letzten Mai eine Ratte, die die Altstadt lahmlegte. In Biel trennte ein Marder Tausende Haushalte vom Strom. Die Ausfälle dauerten selten länger als eine Stunde.
Fehler gefunden?Jetzt melden.