Inhaftierter US-Reporter GershkovichProzess kurz vor Abschluss – Gefangenenaustausch möglich
Die Schlussplädoyers sind auf Freitag terminiert. Der russische Aussenminister sprach derweil von einem möglichen Gefangenenaustausch.
Der Prozess gegen den wegen Spionagevorwürfen inhaftierten US-Journalisten Evan Gershkovich soll noch diese Woche zu einem Ende geführt werden. Die Schlussplädoyers seien für Freitag angesetzt worden, teilte das Gericht in der russischen Stadt Jekaterinburg am Donnerstag mit. Ob dann auch sofort ein Urteil verkündet werden würde, blieb zunächst unklar.
Der Prozess hatte Ende Juni begonnen und war zunächst auf Mitte August vertagt worden. Nach einem Antrag der Verteidigung auf einen früheren Termin fand dann bereits am Donnerstag der zweite Prozesstag statt – unter Ausschluss der Öffentlichkeit. Reporter der Nachrichtenagentur AP und andere Journalisten wurden nicht in den Saal gelassen. Nach Angaben des Gerichts war der 32-jährige Gershkovich aber anwesend.
Der 32-jährige US-Reporter war im März 2023 unter dem Vorwurf der Spionage festgenommen worden. Laut Anklage soll er im Auftrag des US-Geheimdienstes CIA konspirativ Informationen über die Rüstungsfabrik Uralvagonzavod gesammelt haben. Beweise dafür wurden nicht vorgelegt.
Nach Medienberichten drohen ihm bis zu 20 Jahre Haft. Gershkovich selbst, seine Zeitung wie auch die US-Regierung weisen die Vorwürfe zurück. Westliche Beobachter sehen Gershkovich als Faustpfand Russlands.
Der russische Aussenminister Sergei Lawrow sagte am Mittwoch, es liefen vertrauliche Gespräche über einen möglichen Gefangenenaustausch, der den Journalisten einschliesst, wie die Nachrichtenagentur Tass berichtete.
DPA/sme
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