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Evan Gershkovich
Anklage steht: US-Reporter wird in Russland vor Gericht gestellt

Evan Gershkovich auf einer Aufnahme vom 26. März 2024, als die Untersuchungshaft erneut verlängert wurde.
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Der seit mehr als einem Jahr in Russland inhaftierte US-Journalist Evan Gershkovich wird wegen Spionage vor Gericht gestellt. Die Anklage gegen den Reporter des «Wall Street Journals» liege jetzt vor, teilte die Generalstaatsanwaltschaft am Donnerstag mit. Der Fall werde vor dem Regionalgericht in Jekaterinburg im Oblast Swerdlowsk im Ural verhandelt. Dort war Gershkovich Ende März vergangenen Jahres während einer Recherchereise auch verhaftet worden. Wann genau der Prozess beginnen soll, wurde nicht mitgeteilt.

Die Generalstaatsanwaltschaft warf dem 32-jährigen Gershkovich vor, er habe versucht, auf Geheiss der CIA geheime Informationen über die Fabrik Uralvagonzavod zusammenzutragen, die Rüstungsgüter baut und repariert. Es sind die bisher konkretesten Anschuldigungen, die gegen den US-Bürger vorgebracht wurden.

Gershkovichs Untersuchungshaft wurde seit vergangenem Frühling mehrfach verlängert. Über welche Beweise die Behörden verfügen, haben sie nicht mitgeteilt. Auch in der Mitteilung vom Donnerstag wurden keine erwähnt. Gershkovich und sein Arbeitgeber haben die Spionagevorwürfe bestritten.

Herausgeber Almar Latour und Chefredakteurin Emma Tucker nannen die Anschuldigungen am Donnerstag «falsch und haltlos». «Russland jüngster Schritt hin zu einem Schauprozess ist, wenn auch erwartbar, zutiefst enttäuschend und nicht weniger empörend», hiess es in der Mitteilung des «Wall Street Journals».

Der US-Reporter wird als Faustpfand Russlands gesehen. Einen Gefangenenaustausch, wie ihn sich die US-Regierung vorstellen könnte, will Moskau aber erst nach einem Urteil in Erwägung ziehen.

DPA/nag