Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Linke Parteien im Aufwind
SP verzeichnet nach Trump-Wahl Rekordzuwachs

Mattea Meyer, Co-Parteipraesidentin der Sozialdemokratischen Partei Schweiz und Nationalraetin SP-ZH, spricht am Point de presse zu den Resultaten der Eidgenoessischen Parlamentswahlen, im Zimmer 286, am Wahltag der Eidgenoessischen Parlamentswahlen, am Sonntag, 22. Oktober 2023, im Bundeshaus, in Bern. Die Schweizer Buergerinnen und Buerger waehlen das Bundesparlament mit den beiden Kammern Nationalrat und Staenderat. (KEYSTONE/Anthony Anex)
Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk
In Kürze:
  • Die SP hat seit Trumps Wahl über 1000 neue Mitglieder gewonnen.
  • Mattea Meyer sagt, dass es eine solche Zunahme seit 2000 noch nie gegeben habe.
  • Auch die Grünen verzeichnen neue Mitglieder, aber deutlich weniger als die SP.

Seit dem 6. November, dem Tag, an dem Donald Trump als nächster US-Präsident bestätigt wurde, hat die SP mehr als 1000 neue Parteimitglieder dazugewonnen. Schon in der Wahlnacht hätten die Partei zahlreiche Zuschriften erreicht, sagte SP-Co-Präsidentin Mattea Meyer zu SRF. «Derart viele in so kurzer Zeit gab es noch nie, seit wir die Zahlen aufzeichnen, also seit Anfang der 2000er-Jahre.»

Im Internet ruft die SP anlässlich Trumps Wahl genau dazu auf. Auf Facebook schreibt die Partei: «Wenn die Egoisten nach der Macht greifen, muss das Kollektiv dagegenhalten.» Und weiter: «Deshalb möchten wir dich an diesem bitteren Tag herzlich einladen, der SP beizutreten. Wir kämpfen für eine solidarische, feministische und ökologische Gesellschaft – gemeinsam mit dir gewinnen wir.»

1000 Mitglieder in dieser kurzen Zeit seien sehr viel, sagte Politologin Cloé Jans vom Forschungsinstitut GFS Bern am Freitagabend in der «Tagesschau». Zum Vergleich habe die SP in den Pandemiejahren 2020 bis 2022 nur etwa 1400 neue Mitglieder dazugewonnen.

Die «Opferkarte» gespielt

Auch die Grünen rufen derzeit dazu auf, ihrer Partei beizutreten. Innerhalb der letzten zwei Tage hätten das knapp 100 Personen getan, so die Partei. Dass das so viel weniger sind als bei der SP, erklärt Jans damit, dass es bei der Wahl von Trump vor allem um Werte gegangen sei und weniger ums Klima.

Die beiden Parteien hätten den Moment gut genutzt, sagte Marc Bühlmann, Professor für Politikwissenschaften an der Uni Bern, zu SRF. «Es ist einfacher, die Opferkarte zu spielen, um Mitglieder zu gewinnen, als wenn man auf der Siegerseite steht.»

Bereits bei der US-Präsidentschaftswahl vor acht Jahren haben linke Parteien einen Zuwachs an Mitgliedern verzeichnet, allerdings sei der weniger stark ausgeprägt gewesen als jetzt.