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Corona-Schutzmassnahmen
Sollen auch Geimpfte und Genesene Maske tragen?

Wer die FFP2-Maske richtig aufsetzt, ist sicher unterwegs. 
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Wie viel bringt es, eine FFP2- oder eine medizinische Maske zu tragen?

«Sehr viel», sagt Eberhard Bodenschatz vom Max-Planck-Institut für Dynamik und Selbstorganisation in Göttingen. Zusammen mit Mohsen Bagheri und seinem Team hat er in einer aktuellen Studie berechnet, dass mit einer gut sitzenden FFP2-Maske das maximale Ansteckungsrisiko selbst bei Begegnungen von zwanzig Minuten und auch bei einer kurzen Distanz, wie es oft in öffentlichen Verkehrsmitteln vorkommt, nur noch etwa ein Promille beträgt.

Tragen eine infizierte und eine nicht infizierte Person dagegen auf deren jeweilige Gesichtsform angepasste medizinische Masken, überträgt sich das Virus unter den gleichen Bedingungen mit höchstens zehnprozentiger Wahrscheinlichkeit. Diese Ergebnisse beziehen sich jedoch auf das Worst-Case-Szenario, sodass das Risiko im Alltag noch mal mindestens um den Faktor 10 bis 100 geringer ist. Mit einer Puppe demonstrieren die Forschenden, wie sich die Atemwolke und mit ihr möglicherweise auch die Coronaviren in verschiedenen Szenarien ausbreiten.

Reicht es nicht auch aus, wenn man ohne Maske etwas Abstand hält?

«Sogar drei Meter Abstand schützen nicht», sagt Mohsen Bagheri. Es dauere dann keine fünf Minuten, bis sich eine ungeimpfte Person, die zufällig die Atemluft eines Corona-infizierten Menschen einatmet, mit fast 100-prozentiger Sicherheit anstecke. Erstaunlich ist dieses Resultat, da sich die ausgeatmete Luft auf diese Entfernung eigentlich schon kegelförmig im Raum verbreitet hat und die infektiösen Partikel dementsprechend bereits verdünnt sind. Doch wenn man einer infizierten Person mit einer hohen Viruslast, wie sie bei der momentan immer noch vorherrschenden Delta-Variante von Sars-CoV-2 oft auftritt, begegnet, ist die Gefahr einer Ansteckung auch mit viel Abstand noch sehr gross.

Brauchen Geimpfte und Genesene in Restaurants, Clubs oder bei gewissen Sportarten tatsächlich keine Maske mehr?

«Das ist eine schlechte Idee», sagt Bodenschatz. Es habe derzeit immer mehr Impfdurchbrüche, die Zahlen würden aufgrund der Varianten Delta und Omikron weiter steigen, und die Spitäler würden voller werden. Viel besser sei dagegen in der jetzigen Situation die 2-G-plus-Regel, bei der vorher jeweils noch ein zertifizierter Antigen-Schnelltest gemacht werde. Diese Tests bieten eine zusätzliche Sicherheit und sind bei einer hohen Viruslast zuverlässig.

Wie wichtig ist eine Maskenpflicht in Schulen?

«Geeignete Luftfilter senken das Risiko einer Infektion zwar bereits um den Faktor 2 bis 6», erklärt Bodenschatz. Doch Masken würden es um den Faktor 10 bis 1000 reduzieren. Regelmässige Corona-Tests und das Tragen von Masken seien neben Impfungen und dem Lüften des Raums im Moment das Beste.

Muss man Weihnachten nun mit Maske feiern?

Die Maske sollte man nur dann absetzen, wenn man jeden Tag einen Antigen-Schnelltest macht.

«Wenn man an Weihnachten die Oma nur kurz besucht, setzt man die Maske am besten auf», so Bodenschatz. Denn wer allein schon 200 bis 300 Viruskopien aus der Raumluft aufnehme, könne sich bereits infizieren. «Dem Virus ist es egal, ob gerade Christmas Time ist oder nicht», fügt Bagheri hinzu. Besucht man die Familie länger und will nicht die ganze Zeit Maske tragen, solle man am besten jeden Tag einen Antigen-Schnelltest machen, raten die Experten. Ist dieser positiv, etwa ab einem Grenzwert von einer Million Viruskopien, muss man allerdings sofort eine FFP2-Maske aufsetzen und mit einem PCR-Test sofort das vorherige Ergebnis kontrollieren lassen.

Kann ich auch eine Stoffmaske tragen?

Stoffmasken schützen nur gegen die grossen «Kanonenkugeln», die direkt aus der Atemluft gegen den Stoff donnern. Die kleineren, nur 2,5 Mikrometer winzigen, ebenfalls aus Schleim, Spucke und Salz bestehenden Teilchen, die hin und wieder mit dem Coronavirus beladen sind, können beim Ausatmen durch den Stoff und zusätzlich wie bei jeder anderen Maske an den Rändern entweichen. Deshalb ist es erforderlich, auch Masken mit besseren Filtern, also FFP2- und medizinische Masken, generell korrekt aufzusetzen. «Bei ihnen muss der Metallbügel unbedingt zu einem abgerundeten W geformt werden», sagt Bodenschatz. Dadurch beschlagen Brillen auch deutlich weniger.

Warum ist eine FFP2-Maske so effizient?

Die FFP2-Maske bietet den grössten Schutz, weil sie sich besser der Gesichtsform anpasst. 

Die FFP2-Maske ist vor allem von ihrer Form her besser als die medizinische Maske, da sie noch dichter am Gesicht abschliesst. Doch beide Masken besitzen im Innern ein elektrisch geladenes Vlies, das auch kleinste Partikel gut herausfiltert. «Das ist ein wunderbares Material», schwärmt Bodenschatz. Da es auch winzige Teilchen im Nano-Bereich noch erwische. Vor allem im Winter ist dies wichtig, wenn die Luft weniger Feuchtigkeit hat. Dadurch sind die Partikel viel trockener und kleiner, sodass sie länger in einem Raum umherschwirren.

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