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Mamablog: Von Paar zu Paar
So bringen Neueltern ihre Energiebilanz ins Gleichgewicht

Und was ist mit uns? Räume zum Energie tanken sind für junge Eltern  nur noch schwer zugänglich.
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Vor kurzem sass ein junges Elternpärchen bei uns in der Beratung, nennen wir sie hier mal Kim und Robin, und beklagte ein Gefühl der kontinuierlichen Erschöpfung und Ermattung, welches ihren Alltag seit der Geburt ihrer Kinder prägt, die ehemals gute Kommunikation belastet und die spärlichen Überreste der noch verbliebenen Paarzeit vergällt.

Was Kim und Robin berichten, erleben wir in unserer Praxis recht häufig, vor allem bei Paaren mit kleinen Kindern. In unseren Zeiten, geprägt von Verdichtung und Beschleunigung, ist das Thema einer gesunden Balance zwar allgegenwärtig, aber zugleich vielleicht so schwer umsetzbar wie selten zuvor. Gutes Zeitmanagement spielt dabei eigentlich eine wichtige Rolle. Es hat manchmal allerdings den absurden Effekt, dass wir unser Hamsterrad durch Ölen optimieren – um danach einfach noch schneller drehen zu können.

Deshalb ist es, insbesondere für Paare mit kleinen Kindern, extrem wichtig, sich darüber hinaus intensiv mit dem Thema «Energy Management» auseinanderzusetzen. Also mit der Frage: Was braucht es für eine gesunde Balance, für einen runden Ausgleich zwischen Spannung und Entspannung?

Dieses Thema ist grundsätzlich für uns alle von grosser Bedeutung. Besonders relevant ist es aber für Paare mit kleinen Kindern, weil – wie im Fall von Kim und Robin – Gestaltungsspielräume, Rückzugsmöglichkeiten und Räume für Erholung und zum Energie tanken gänzlich wegfallen oder zumindest nur noch schwer zugänglich sind.

Wie Red Bull, aber ohne Zucker

«Energy Management» kann man sich als Pyramide vorstellen, die auf vier Säulen fusst:

  • Körperliche Energie (Erholung, Kraft, Ausdauer)

  • emotionale Energie (emotionale Ausgeglichenheit)

  • mentale Energie (Fokus)

  • spirituelle Energie (Sinn, Zweck)

Dabei bildet die körperliche Energie das Fundament dieser Pyramide und fungiert als Basis der anderen drei Energietypen. Ist die körperliche Energiebilanz im Ungleichgewicht, bringt das die Statik der anderen Elemente und somit der Gesamtbilanz durcheinander. Kim und Robin veränderten vor diesem Hintergrund ihre Schlafsituation, wechselten übergangsweise in getrennte Betten, was die Schlafqualität beider erheblich verbesserte. Zudem belebte Robin seine etwas eingeschlafene Leidenschaft fürs Joggen. Eine Umorganisation der Kinderbetreuung ermöglichte es Kim, endlich wieder ihren geliebten Yoga-Kurs aufzunehmen.

Spirituelle Energie bildet die Spitze der Energie-Pyramide und kann im besten Fall eine Sogwirkung auf die nachgelagerten drei Ebenen entfalten. Spirituelle Energie steht für die zielgerichtete Ausrichtung in Form eines übergeordneten Sinns, eines Zwecks, einer Vision. Für Kim und Robin war der Wunsch nach mehr Klarheit in dieser Hinsicht der Aufhänger, um eine solche Vision zu kreieren: Zunächst jeder für sich in Form einer individuellen Vision, um sie dann anschliessend zu einer gemeinsamen weiterzuentwickeln.

Wir wissen, was es braucht – und scheitern trotzdem

Wege und Strategien für eine ausbalancierte Lebensführung kennen wir alle eigentlich zur Genüge. Wir wissen in der Regel, was wir brauchen, um körperlich fit zu sein, emotional ausgeglichen, mental fokussiert und auf unsere übergeordneten Ziele ausgerichtet. Oftmals scheitern wir aber an der Umsetzung – wie Jahr für Jahr an unseren guten Vorsätzen fürs neue Jahr. Warum?

Die Gründe sind komplex und vielfältig. Oft scheitern wir, weil wir uns oftmals überfordern mit vielen, grossen – aber wenig durchdachten – überanspruchsvollen Zielen auf einmal. Wir scheitern auch, weil wir Gewohnheitstiere sind und deshalb – vor allem im Stress, im Zweifel – automatisch die bereits bekannten, ausgetretenen Pfade nehmen. Erst prägen wir unsere Gewohnheiten, dann prägen unsere Gewohnheiten uns. Also was nun? Was tun?

Konkrete Rituale …

Es braucht viel Red Bull. Und Rituale! Rituale sind Stützräder, die uns helfen, Neues einzuüben bis wir sie nicht mehr brauchen und einfach ohne weiterfahren. Wichtig ist es, sich bei der Einführung von neuen Ritualen nicht zu überfordern, das heisst, maximal ein bis zwei Rituale gleichzeitig einführen. Sie sollten gut operationalisiert sein, also sehr konkret sein und verbindlich terminiert werden. Wissenschaftliche Studien belegen, dass es etwa zwei Monate dauert, bis Rituale automatisiert sind und zu Gewohnheiten werden.

… und eine differenzierte Planung

Ein weiterer Schlüssel für effektives «Energy Management» ist eine differenzierte Planung. Differenziert dahingehend, dass wir Pausen zur Erholung verbindlich einplanen und in der Agenda fixieren. Ein weiterer wesentlicher Aspekt ist es, bei der Planung von sozialen Aktivitäten wie Paarzeit unser voraussichtliches Energielevel zu berücksichtigen, statt sie ausschliesslich anhand der knapp verfügbaren Lücken in der Agenda zu platzieren. Wird das Energielevel nicht berücksichtigt, wird aus der lang ersehnten und hart erkämpften Date-Night am Freitag ganz schnell ein Rendezvous, bei dem sich nur bleierne Müdigkeit und Lustlosigkeit paaren, während das Paar sich insgeheim nur nach einem geruhsamen Netflix-Abend sehnt. Genau aus diesem Grund verlegten Kim und Robin ihre monatliche Date-Night: Aus dem müden Abendessen am Freitagabend wurde ein energiegeladener, lustvoller Brunch am Sonntagmittag.

Einstein lässt grüssen

Kim und Robin verschaffte die systematische Auseinandersetzung mit dem Thema «Energy Management» viele kleine – und zugleich dennoch sehr wirkungsvolle – Entlastungsblasen. Schon Einstein wusste: «Alles ist Energie! Gleiche dich der Frequenz der Realität an, die du möchtest und du kreierst diese Realität.»

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