Liveticker ab 12 UhrSo berichten wir am grossen Wahl- und Abstimmungssonntag
Am Sonntag werden in allen Gemeinden im Bezirk Meilen die Behördenmitglieder neu gewählt. Auch am linken Seeufer stehen wichtige Entscheide an.
Im Bezirk Meilen steht der grosse Wahlsonntag an: In den elf Gemeinden werden am Sonntag 81 Exekutivsitze neu besetzt. Im Bezirk Horgen findet derweil, wo nötig, bereits der 2. Wahlgang statt. Überdies wird an beiden Seeufern über einige spannende Abstimmungsvorlagen befunden. Wir informieren Sie am Sonntag auf unserer Website ab 12 Uhr regelmässig über die neusten Resultate und halten erste Reaktionen bereit.
Hier erfahren Sie nochmals die Ausgangslage in den jeweiligen Gemeinden:
Erlenbach: Dreikampf ums Präsidium
Wohl in keiner Gemeinde im Bezirk Meilen ist der Ausgang so offen wie in Erlenbach. In den vergangenen Wochen haben sich laufend neue Kandidierende gemeldet. So kommt es zum Dreikampf ums Gemeindepräsidium. Zwei parteilose Kandidierende fordern den amtierenden Gemeindepräsidenten Sascha Patak (FDP) heraus: sein bisheriger Gemeinderatskollege Philippe Zehnder sowie die Neue Susanne Pfister.
Auch sonst drängen viele neu Kandidierende in den Gemeinderat. Viele begründen ihre Motivation damit, dass es in Erlenbach einen Kulturwandel brauche. Für die sieben Sitze inklusive Schulpräsidium bewerben sich elf Personen – sieben Neukandidierende und vier Bisherige. Mit Tabea Giger (parteilos) wird Erlenbach zudem voraussichtlich eine neue Schulpräsidentin erhalten. Sie ist die einzige Anwärterin und bereits heute Schulpflegerin.
Die Erlenbacherinnen und Erlenbacher haben am Sonntag auch über eine Einzelinitiative zu befinden. Diese verlangt vom Gemeinderat, Liegenschaften nur noch im Baurecht zu veräussern.
Oetwil: Angriff auf den Gemeindepräsidenten
In Oetwil muss sich ein weiterer amtierender Gemeindepräsident einem Konkurrenten stellen. Der bisherige Gemeindepräsident Jürg Hess wird von seinem Gemeinderatskollegen Namgyal Gangshontsang (beide parteilos) herausgefordert.
Auffällig ist in Oetwil zudem, dass sich gleich alle bisherigen Gemeinderäte zur Wiederwahl stellen – und dass die Politik im Dorf schon länger von Parteilosen geprägt wird: Vier der sieben heutigen Gemeinderäte haben kein Parteibuch. Daran wird sich in der nächsten Legislatur höchstens geringfügig etwas ändern, da sich für den siebenköpfigen Gemeinderat insgesamt fünf Parteilose, ein Freisinniger und drei SVP-Mitglieder bewerben.
Küsnacht: Verkleinerte Behörde
Ein Gerangel um die Sitze im Gemeinderat gibt es in Küsnacht. Der Grund dafür liegt hauptsächlich in der Verkleinerung der Behörde von neun auf sieben Mitglieder inklusive Schulpräsidium. Dafür bewerben sich fast doppelt so viele Kandidierende, nämlich dreizehn – sechs Bisherige und sieben Neue.
Zu Kampfwahlen kommt es ums Gemeinde- und Schulpräsidium. Gemeindepräsident Markus Ernst (FDP) wird vom parteilosen Urs Esposito (neu) herausgefordert. Schulpräsident Klemens Empting (FDP) wiederum erhält Konkurrenz aus dem eigenen Gremium: Die bisherige Schulpflegerin Christina Zürcher (parteilos) macht ihm den Posten streitig.
Die Stimmbürgerinnen und Stimmbürger müssen am Sonntag ausserdem entscheiden, ob Küsnacht eine Ombudsperson braucht. Lanciert hat den Vorstoss SVP-Kantonsrat Hans-Peter Amrein.
Männedorf: Doppelter Zweikampf
Spannend ist die Ausgangslage auch in Männedorf. Sowohl das Gemeinde- als auch das Schulpräsidium werden per Ende der Legislatur vakant. Der bisherige Schulpräsident Wolfgang Annighöfer (FDP) kandidiert als Gemeindepräsident, doch er bekommt Konkurrenz von Daniel Kellenberger (neu), dem Co-Präsidenten der GLP.
Die Grünliberalen möchten auch das Schulpräsidium besetzen. Hier duelliert sich GLP-Kandidatin Rahel Haldi Moser mit Thomas Odermatt von der Mitte. Beide sind bereits in der Schulpflege.
Zumikon: Wer wird Schulpräsidentin?
Auch in Zumikon werden Gemeinde- und Schulpräsidium mit neuen Kräften besetzt. Der bisherige Gemeinderat Stefan Bührer (FDP) kandidiert als Einziger fürs Gemeindepräsidium. Auch die Wahl der ordentlichen Gemeinderatsmitglieder verspricht wenig Spannung, da sich so viele Kandidierende zur Verfügung stellen, wie Sitze zu vergeben sind.
Anders sieht es für das Amt der Schulpräsidentin aus. Diese ist das siebte Mitglied im Gemeinderat. Hier duellieren sich Laetitia Dahl Bünger (GLP) und Barbara Hugi-Jung (FDP). Beide waren bislang nicht in der Schulpflege. Speziell wäre die Wahl von Barbara Hugi: Sie würde das Amt von ihrem Mann, dem heutigen Schulpräsidenten Andreas Hugi (FDP), übernehmen.
Uetikon: Muss der Gemeindepräsident zittern?
In Uetikon bewerben sich ebenfalls zwei Neue fürs Schulpräsidium. Für das Amt stellen sich zwei bisherige Mitglieder der Schulpflege zur Verfügung: Mirjam Pfister von der SP und Christian Wiedemann von der FDP. Die restlichen sechs Sitze im siebenköpfigen Gemeinderat sind nicht umstritten – es hat exakt so viele Kandidierende, wie es braucht.
Zuletzt bahnte sich allerdings ein Komplott gegen den amtierenden Gemeindepräsidenten Urs Mettler (parteilos) an. So wurde bekannt, dass einige Mitglieder der FDP den eigentlich zurücktretenden Bauvorsteher und Kantonsrat Christian Schucan (FDP) als Gemeindepräsidenten wählen. Dies, weil sie Urs Mettler aufgrund seines Gesundheitszustandes nicht für amtsfähig halten. Bei seinen jüngsten Auftritten fiel Mettler durch eine starke Gewichtsabnahme sowie Schwierigkeiten in der Artikulation auf. Der Grund: Im Dezember musste er sich einer schweren Operation infolge einer Tumorerkrankung unterziehen, wie Mettler kürzlich bekannt gab. Die Ärzte hätten ihm aber grünes Licht für eine erneute Kandidatur gegeben.
Meilen: Wird der Gemeinderat bunt?
Zwölf Kandidierende bewerben sich in Meilen für den neunköpfigen Gemeinderat inklusive Schulpräsidium. Sieben von ihnen sind Bisherige. Praktisch alle politischen Kräfte im Dorf versuchen, einen Platz in der Exekutive zu ergattern. Heute sind FDP, SP und SVP im Gemeinderat präsent. Neu möchten auch die Grünliberalen einen Sitz, und die Mitte will nach mehreren Jahren Abwesenheit wieder in der Behörde vertreten sein. Zudem mischen zwei Parteilose im Wahlkampf mit.
Hombrechtikon: Bleibt alles beim Alten?
Im Hombrechtiker Gemeinderat könnte unter Umständen alles beim Alten bleiben. Sämtliche Mitglieder treten nochmals an. Für die sieben Sitze im Gemeinderat inklusive Schulpräsidium kandidieren insgesamt neun Personen. Neu ins Gremium wollen die frühere Schulpräsidentin Monika Graf (SVP) und der Grüne Manuel Bayer.
Stäfa: Wer schafft es nicht?
In Stäfa treten sieben von neun Mitgliedern des Gemeinderats inklusive Schulpräsidentin wieder an, nur die SP und die Mitte müssen ihre Vertreter ersetzen. Dabei erhalten sie Konkurrenz von der SVP. Diese will nach jahrelangem Unterbruch wieder in die Behörde einziehen, in der die FDP die stärkste Kraft ist. Insgesamt gibt es nur einen überzähligen Kandidaten.
Zollikon: Viele neue Kräfte
In Zollikon möchten nur drei Bisherige im Amt bleiben: Gemeindepräsident Sascha Ullmann (GLP) sowie Sylvie Sieger und André Müller (beide FDP). Die Erneuerungswahlen werden damit in Zollikon ihrem Namen buchstäblich gerecht. Für die sieben Sitze im Gemeinderat inklusive Schulpräsidium bewerben sich acht Personen: Neben FDP, GLP und SVP möchte auch das Forum 5W, das sich als Alternative zu den Ortsparteien versteht, nach langer Abstinenz wieder in der Behörde vertreten sein. Klar ist, dass Zollikon eine neue Schulpräsidentin erhält: Die bisherige Schulpflegerin Claudia Irniger (FDP) ist die einzige Kandidatin.
Herrliberg: Ein neuer Schulpräsident
Ähnlich ist die Ausgangssituation in Herrliberg. Nur drei der sieben Mitglieder des Gemeinderats kandidieren für eine weitere Amtszeit: Gemeindepräsident Gaudenz Schwitter sowie Thomas Dinkel und Joel Gieringer (alle FDP). Neue Kräfte stellen SP, SVP, Gemeindeverein und Gewerbeverein, sodass insgesamt neun Personen für die sieben Sitze in der Exekutive kandidieren. Auch Herrliberg wird einen neuen Schulpräsidenten bekommen: Urs Bieri (Gemeindeverein) ist der einzige Anwärter für das Amt.
Bezirk Horgen: Eine Abstimmung in neun Gemeinden
Die Stimmberechtigten aller neun Gemeinden im Bezirk Horgen stimmen am Sonntag über die Teilrevision des Regionalen Richtplans ab. Der umstrittenste Punkt ist das unbebaute Adliswiler Gebiet Lätten an der Autobahn, das neu als Arbeits- und Mischgebiet festgelegt werden soll. Auch andere Punkte wie die Umbenennung eines Seeuferwegs in einen Zürichseeweg polarisieren.
Damit der Richtplan revidiert werden kann, müssen am Sonntag mindestens fünf der neun Gemeinden im Bezirk Horgen zustimmen.
Horgen: Drei umstrittene Präsidien
In Horgen findet der zweite Wahlgang für mehrere Behörden statt. Um das Gemeindepräsidium kommt es zum Kampf zwischen den beiden bisherigen Gemeinderäten Beat Nüesch (FDP) und Markus Uhlmann (GLP). Für das Schulpräsidium kandidieren die aktuelle Schulpflege-Vizepräsidentin Nathalie Böttinger (Die Mitte) und Schulpfleger Marco Sohm (FDP). Die umstrittene Schulpräsidentin Carla Loretz (parteilos) ist zum zweiten Wahlgang nicht angetreten. Frei geblieben sind nach dem ersten Wahlgang auch zwei Gemeinderatssitze. Es kandidieren acht Personen dafür.
Umstritten ist auch das Präsidium der Rechnungs- und Geschäftsprüfungskommission. Der bisherige Präsident Roman Gemperle (FDP) wird von der parteilosen Michèle Troller-Wick herausgefordert, die ebenfalls bereits in der Behörde sitzt.
Thalwil: Friedhof und Mehrwertausgleich
In Thalwil kommen am Sonntag zwei kommunale Vorlage zur Abstimmung. Einerseits entscheidet das Stimmvolk über einen Kredit von rund 3,3 Millionen Franken für die Sanierung und Entwicklung des Friedhofs.
Andererseits steht eine Teilrevision der Bau- und Zonenordnung zur Abstimmung, welche die Einführung eines kommunalen Mehrwertausgleichs vorsieht. Der Gemeinderat will den gesetzlich erlaubten Maximalsatz von 40 Prozent erheben und die von der Abgabe befreite Fläche auf das Minimum von 1200 Quadratmeter festlegen. Brisant ist: Die Rechnungsprüfungskommission beantragt ein Nein, weil sie befürchtet, dass Zusatzkosten auf die Mieterschaft abgewälzt werden könnten.
Kilchberg: Umstrittener Gestaltungsplan
Die Kilchberger Stimmberechtigten entscheiden über den privaten Gestaltungsplan Emilienheim. Das Heim für ältere Sehbehinderte möchte ausbauen. Das Heim plant ein siebenstöckiges Gebäude mit Alterswohnungen sowie einen zweiten Flügel am bestehenden Hauptgebäude. Der Abstimmung geht eine emotional geführte Debatte voraus. Für die Gegner sind die «Luxuswohnungen» eine «Verschandelung der Landschaft». Der Stiftungsrat argumentiert, ein alters- und pflegegerechtes Wohnen zu ermöglichen und der Stiftung Emilienheim auch in Zukunft den Weiterbestand zu ermöglichen.
Oberrieden: Eine aussergewöhnliche Wahl
In Oberrieden kommt es zum zweiten Wahlgang um einen Sitz in der Sozialbehörde. Interessant an diesen Wahlen ist: Für den ersten Wahlgang liessen sich weniger Kandidierende auf die offizielle Wahlliste eintragen, als Sitze zu besetzen waren. Zwar erhielten auch andere Personen Stimmen, von diesen erreichte jedoch keine das absolute Mehr, weshalb es nun zum zweiten Wahlgang kommt.
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