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US-Rapper und Kifferlegende
Snoop Dogg kommentiert Olympia – ein klassisches Joint Venture!

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Als der Rapper Snoop Dogg seine bislang letzte Anstellung als Sportmoderator für Angelegenheiten des Olympischen hatte, sass dabei der Comedian Kevin Hart neben ihm am Studiotisch. Das ist zunächst optisch immer eine Freude, weil Hart, gemäss eiligen Recherchen, 1,57 Meter misst und damit in der Gesamterscheinung sehr kompakt wirkt. Snoop Dogg hingegen bringt es auf spindeldürre 1,97 Meter, was ihm, je nach aktueller Frisur, ein manchmal etwas insektenhaftes Aussehen geben kann. Und etwas langes Dürres neben etwas knuddelig Kompaktem, das findet das durchschnittliche Hirn eben auf liebevolle Art skurril.

Es hatte allerdings, damit wäre man dann bei den Inhalten, auch viel Zeit für diese Formen des Selbstamüsements. Ein richtig packender Kommentator, oder auch nur ein besonders witziger, ist an Snoop Dogg nun nicht verloren gegangen und an Kevin Hart eher auch nicht.

Tischtennis oder Pingpong?

«Olympic Highlights with Kevin Hart and Snoop Dogg» hiess die Sendung jedenfalls, und wenn Snoop den Titel aussprach, betonte er das «High» immer sehr deutlich mit diesem fein sedierten, sehr souligen Singsang, den er auch dann noch hat, wenn er über Gartenarbeit spricht oder die angemessene Einrichtung von Wohnzimmern. Um einen nicht oft genug zu würdigenden Account auf der Social-Plattform X mal wieder zu bemühen: «Das ist witzig, weil …» Snoop Dogg aus ihm nahestehenden Quellen (darunter er selbst) nachgesagt wird, täglich ganz enorme Mengen Marihuana zu rauchen. Die Show ist denn sogar in den Zusammenschnitten der «besten» Momente im ganz herkömmlichen Sinne kein Fliessbandwerk an journalistischen oder komödiantischen Grosstaten. Mehr ein steter Stream of Unconsciousness.

Als Soo Yeon Lee zu Gast war, eine Zeit lang Tischtennis-Profi und -trainerin und in der Folge dann eher Model (1,75 Meter gross), erlebte man, wie der Moderator Snoop Dogg, bürgerlich Calvin Cordozar Broadus Jr., auf diese Art in den Raum hineingrinste, bei der nicht auszuschliessen ist, dass er gerade tatsächlich sondiert, wo er ist. Dann sammelte er sich, stellte alle Sinne scharf und fragte: «Was ist der Unterschied zwischen Tischtennis und Pingpong?»

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Es ist nun trotzdem weder verwunderlich noch ehrenrührig, dass der Sender NBC den Rapper, wie gerade gemeldet, erneut für seine Olympiaberichterstattung verpflichtet – diesmal an der Seite des Sportkommentators Mike Tirico (zu dessen Grösse sich sehr widersprüchliche Informationen finden). Die Geschichte des Sportkommentierens ist schliesslich voll mit (vor allem) Männern, die Meister im Sich-einfach-mal-wirken-Lassen waren.

Die kaum zu erlernende Kunstform setzt sich in der Hauptsache zusammen aus dem Charisma vergangener Taten, einem gewissen Mass an Schlagfertigkeit und dem möglichst unverwüstlichen Charakterzug, den sie in den USA «zero fucks given» nennen.

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Letzteres wird besonders wichtig, wenn man auch trotz intensiver Sondierung mal nicht draufkommt, wo man gerade ist oder warum. Der so Anwesende kann und darf natürlich auch durch Expertise auffallen, wichtiger ist es aber, als eine Art Krafttier Glanz und Segen zu spenden. Bisherige Grossmeister hierzulande waren der spätere Franz Beckenbauer und in absteigender Rangordnung dann unter anderen Axel Schulz, Günter Netzer oder Mehmet Scholl. In den USA wäre unter anderen der Basketballer Shaquille O’Neal (2,17 Meter, Spitznamen: Diesel, The Big Aristotle, Superman, Shaq Fu, Shaq Daddy, Shaqtus) zu nennen.

Als nun wiederum Snoop Dogg vor laufender Kamera mit grosser Wirkung und kleinem Reaktionsvermögen gegen Soo Yeon Lee im Tischtennis antrat, oder vielleicht auch im Pingpong, traf ihn ein Schmetterball der Gegnerin. Auch in der Zeitlupe ist nicht genau zu erkennen, wo, aber der Moderator sank mit glänzender Geste in sich zusammen und blieb lange, sehr lange liegen. Es ist nicht überliefert, ob er die Gelegenheit direkt nutzte, um ein Nickerchen zu machen. Aber sagen wir so: Im Konzept angelegt wäre der Schritt unbedingt.