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Musiker Marc Rebillet im Interview
Seine irrwitzigen Wohn­zimmer-Shows im Bade­mantel begeistern das Netz

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Challenge yourself! Fordere dich selbst heraus! Es scheint ein Mantra von Ihnen zu sein, Mister Rebillet. Warum?

Kunst an sich ist doch genau das: sich ständig selbst neu erfinden; sich hinterfragen; mit neuen Ideen konfrontieren. Ein Künstler, der sich nicht herausfordert, ist ein unglücklicher Künstler. Und glauben Sie mir, ich war in meinem Leben schon oft unglücklich.

Sie haben sich nicht genug gefordert?

Ich bin leider schnell zu bequem. Und ich hasse es.

Wann war das zum letzten Mal?

Anfang Jahr. Ich war down, hatte keine Ideen mehr.

Was war passiert?

Ich bin künstlerisch an ein Ende gekommen. Ich war während der letzten fünf Jahre ständig auf Tour, da war auch noch diese Covid-Krise. Und dann hatte ich meine Show, die ich seit Jahren in hoher Kadenz ins Netz stellte.

Die Show machte Sie berühmt. Millionen Klicks, Hunderttausende Fans. Sie waren dieser Typ im Schlafrock, der von seinem New Yorker Wohnzimmer aus mit Sampler, Keyboard und Mikrofon eklektische One-Man-Konzerte gab.

Ja, ich startete 2016 damit. Sie wurden zum Erfolg. Und während Covid explodierten die Zahlen.

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Die Leute liebten es, wie Sie Tracks ad hoc zusammenbauten. Dazu waren Sie auch lustig. Welche Rolle spielt Humor in Ihrer Musik?

Ich bin kein Comedian. Die Musik steht immer an erster Stelle. Es muss gut klingen. Und dann mache ich halt darüber diese crazy Sachen.

Jede Ihrer Shows ist anders, Sie improvisieren. Das ist kein bequemer Weg. Fordern Sie sich vielleicht manchmal zu viel heraus?

Gute Frage. Ich weiss es nicht. Ich wusste aber Anfang Jahr, dass ich so nicht einfach weitermachen wollte. Das wurde mir zu bequem. Diese Konzerte im Wohnzimmer. Es musste enden. Ich nahm die Show vom Netz.

Exzentrik und Humor. Stilmittel des Wahl-New-Yorkers Marc Rebillet. Am Freitag 17.11. spielt er am Polaris Festival in Verbier VS.

Was machten Sie dann?

Ich realisierte, dass ich da raus musste.

Sprichwörtlich.

Ja, ich ging auf die Strasse. Ich begann, irgendwo an einer Ecke New Yorks meinen Tisch mit den Geräten aufzustellen. Ich wusste nicht, ob die Leute meinen weird stuff, meine verrückten Sachen, hören wollten.

Genau das macht den Reiz aus. Als Zuschauer sieht man Sie zuerst an dieser leeren Strassenecke beim Central Park stehen und ist sich nicht sicher, ob das gut kommt.

Ja, es war tatsächlich alles total unvorhersehbar. Aber es war dann pure Magie. Rapper jammten mit. Oder da kamen zwei Typen mit Trompete und Posaune. Sie waren Teil einer Marching Band, die gerade in der Nähe durchging.

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Einmal gab es eine Szene mit einem Mann im Rollstuhl. Er stand plötzlich auf und begann zu tanzen.

Ja, verrückt. Das war im Stadtteil Harlem. Ich liebe es!

Gab es nie Probleme während der Konzerte?

Natürlich gab es die. Manchmal wurden kleinere Dinge geklaut. Beim Times Square wurde ich von der Polizei weggewiesen. Einmal störte ein Besoffener. Aber man muss dann diese Dinge ins Positive drehen, damit spielen.

«Vor zehn Jahren in Dallas hatte ich meinen Job in einem Callcenter verloren.»

Sie arbeiten mittlerweile mit Superstars wie Erykah Badu oder Norah Jones zusammen. Wie kam es dazu?

Sie haben meine Shows gesehen und mich angefragt via Instagram. Einfach so. Verrückt! Vor zehn Jahren in Dallas hatte ich meinen Job in einem Callcenter verloren und meinen Traum von einer Musikkarriere fast schon aufgegeben. Und jetzt wollen solche Musikerinnen mit mir arbeiten? Surreal.

Sie spielen diesen Freitag zum ersten Mal in den Schweizer Bergen. Am Polaris Festival in Verbier. Welche Beziehung haben Sie zur Schweiz?

Mein Vater ist Franzose, ich kenne Europa. In Zürich war ich schon zweimal. Aber die Schweizer Berge sind unbekanntes Land. Ich werde wandern.

Was werden Sie in Verbier für ein Konzert geben?

Es gibt keinen Plan. Ich habe also keine Ahnung. Aber es wird grossartig.