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Frauen-Slalom in Sun Valley
Die Fans im Dalmatiner-Kostüm – dann gewinnt Shiffrin zum 101. Mal

Mikaela Shiffrin jubelt nach ihrem Sieg im Slalom beim STIFEL FIS Weltcup-Finale in Sun Valley am 27. März 2025.

Einige Fans im Zielraum von Sun Valley tragen tatsächlich ein Dalmatiner-Kostüm. Mikaela Shiffrin scheint das als Ansporn zu verstehen. Nicht der 101 Hunde wegen wie im Disney-Film, bei ihr geht es um die Anzahl Siege. Und tatsächlich triumphiert sie zum 101. Mal im Weltcup, gewinnt den Slalom in den USA überlegen. 1,13 Sekunden nimmt sie Lena Dürr auf Platz 2 ab, Dritte wird die überraschende Slowenin Andreja Slokar. Die Amerikanerin trotzt den miserablen Pistenverhältnissen, zeigt zwei Fahrten ohne kleinsten Wackler. Und so reüssiert sie zum 64. Mal in dieser Disziplin – es ist eine von vielen unfassbaren Zahlen, die ihre Karriere hervorbringt.

Shiffrin ist die Beste im Stangenwald, da gibt es an und für sich keine Zweifel. Nur ist sie es nicht nach diesem Winter, zumindest auf dem Papier nicht. Weil sie nach dem schweren Sturz Ende November daheim in Killington, bei dem sich ein Skistock quasi in ihren Bauch gebohrt hatte, vier Rennen verpasste.

Davon profitiert hat Zrinka Ljutic: Die Kroatin zeigt zwar nicht zum ersten Mal in ihrer Karriere Nerven, wenn besonders viel auf dem Spiel steht. «Nur» Zehnte wird sie zum Abschluss des Winters, das genügt jedoch, um die kleine Kugel zu erhalten. Die Konkurrenz patzt eben auch, die Österreicherin Katharina Liensberger hätte Zweite werden müssen, es reicht aber bloss zu Rang 5. Und Camille Rast muss sich gar mit Platz 14 begnügen.

Holdeners beeindruckende Konstanz

Der Weltmeisterin fehlt im Saisonendspurt die Energie, die Batterien sind leer, und vor allem plagen Rast noch immer Schmerzen an diversen Körperstellen. Der Sturz Ende Februar in Sestriere hat Spuren hinterlassen, es war gar ein kleiner Eingriff nötig, weil sich in ihrer Hüfte viel Flüssigkeit angesammelt hatte. Frust ist bei der Walliserin jedoch nicht zu spüren nach ihrem letzten Auftritt, «es war eine unglaubliche Saison, darauf darf ich stolz sein. Aber jetzt bin ich müde. Sehr müde», sagt sie gegenüber dem Westschweizer Fernsehen.

Beste Schweizerin wird Wendy Holdener, als Vierte verpasst sie das Podest um eine knappe halbe Sekunde. In der Disziplinenwertung wird sie Sechste. Verblüffend ist die Konstanz, die sie auszeichnet. Seit 13 Jahren gehört sie im Slalom zu den Top 10 der Weltrangliste, einzig die kleine Kugel fehlt ihr noch. Diese gewann letztmals 1995 eine Schweizerin, damals jubelte Vreni Schneider.

Den Slalom-Weltcup schon zweimal für sich entschieden hat Petra Vlhova, 14 Monate nach ihrem Kreuz- und Innenbandriss ist sie nach wie vor die prominenteste Abwesende. Auf ihrem Weg zurück hat die Slowakin einen schweren Rückschlag erlitten, sie musste sich unlängst erneut operieren lassen. Mit dem lädierten Knie zu leben, habe sogar den Alltag zur Tortur gemacht, lässt sie verlauten. Ans Aufgeben denkt die Olympiasiegerin jedoch nicht. «Es ist sehr hart, aber ich bin bereit, weiter zu kämpfen», sagt die 29-Jährige.

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Der Liveticker zum Nachlesen:

Die Schweizerinnen

Nichts ist es geworden mit dem ersten Triumph in der Disziplinenwertung seit 1995 und dem Kugelgewinn von Vreni Schneider. Wendy Holdener fährt zum Saisonabschluss aber immerhin auf Rang 4, Mélanie Meillard wird Siebte. Camille Rast muss sich mit Platz 14 begnügen.

Das Podest

1. Mikaela Shiffrin (USA)

2. Lena Dürr (GER)

3. Andreja Slokar (SLO)

1. – Mikaela Shiffrin

Und gleich noch ein fantastischer Lauf des Superstars: Shiffrin deklassiert die Konkurrenz, siegt mit 1,13 Sekunden Vorsprung. Das war eine andere Liga. Wir verneigen uns.

2. – Lena Dürr

Massarbeit der Deutschen: Eine winzige Hundertstel Reserve rettet sie ins Ziel. Dürr wird also mindestens Zweite, Slokar hat zumindest Rang 3 auf sicher. Oben steht noch Mikaela Shiffrin, die über eine halbe Sekunde Vorsprung auf Dürr hat.

3. – Wendy Holdener

85 Hundertstel Vorsprung hat die Schwyzerin am Start, im Ziel ist es fast eine halbe Sekunde Rückstand. Bei schwierigen Pistenverhältnissen zeigt Holdener aber eine mehr als solide Fahrt. Ob es für den Podestplatz reicht? Sicher ist: Ljutic gewinnt den Slalom-Weltcup.

4. – Katharina Liensberger

Rang 2 für Liensberger, doch auch sie verliert acht Zehntel auf Slokar. Theoretisch könnte die Österreicherin die kleine Kugel noch gewinnen. Sie müsste aber Zweite bleiben und die restlichen drei Konkurrentinnen vor Ljutic bleiben. Das dürfte kaum passieren.

5. – Mélanie Meillard

Starker Auftritt der Schweizerin. Meillard zeigt einen kontrollierten Lauf und wird Dritte, das gibt also im schlechtesten Fall Platz 7. Es ist ein zufriedenstellendes Ende einer geglückten Saison.

6. – Anna Swenn-Larsson

Ein Schrei ist zu hören während der Fahrt der Schwedin – schon im oberen Teil begeht sie einen zeitraubenden Fehler. Sie fällt gar auf Platz 10 zurück und bleibt auch hinter Camille Rast.

7. – Lara Colturi

Was für ein Winter für das erst 18-jährige Grosstalent, das für Albanien startet. Dreimal ist Colturi in diesem Winter auf dem Podest gestanden, der letzte Lauf der Saison aber missglückt ihr. Sie büsst 1,60 Sekunden ein und wird Sechste, sie liegt damit direkt hinter Zrinka Ljutic.

8. – Paula Moltzan

Gegen Slokar ist die Amerikanerin chancenlos, aber immerhin reicht es für Moltzan gerade noch für Zwischenrang 2.

9. – Andreja Slokar

Siebenmal ist die Slowenin in dieser Saison in die Top-10 gefahren. Und sie scheint noch mehr zu wollen: Slokar greift an, von oben bis unten, und sie pulverisiert die Bestzeit. Mit 1,07 Sekunden Vorsprung übernimmt sie die Spitze, es ist Laufbestzeit.

10. – Emma Aicher

Die Deutsche ist die Aufsteigerin der Saison, hat zuletzt in der Abfahrt und im Super-G Siege gefeiert. Aicher aber bestreitet alle Disziplinen, und auch im Slalom macht sie eine gute Figur. Sie wird Fünfte und wird zumindest Punkte gewinnen.

11. – Katharina Huber

So, vorerst geht es nicht mehr um den Kugelkampf, sondern nur ums Ergebnis in diesem Rennen. Huber fällt auf Rang 4 zurück und bleibt knapp hinter Ljutic zurück.

12. – Zrinka Ljutic

Die Kroatin, die im Slalomweltcup führt, ist im Ziel, schafft es aber nur auf Platz 3. Das bedeutet, dass weder Camille Rast noch Wendy Holdener die kleine Kristallkugel gewinnen werden. Ljutic muss aber noch die Österreicherin Katharina Liensberger fürchten, die 51 Punkte gutmachen müsste.

13. – Mina Fürst Holtmann

Die Norwegerin löst Ali Nullmeyer nun von der Spitze ab. Rast ist nun bereits Dritte. Und sie müsste ja mindestens Fünfte werden, um überhaupt noch eine theoretische Chance auf den Sieg in der Disziplinenwertung zu haben. Oben stehen aber noch 12 Fahrerinnen.

14. – Camille Rast

Das könnte es schon gewesen sein für Camille Rast. Die Slalom-Weltmeisterin wird Zweite, das dürfte nicht allzu viele Punkte geben. Daher wird sie den Slalom-Weltcup höchstwahrscheinlich nicht gewinnen.

15. – Sara Hector

Die Riesenslalom-Olympiasiegerin ist auch im Slalom für Podestplätze gut. Im ersten Lauf tat sie sich wie andere Mitfavoritinnen erstaunlich schwer, in der Reprise läuft es nicht wirklich besser, sie kommt mehr schlecht als recht ins Fahren. So büsst sie eine halbe Sekunde ein und bleibt hinter Nullmeyer zurück.

16. – Neja Dvornik

Die Slowenin war zuletzt im Riesenslalom stärker als im Stangenwald. Sie fällt auf Platz 4 zurück und wirkt im Ziel schwer enttäuscht.

17. – Hanna Aronsson Elfman

Die Schwedin, einst dreifache Weltmeisterin bei den Juniorinnen, hat keine einfache Saison hinter sich. Die Spitzenplätze fehlen, und auch nun in Sun Valley muss sie sich vorerst mit Platz 2 zufrieden geben. Sie büsst fast sieben Zehntel auf Nullmeyer ein.