Drama am Tête Blanche Das letzte Telefonat mit den sechs Tourengängern
Der Chef der Walliser Rettungsorganisation (KWRO) hat gegenüber dem RTS erklärt, was sich während des letzten Kontaktes der Helfer mit den Skitourengängern genau abspielte.
Kurz nach 16 Uhr am Tag des Unglücks meldet sich eine der Angehörigen der Skitourengänger bei der Zentrale der Kantonalen Walliser Rettungsorganisation (KWRO) in Siders. Die Schwester einer der Verunglückten machte sich Sorgen, weil sie die Gruppe, die sie dank einer App mit Positionsfreigabe auf dem Telefon orten konnte, nicht mehr verfolgen konnte.
Daraufhin versuchten die Rettungskräfte, die Teilnehmer der Skitour umgehend zu kontaktieren, aber keines der Telefone reagierte. Um 17:19 Uhr kam dann der Notruf einer jungen Frau bei der Zentrale an. «Die Stimme der Person war ruhig, es gab keine grosse Hektik», erklärt Alexandre Briguet, Chef der KWRO gegenüber RTS. «Die Person erklärte uns die Situation. Sie sassen im Sturm fest.» Die Helfer in der Zentrale stellten einige Fragen zu den Wetterbedingungen vor Ort. «Wir haben gefragt, ob es viel Wind gibt. Die junge Frau besprach sich mit ihren Gefährten und antwortete uns dann.»
Zudem teilte die Skitourengängerin den Rettern mit, dass es einem Gruppenmitglied nicht gut gehe und er nicht weitergehen könne. Die sechs Alpinisten trafen dann die Entscheidung, alle zusammenzubleiben und vor Ort auszuharren.
Die Rettungskräfte versuchten, die Skitourengänger per Telefon zum Graben eines Unterstandes gegen die Kälte zu animieren. Die Gruppe verfügte über Schaufeln und Rettungsdecken, wie es für eine eintägige Skitour üblich ist.
Nach wenigen Minuten brach die Verbindung ab und konnte nicht wieder hergestellt werden, wahrscheinlich wegen des Sturms. Trotz aller Bemühungen der Rettungskräfte verhinderte das schlechte Wetter alle Rettungsversuche für mehr als 24 Stunden.
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