Unbekannter Musiker SkinshapeNicht alle verdienen ihn – wer das liest, wird jedoch belohnt
Diesen Text wird kaum jemand lesen. Wer es dennoch tut, lernt Skinshape aus England kennen und einen Song, der nichts weniger tut, als das Leben des Autors besser zu machen.

- Der britische Multiinstrumentalist Skinshape begeistert mit melancholischen Klängen am M4Music Festival.
- Trotz neun erfolgreichen Alben bleibt William Dorey weitgehend unter dem Radar.
- Nach dem Zürcher Konzert teilt der Künstler seine Lebensweisheit.
Da stand er also plötzlich auf der Bühne des Festivals M4Music. Skinshape, gewandet in einen blütenweissen Overall, der ihn wie den saubersten Tankstellenwart der Welt aussehen liess. So seltsam das Outfit bei seinem allerersten Auftritt im deutschsprachigen Raum, so seltsam war es für mich, ihn an diesem Zürcher Festival leibhaftig zu sehen.
Während Jahren hatte mich dieser Mann mit seiner Musik begleitet. Körperlos, beinahe gesichtslos. Ich wusste kaum etwas über ihn. Skinshape, bürgerlich William Dorey. Mehr brauchte ich nicht zu wissen. Denn da war diese wundervoll melancholische Musik. Skinshape hatte mich in dunklen Momenten getröstet, an trüben Sonntagen für Entspannung gesorgt, die glücklich machende Totalerschöpfung nach langen Surftagen vertont.
Er war zum Freund geworden. Zum Tröster. Und zu einer ganz privaten Angelegenheit.
Nicht alle verdienen Skinshape
Diesen Typen schien kaum jemand zu kennen – auch nach neun Alben, das jedes für sich aus meiner Sicht ein Meisterwerk ist. Selbst mein musikaffines Umfeld, darunter Branchenprofis, haben noch nie von Skinshape gehört. Dabei ist der Multiinstrumentalist ein begehrter Studiomusiker in England und Gründungsmitglied der doch recht bekannten UK-Indie-Band Palace.
Skinshape läuft unter dem Radar. Ein Hit fehlt ihm. Ist mir recht so. Nicht alle haben es verdient, seine Musik zu kennen.
Sie aber, ja, Sie, liebe Leserin, lieber Leser, aber schon. Sie haben bis hierhin gelesen. Über einen Musiker, den Sie nicht kennen. Darum erhalten Sie nun ein Lied, das sie trösten, ihr Leben besser machen wird. Skinshape singt in «I Didn’t Know» über Vergänglichkeit. Und dass doch alles gut kommt.
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Sie sollen weiter belohnt werden. Mit einer Lebensweisheit. Nach dem Zürcher Konzert, dessen Grossartigkeit natürlich nur wenige mitbekommen haben, wusste ich: Ich muss kurz mit diesem Menschen reden.

Ich traf Skinshape Backstage nach dem Konzert. So entspannt wie seine Musik war das Gespräch. Ein Mann, der in sich ruht. Ich erfuhr, dass er viel meditierte. Oft in seinem Garten fuhrwerkt. Und dass er früh aufsteht, um seinen Kindern Brote zu schmieren.
«All good, mate!», sagte er zum Schluss. Dann machte er eine Pause und fügte mit dem Ernst eines Weisen, der durch tiefe Trauer und grossen Schmerz gegangen ist, an: «Vergiss nicht: Relax.»
Danke, Meister!
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