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Wo sich die Skiferien lohnen
Auf 2300 Metern liegen über 2 Meter Schnee

Menschen geniessen den Tag auf der Piste im Skigebiet Arosa Lenzerheide, am Montag, 5. Februar 2024, in Parpan. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)
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Die Skiferien beginnen, aber überall fehlt der Schnee. Überall? Nein, in den hoch gelegenen Gebieten heisst es vielerorts im Pistenbericht: Pulver gut. Regnete es im Flachland, schneite es in der Höhe.

Tatsächlich liegt oberhalb von 2000 Metern sogar überdurchschnittlich viel Schnee, in Graubünden noch etwas mehr als im Wallis. Die Messstation des Instituts für Schnee- und Lawinenforschung (SLF) in Klosters auf 2300 Metern zum Beispiel zeigt derzeit 210 Zentimeter Schnee an – normal zu dieser Zeit sind 170 Zentimeter. In Verbier misst die Schneedecke auf 2500 Metern 185 Zentimeter – im Durchschnitt sind es Anfang Februar 150 Zentimeter.

Die hoch gelegenen Gebiete konnten bisher nicht nur von guten Pistenverhältnissen, sondern auch von vielen sonnigen Wochenende profitieren. Das zeigt der Zwischenbericht der Bündner Bergbahnen von dieser Woche: Im Fünfjahresvergleich verzeichneten sie 18 Prozent mehr Gäste. Im Vergleich zum 10-Jahres-Durchschnitt sind es sogar 23 Prozent mehr.

Und auch in anderen hoch gelegen Regionen herrscht alles andere als Tristesse – man ist im Gegenteil «sehr zufrieden». Im Wallis waren 18 Prozent mehr Gäste unterwegs und im Waadtland 30 Prozent mehr als im Fünfjahresvergleich. 

Berno Stoffel, Direktor von Seilbahnen Schweiz, ist auch für den zweiten Teil der Saison zuversichtlich: «Die Schweizer bleiben dem Skifahren treu.» Auch kämen wieder mehr Junge auf die Pisten. «Die Schneesportinitiative, in der wir Skilager promoten und organisieren, war sehr erfolgreich.» 2023 gingen über 17’000 Kinder allein durch die Initiative «Go Snow» wieder ins Skilager.

Menschen geniessen den Tag auf der Piste im Skigebiet Arosa Lenzerheide, am Montag, 5. Februar 2024, in Parpan. (KEYSTONE/Gian Ehrenzeller)

Stoffel sagt aber auch: Der Klimawandel mache den allermeisten Gebieten zu schaffen. «Skigebiete ohne Beschneiung werden es in Zukunft schwer haben.» Ist es zu warm, bringt aber auch das nichts. Das musste das Skigebiet Sattel-Hochstuckli SZ (1600 Meter) feststellen. Der Verwaltungsrat hat nach der letzten – zu grünen – Saison entschieden, zwei der drei Skilifte abzuschalten. Die Betreiber haben das Angebot ganz an die neuen klimatischen Bedingungen angepasst. Statt die Schlittelpiste zu öffnen, haben sie die Rodelbahn vom wenigen Schnee befreit und an den Festtagen in Betrieb genommen. Auch eine Hüpfburg steht bei der Talstation bereit sowie ein Laternenwanderweg.

Letztes Jahr im Februar kratzten auch die Pistenbetreiber von höher gelegenen Gebieten den Schnee zusammen. Christoph Marty, Klimawissenschaftler beim SLF in Davos sagt aber: Die beiden Winter seien nicht zu vergleichen. Der letzte sei wegen der Trockenheit aussergewöhnlich gewesen und auch nicht typisch für den Klimawandel. Der aktuelle schon eher. «Es gab viel Niederschlag.»