Super-G in GrödenOdermatt wieder im Pech: «Der einfachste Super-G, den ich je gefahren bin»
Als Dritter fehlen dem Nidwaldner gerade mal drei Hundertstel zum Sieg. Es gewinnt der Österreicher Vincent Kriechmayr – sein Teamkollege sorgt für einen Schreckmoment.
Am Donnerstag haute er mit den Fäusten auf den roten Stuhl des Führenden, 24 Stunden später belässt er es bei einem Schrei und einem kurzen Kopfschütteln. Wieder ist es nichts geworden mit dem Sieg für Marco Odermatt in Gröden; fehlten in der Abfahrt fünf Hundertstel, sind es im Super-G gerade mal deren drei. Erneut wird der Nidwaldner Ausnahmeskifahrer Dritter, ihm gelingt eine vorzügliche, aber nicht ganz perfekte Fahrt.
Aufs Hundertstelpech angesprochen, sagt Odermatt: «Da kann man nichts machen, das Rennglück hat gefehlt.» Natürlich hadert er ein wenig, mit seinem bereits 54. Podestplatz im Weltcup wird er sich aber gut arrangieren können. Zumal er mit dem Super-G in Südtirol bis anhin keine Liebesbeziehung pflegte: 2021 etwa lieferte er als 24. einen seiner ganz wenigen Abschiffer in den letzten Jahren. Und so sagt er denn auch: «Der Saisonstart ist geglückt, ich bin fit, das Material passt – es ist alles in bester Ordnung.»
Ein junger Berner überrascht
Im Wimpernschlag-Rennen klassieren sich zwei Österreicher vor Odermatt: Vincent Kriechmayr siegt vor Daniel Hemetsberger, die ÖSV-Belegschaft revanchiert sich damit für die Schlappe in der Abfahrt tags zuvor. Kriechmayr, der Weltmeister von 2021, wurde in der Königsdisziplin nur 17. und sprach danach von einem verschenkten Tag. Überdies sah er sich mit der etwas abstrusen Kritik aus der Heimat konfrontiert, er habe es beim Start zu gemütlich genommen und mit den Stöcken nicht eifrig genug angeschoben.
Bei Odermatt hingegen gibt es kaum etwas zu nörgeln, eine Kurve im unteren Teil sei er zu rund angefahren und beim Zielsprung zu weit nach rechts gesprungen, «aber diese Hundertstel kann ich überall suchen». Zum zehnten Mal in Serie steht er auf einem Super-G-Podest, es ist eine von vielen beeindruckenden Serien, die nicht reissen wollen. Letzten Winter stellte er mit den meisten Siegen (6) und Punkten (740) Rekordwerte in dieser Sparte auf.
Rekordverdächtig sind am Freitag in Gröden einmal mehr die geringen Abstände. Der Kanadier James Crawford büsst als Sechster gerade mal 15 Hundertstel ein, Stefan Rogentin verliert als 16. nur deren 45, Debütant Arnaud Boisset liegt als 19. eine halbe Sekunde zurück.
Der Walliser, im letzten Winter Gewinner der Europacup-Wertung im Super-G, nutzt mit Startnummer 33 bei seiner Weltcup-Premiere die im oberen Streckenteil besser werdenden Bedingungen. Noch stärker trifft dies auf Franjo von Allmen zu: Der Berner Oberländer (+0,38) wird glänzender Neunter, es ist ein Prachtsergebnis im erst dritten Rennen auf höchster Stufe. 2022 holte von Allmen (22) an der Junioren-WM dreimal Silber.
Odermatt wiederum erstaunen die geringen Abstände nicht, «das war ein sehr, sehr einfaches Rennen – es war der einfachste Super-G, den ich je gefahren bin», resümiert der 26-Jährige. «Nur bei etwa drei Toren fuhr ich nicht in der Hockeposition.»
Schwerer Sturz von Ploier
Knapp hinter Odermatt reihte sich Marco Schwarz ein, sein vermeintlich grösster Widersacher im Kampf um den Gewinn des Gesamtweltcups. In der Nationenwertung wiederum untermauern die Österreicher ihre Ambitionen, sie bauen die Führung auf die Schweiz aus. Und doch herrscht bei ihnen nicht eitel Sonnenschein, weil Andreas Ploier schwer stürzt. Mit hohem Tempo fädelt er ein, danach bleibt er auf der Piste liegen und schreit vor Schmerz. Er wird mit der Bahre abtransportiert und zu Abklärungen in die Klinik gebracht. Später wird im Spital eine Knochenprellung am rechten Knie diagnostiziert.
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