Herzogin kriegt Unterstützung«Sie werden es bereuen, Meghan unterschätzt zu haben»
Der Druck aus Grossbritannien wächst vor dem Interview von Meghan und Prinz Harry mit Oprah Winfrey. Personen aus ihrem Umfeld versuchen die Herzogin zu verteidigen.
Vor dem mit Spannung erwarteten Interview von Herzogin Meghan und Prinz Harry mit US-Moderatorin Oprah Winfrey ist die Atmosphäre zwischen dem Paar und dem britischen Königshaus vergiftet. In den USA nahmen Freunde und Ex-Kollegen die ehemalige Schauspielerin Meghan gegen Mobbing-Vorwürfe in Schutz. Doch der Druck aus Grossbritannien wächst. Einem Bericht des «Telegraph» zufolge nimmt nun die Prüfbehörde Charity Commission die ehemalige Wohltätigkeitsorganisation des Paares, Sussex Royal, unter die Lupe, die Meghan und Harry im Juli 2020 nach ihrem royalen Ausstieg geschlossen hatten.
«Zufall: eine bemerkenswerte Übereinstimmung von Ereignissen oder Umständen ohne offensichtlichen Kausalzusammenhang», twitterte der Royal-Experte Peter Hunt ironisch mit Blick auf den Zeitpunkt kurz vor dem Interview. Der Sender CBS will das Gespräch am Sonntagabend (Ortszeit) ausstrahlen. Am Mittwoch hatte der Buckingham-Palast bestätigt, Mobbing-Vorwürfe ehemaliger Angestellter gegen die Herzogin untersuchen zu lassen. Britische Medien berichteten am Samstag ausführlich über angebliche Sonderwünsche Meghans und ihre Streitigkeiten mit Angestellten und Familienmitgliedern während ihrer Zeit am Hof.
Der Buckingham-Palast soll vorab eine Kopie des Interviews erhalten haben. In bereits veröffentlichten Clips erhebt Meghan scharfe Vorwürfe gegen das Königshaus. «Ich verstehe nicht, wie sie nach all dieser Zeit erwarten können, dass wir noch immer still bleiben, wenn die Firma eine aktive Rolle dabei spielt, Unwahrheiten über uns aufrecht zu erhalten.» Auch Mitglieder selbst sollen das Königshaus gelegentlich als «Firma» bezeichnen.
Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.
An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.
Biografin kritisiert Doppelmoral
Meghans ehemaliger Schauspieler-Kollege Patrick J. Adams (39), der mit ihr mehrere Jahre lang in der US-Anwaltsserie «Suits» spielte, kritisierte das britische Königshaus in mehreren Tweets massiv: Es sei «obszön», dass die königliche Familie die Mobbing-Vorwürfe fördere und verstärke. «Findet jemanden anderes, den ihr ermahnt, beschimpft und quält. Meine Freundin Meghan spielt in einer ganz anderen Liga.»
Adams schrieb weiter «Meiner Meinung nach ist dieses neueste Kapitel und sein Timing nur ein weiteres atemberaubendes Beispiel für die Schamlosigkeit einer Institution, die ihre Relevanz überlebt hat, deren Glaubwürdigkeit erheblich überzogen ist und die offensichtlich an Anstand verloren hat.» Es widere ihn an, die endlosen rassistischen und verleumderischen Anfeindungen zu lesen, die Meghan von allen möglichen Medien in Grossbritannien und der ganzen Welt entgegengeschleudert worden seien. «Aber ich wusste auch, dass Meghan stärker war, als die Menschen erkannten oder verstanden, und dass sie es bereuen würden, sie unterschätzt zu haben.»
Die Biografin des Paares, Carolyn Durand, kritisierte eine Doppelmoral des Palasts. «Warum wurden Prinz Harrys militärische Ehrentitel aberkannt, aber nicht die von Prinz Andrew?», sagte Durand dem Sender Sky News. Prinz Andrew, das dritte Kind von Königin Elizabeth II., ist in den Missbrauchsskandal um den inzwischen gestorbenen Multimillionär Jeffrey Epstein verwickelt. Bei diesem Fall habe der Palast keine Untersuchung angeordnet, sagte Durand.
Das Interview wird nach Angaben von CBS zahlreiche Themen abdecken: Meghans Eintritt in die königliche Familie, Heirat, Mutterdasein, die wohltätige Arbeit und wie die Ex-Schauspielerin mit dem Leben unter öffentlicher Beobachtung umgeht. Vor ungefähr einem Jahr hatten Harry und Meghan sich entschieden, ihren royalen Pflichten zu entsagen und mit Söhnchen Archie, der im Mai zwei wird, in die USA auszuwandern, das Heimatland der ehemaligen Schauspielerin. Mittlerweile haben sie zusammen mit der Queen entschieden, nicht ins royale Leben zurückzukehren. Am Montag ist das Gespräch dann auch bei RTL und Vox zu sehen (15.00 Uhr und 22.15 Uhr).
sda/red
Fehler gefunden?Jetzt melden.