AboTeilmobilisierung in RusslandSie kamen in der Nacht
Die Einberufung der Rekruten in Russland hat sofort begonnen, manche werden sogar aus ihren Häusern geholt. Selbst 60-Jährige sollen wieder zum Dienst.
Mitten in der Nacht sind sie aus ihren Häusern geholt worden, die Männer aus den burjatischen Dörfern. Sie werden zu Sammelstellen gebracht, eine Aktivistin der Gruppe «Freies Burjatien» hat ein Video dazu auf Instagram veröffentlicht. In warmen Jacken sitzen die Männer in einem grossen Raum, Mützen auf den Köpfen, vorne spricht der Mann von der Einberufungskommission. Sie sollten lernen, ihre Wunden selbst zu verbinden, sagt er zu den Rekruten, zu viel Blutverlust sei lebensgefährlich. Dann stellt er klar, warum das wichtig ist: «Männer, nach dem Training fahrt ihr kämpfen», das sei halt so.
Er werde sie nun alle namentlich aufrufen, sagt der Mann später. «Ihr steigt in den Bus ein, und keiner steigt aus dem Bus aus», Raucher- und Toilettenpausen seien eingeplant. Vermutlich sind die Busse nach Ulan-Ude gefahren, die Hauptstadt der russischen Teilrepublik. Die Nachrichtenseite «Ljudi Bajkala – Menschen des Baikals» berichtet, dass allein aus Burjatien 6000 bis 7000 Menschen eingezogen werden könnten.