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TV-Serien aus der Businesswelt
Seitensprünge und Milliarden­erbinnen – unsere Streaming-Tipps für die Festtage

FILE - In this March 3 2011 file photo, L'Oreal heiress Liliane Bettencourt, left, and her daughter Francoise Meyers-Bettencourt arrive to the L'Oreal-UNESCO prize for the women in science, in Paris. Lawyers for L'Oreal heiress Liliane Bettencourt said Monday Oct. 17, 2011, a judge ordered the 88-year-old French billionaire and her fortune placed under the legal protection of her daughter and grandsons. (AP Photo/Thibault Camus, File)

Wirtschaftsthemen fristen bei den Streaminganbietern längst kein Nischendasein mehr. Ob Dokumentation oder Fiktion – auch in diesem Jahr brachten Netflix, Disney+ und Co. neue Serien aus der Welt der Firmenbesitzerinnen, Börsen und Unternehmen heraus.

Diese stossen beim Publikum durchaus auf Interesse: So war die «Die Affäre Bettencourt: Skandal um die reichste Frau der Welt» in der Schweiz und in Frankreich zeitweise die beliebteste Serie auf Netflix.

Unsere Kritik zur Serie über die unglückliche L’Oréal-Erbin Liliane Bettencourt und weitere Empfehlungen finden sie nachfolgend, wobei fünf Sterne die Bestnote darstellen:

«The Ashley Madison Affair» – ein verhängnisvolles Datenleck

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In der frühen Phase von Onlinedating-Portalen in den 2000er-Jahren sorgt ein Angebot für Aufregung: Ashley Madison – eine Website, die Seitensprünge vermittelt. Mit provokanter Werbung und dreisten Auftritten des damaligen Firmenchefs Noel Biderman in der Öffentlichkeit schafft es das Portal, den Umsatz innert vier Jahren auf 115 Millionen Dollar zu vervierfachen.

Nicht nur wirbt Bidermann mit seiner echten Ehefrau Amanda für das Angebot. Er behauptet auch, das Paar führe eine monogame Ehe.

Mehrere Datenlecks bringen das Lügengebäude jedoch zum Einstürzen. Sie zeigen, dass Ashley Madison Tausende gefälschter Profile von Frauen einsetzt, um männliche Kunden bei Laune zu halten. Biderman ist doch nicht so treu, wie er es vorgibt. Und prominente US-Kunden sind als potenzielle Fremdgeher entlarvt.

Die dreiteilige Dokumentarserie «The Ashley Madison Affair» beleuchtet den kometenhaften Aufstieg und den tiefen Fall des Seitensprungportals aus verschiedenen Blickwinkeln. Zu Wort kommen ehemalige Mitarbeiter, Betrogene und Betrügende.

Am erstaunlichsten ist jedoch, dass Ashley Madison die Kontroverse mehr oder weniger unbeschadet überlebt hat. Das Portal ist nach wie vor im Geschäft und verzeichnete per Ende 2021 weltweit 75 Millionen Nutzerinnen und Nutzer. (met)

Plattform: Disney+

Gesamtnote: ****

Unterhaltung: ****

Wie gut wird der wirtschaftliche Zusammenhang erklärt? ****

Um wie viel Geld geht es? 115 Millionen Dollar Umsatz vor dem Kollaps

«Die Affäre Bettencourt» – die einsame L’Oréal-Erbin

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In dieser dreiteiligen Dokumentarserie geht es um Moneten, Macht und Manipulation. L’Oréal-Erbin und Witwe Liliane Bettencourt liefert sich wegen ihres Umgangs mit dem Milliardenvermögen in ihrem letzten Lebensjahrzehnt einen Familienstreit mit Tochter Françoise Bettencourt Meyers. Diese zog ihre Mutter 2008 vor Gericht, weil sie dem Fotografen François-Marie Banier über mehrere Jahre hinweg Geschenke im Wert von einer Milliarde Euro gemacht haben soll. Um die Vorwürfe zu stützen, liess Françoise Bettencourt von Hausangestellten heimlich Tonaufnahmen ihrer Mutter machen.

Aus den Tonaufnahmen geht der Verdacht hervor, dass Liliane Bettencourt im grossen Stil Steuern hinterzogen sowie grosszügige Parteispenden getätigt hat. Geld floss unter anderem an den späteren französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy für den Wahlkampf.

Bettancourt

Eines der zentralen Themen des Dokumentarfilms ist der Widerspruch zwischen Reichtum und Privilegien. Obwohl sie die reichste Frau der Welt ist, beleuchtet die Serie Bettencourts tiefe Einsamkeit und Leere. Das regt zum Nachdenken an und wirft Fragen über die wahre Natur von Glück und Erfüllung jenseits des materiellen Reichtums auf. (met)

Plattform: Netflix

Gesamtnote: ***

Unterhaltung: ***

Wie gut wird der wirtschaftliche Zusammenhang erklärt? ***

Um wie viel Geld geht es? 39,5 Milliarden Dollar Vermögen zum Zeitpunkt von Liliane Bettencourts Tod im Jahr 2017

«The Morning Show» (3. Staffel) – Machtspiele im Medienkonzern

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Die Fernsehserie «The Morning Show» dreht sich um die fiktiven Stars einer gleichnamigen Frühstücks-TV-Sendung. Während in der ersten Staffel ein #MeToo-Fall im Mittelpunkt stand und in der zweiten die Folgen der Covid-Pandemie, geht es bei der dritten Staffel darum, dass der angeschlagene Medienkonzern dringend frisches Geld braucht – und welche Intrigen sich dabei um den potenziellen Investor und Techmilliardär Paul Marks entwickeln.

Die Ähnlichkeiten zu lebenden Milliardären mit einem eigenen Raketenprogramm sind frappant, aber natürlich wie immer in solchen Serien rein zufällig. An tatsächliche Begebenheiten aus der Business-Welt erinnern auch die Schachzüge der verschiedenen Firmenchefs und Verwaltungsrätinnen, die sich gegenseitig eins auszuwischen versuchen.

Die wichtigen Rollen der TV-Stars werden wie in den ersten beiden Staffeln von Jennifer Aniston und Reese Witherspoon übernommen. Grossartig ist auch Stephen Fry als einflussreicher Verwaltungsrat, der das Machtspiel auf die Spitze treibt. (jb)

Plattform: Apple TV+

Gesamtnote: ****

Unterhaltungswert: *****

Wie gut werden wirtschaftliche Zusammenhänge erklärt? ***

Um wie viel Geld geht es? Dutzende Milliarden Film-Dollar

«Succession» (4. Staffel) – Intrigen um Firmennachfolge

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Kaputte Familien haben wir schon oft auf dem Bildschirm gesehen. Doch bei den Roys ist alles grösser: Kendall, Roman, Shiv und Connor kämpfen darum, wer ihrem Vater Logan an der Spitze seines fiktiven Medienimperiums Waystar Royco nachfolgt.

In diesem Jahr ging die Serie mit der vierten Staffel zu Ende. Patriarch Logan Roy stirbt überraschend. Seine Kinder probieren wahlweise den Verkauf von Waystar Royco an einen norwegischen Techmogul zu boykottieren oder sich ihm als Stellvertreter anzudienen.

Die Roys und ihr Umfeld schenken sich nichts, jede noch so kleinste Schwäche wird sofort ausgenutzt: «Succession» ist stellenweise brutales Fernsehen, das an wunderschönen Schauplätzen der Superreichen stattfindet. Man nimmt von der Stadtwohnung in New York den Helikopter fürs Wochenende in den Hamptons, und die entscheidenden Übernahmegespräche finden in einem Luxushotel in der norwegischen Wildnis statt. Dazu kommt ein exzellentes Ensemble, allen voran Brian Cox als bösartiger Manipulator Logan Roy. (BB)

Plattform: Sky

Gesamtnote: *****

Unterhaltungswert: *****

Wie gut werden wirtschaftliche Zusammenhänge erklärt? **

Um wie viel Geld geht es? Waystar Royco ist ein milliardenschwerer Konzern.

«Big Vape: Der Aufstieg und Fall von Juul» – Das grandiose Scheitern einer E-Zigarette

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Die beiden Stanford-Studenten James Monsees und Adam Bowen schicken sich an, mit der E-Zigarette Juul die Welt zu verbessern. Die Idee eines Produkts, das keinen Tabak verbrennt und so keine krebserregenden Stoffe freigibt, kommt in den Jahren 2017 und 2018 gut an. Der Börsenwert des Jungunternehmens in den USA steigt auf 38 Milliarden Dollar, die beiden Gründer sind heute Multimillionäre.

Doch das Blatt wendet sich. Weil vor allem Jugendliche die Juul-Produkte mit fruchtigem Geschmack nutzen, gerät die E-Zigarette vermehrt in den Fokus von besorgten Eltern, Medien und den US-Gesundheitsbehörden. Die Marktkapitalisierung der Firma sinkt auf 1,9 Milliarden Dollar; Juul muss für aussergerichtliche Einigungen 3 Milliarden Dollar aufwenden.

Die vierteilige Dokumentarreihe zeigt ausführlich, wie es zum steilen Aufstieg und zum tiefen Fall kommen konnte. Es geht um verlockendes Produktdesign, dubiose Unternehmensentscheide und wirksames Marketing. Allerdings kann «Big Vape» eine wichtige Frage nicht restlos klären: Sprach Juul mit seiner Werbung und fruchtigen Geschmacksrichtungen neben Erwachsenen bewusst auch Minderjährige an, um den Profit zu steigern? (met)

Plattform: Netflix

Gesamtnote: ***

Unterhaltung: ***

Wie gut werden wirtschaftliche Zusammenhänge erklärt? ****

Um wie viel Geld geht es? 36,1 Milliarden Dollar (Verlust des Börsenwerts)