Ihr Browser ist veraltet. Bitte aktualisieren Sie Ihren Browser auf die neueste Version, oder wechseln Sie auf einen anderen Browser wie ChromeSafariFirefox oder Edge um Sicherheitslücken zu vermeiden und eine bestmögliche Performance zu gewährleisten.

Zum Hauptinhalt springen

Überraschung bei Selenski-Besuch
Amherd kündigt Friedensgipfel an – wohl ohne Moskau

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Jetzt abonnieren und von der Vorlesefunktion profitieren.
BotTalk

Die Schweiz ist bereit, eine Ukraine-Friedenskonferenz zu organisieren und den Wiederaufbau in dem Land zu unterstützen. Sie habe dies dem ukrainischen Präsidenten Wolodimir Selenski versichert, gab Bundespräsidentin Viola Amherd nach dem offiziellen Besuch Selenskis in Bern bekannt.

Die Vorbereitungen würden umgehend unter Führung des Departements für auswärtige Angelegenheiten (EDA) beginnen, sagte Amherd nach dem Treffen mit Selenski auf dem Landsitz Lohn bei Bern vor den Medien. «Die Arbeit beginnt morgen», so Amherd. Ein mögliches Datum für die Konferenz auf höchster Ebene nannte sie nicht.

Wird Russland zur Konferenz eingeladen?

Auch der Teilnehmerkreis ist offen. Amherd wünschte sich eine möglichst breit abgestützte Konferenz mit möglichst vielen teilnehmenden Ländern. Selenski äusserte sich auf eine Journalistenfrage offen gegenüber allen jenen Ländern, die die Souveränität und Integrität der Ukraine achteten. «Also ziehen Sie Ihre Schlüsse daraus, wen wir einladen», sagte Selenski. (Lesen Sie hier dazu auch: Selenski will über Frieden verhandeln – die Russen sprechen von Betrug und Erpressung)

Die Führung jener 83 Staaten, die an der Friedensformel-Konferenz vom Sonntag dabei gewesen seien, sollte in den Augen Selenskis auch an der Friedenskonferenz mitreden. Angreifer Russland war am Treffen vom Sonntag nicht dabei. Auf eine entsprechende Frage sagte Selenski, er wünsche einen Anschluss Chinas an die Friedensformel.

Swiss President Viola Amherd (R) listens to Ukraine's President Volodymyr Zelensky (L) as they address media after their bilateral talks in Kehrsatz near Bern, Switzerland, on January 15, 2024. Zelensky will attend the World Economic Forum in Davos starting on January 16, 2024. (Photo by ALESSANDRO DELLA VALLE / POOL / AFP)

Die Details für eine allfällige Friedenskonferenz müssten noch vertieft geprüft werden, sagte Amherd. Die Schweiz wolle sich auch in Zukunft für einen gerechten und dauerhaften Frieden in der Ukraine einsetzen, und sie wolle den Fokus auf den Wiederaufbau der Ukraine legen.

Dieser sei von strategischer Bedeutung für die Stabilität des Kontinents. Als politischer Kompass für den Wiederaufbau dienten die Lugano-Prinzipien der Ukraine Recovery Conference (URC2022) von Juli 2022. Im Rahmen der internationalen Zusammenarbeit bis 2028 habe die Schweiz 1,5 Milliarden eingeplant.

Dank von Selenski

Priorität habe zudem die humanitäre Räumung von Minen, für die sich die Schweiz engagiert, sagte Amherd. Land ohne Minen sei Voraussetzung dafür, dass die Menschen zurückkehrten und wieder Landwirtschaft betrieben werden könne. Eine Konferenz zur Minenräumung ist laut Amherd im Oktober in Genf geplant.

Selenski bedankte sich für dieses Schweizer Engagement. Dank guter Freunde könne im kommenden Frühjahr mit den Arbeiten begonnen werden, sagte er. Tausende Quadratkilometer seines Landes seien vermint.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Dank äusserte Selenski auch für die Schweizer Unterstützung der Sanktionspakete der EU. Mit Blick auf in der Schweiz gesperrte russische Vermögenswerte forderte der ukrainische Präsident eine «gerechte Bestrafung» für jene, die sein Land angegriffen haben, ohne dass die Ukraine sie provoziert habe.

SVP bleibt Treffen mit Selenski fern

Selenskis sprach am Montag nicht nur mit Amherd, sondern auch mit Aussenminister Ignazio Cassis und Justizminister Beat Jans. Gespräche führte er zudem mit Nationalratspräsident Eric Nussbaumer (SP/BL) und Ständeratspräsidentin Eva Herzog (SP/BS) sowie den Spitzen der Parlamentsfraktionen und Parteien.

Hier wird Inhalt angezeigt, der zusätzliche Cookies setzt.

An dieser Stelle finden Sie einen ergänzenden externen Inhalt. Falls Sie damit einverstanden sind, dass Cookies von externen Anbietern gesetzt und dadurch personenbezogene Daten an externe Anbieter übermittelt werden, können Sie alle Cookies zulassen und externe Inhalte direkt anzeigen.

Nussbaumer und Herzog hätten den Gast über laufende Arbeiten im Parlament orientiert, teilten die Parlamentsdienste nach dem Besuch mit. Sie hätten erklärt, wie wichtig eine langfristige Unterstützung für die Ukraine und deren Wiederaufbau sei und hätten auf die anhaltende Unterstützung und grosse Verbundenheit der Schweiz mit den Ukrainerinnen und Ukrainern hingewiesen.

Die SVP war in den Gesprächen mit Delegationen der Parteien nicht vertreten, wie ein Reporter der Nachrichtenagentur Keystone-SDA feststellte. Die Volkspartei, die auf die Schweizer Neutralität pocht, hatte bereits im Juni Kritik geübt, als Selenski – per Videoschaltung – eine Rede im Schweizer Parlament gehalten hatte. Die meisten Fraktionsmitglieder hatten damals den Saal verlassen.

Super Monday in Bern – Selenski reist weiter ans WEF

Die Schweiz empfing am Montag gleich zwei hohe Staatsgäste – neben Selenski war der chinesische Ministerpräsident Li Qiang zu einem offiziellen Besuch angereist. Einschränkungen und Absperrungen für die Sicherheit waren die Folge.

Am (morgigen) Dienstag werden Li Qiang und der ukrainische Präsident am Weltwirtschaftsforum (WEF) in Davos GR erwartet. Selenski will dort bilaterale Treffen abhalten mit Vertretungen von EU und Nato. Das Ziel sei es, die Integration der Ukraine in den euroatlantischen Raum voranzubringen, schrieb er auf X (ehemals Twitter). Auch wolle er in Davos Leader und Wirtschaftschefs treffen, mit dem Ziel, die Verteidigungsfähigkeit und Resilienz seines Landes zu stärken.

SDA/aru