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Meinung

Kommentar zum Credit-Suisse Abschreiber
Schweizer können Investmentbanking nicht

Wall-Street-Blues in Zürich: Die Credit Suisse schreibt eine Beteiligung in New York für 450 Millionen Franken ab.

Vor zehn Jahren warf die Credit Suisse 425 Millionen Dollar auf, um eine Beteiligung an der Investmentgesellschaft York Capital Management zu kaufen. Der damalige CS-Chef Brady Dougan bezeichnete die Gesellschaft als einen der besten Hedgefonds der Welt. Die Produkte seien so gut, dass man sie den eigenen Kunden anbieten wolle. Heute wird die Firma abgewrackt. Wie die CS am Dienstag mitteilte, muss sie 450 Millionen Franken abschreiben.

Der Fall des New Yorker Hedgefonds folgt einem nur zu bekannten Muster.

Der Verlust überrascht – auf den ersten Blick. Tidjane Thiam hatte als Dougans Nachfolger das Investmentbanking mit eisernem Besen ausgekehrt. Er baute Positionen ab und stieg aus riskanten Geschäften aus. Teuer bezahlte Investmentbanker mussten gehen. Der radikale Abbau kostete Milliarden. Aber Thiam liess die Beteiligung an York Capital Management liess unberührt.

Dass es dort nun zu einem Grossverlust kommt, erstaunt keinen Bankenkenner. Der Fall des New Yorker Hedgefonds folgt einem nur zu bekannten Muster: Schweizer Grossbanken kaufen sich mit Milliarden an der Wall Street ein, um auf dem amerikanischen Markt das grosse Ding abzuziehen. Doch in meistens kommt es schief heraus. Statt sprudelnde Gewinne folgen riesige Verluste.

In den Bilanzen der Grossbanken schlummern weiterhin Milliarden, die sich urplötzlich in Verluste verwandeln können.

Ein bekanntes Beispiel ist Dillon Read Capital Management, ein Hedgfonds der UBS, der sich verspekulierte und der Grossbank fast das Genick brach. Oder Donaldson, Lufkin & Jenrette, eine US-Investmentbank, die von Credit Suisse im Jahr 2000 für die Rekordsumme von 11,5 Milliarden Dollar erworben wurde.

Obwohl die Risiken im Investmentbanking deutlich heruntergefahren wurden, schlummern in den Bilanzen der Grossbanken weiterhin Milliarden, die sich urplötzlich in Verluste verwandeln können. Eine dicke Eigenkapitaldecke, wie sie die Schweizer Regulatoren vorschreiben, ist somit kein übertriebener Luxus, wie die Bankchefs gerne kritisieren, sondern schlichte Notwendigkeit.