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Absatzmarkt im Aussenhandel
Schweiz exportiert erstmals mehr in die USA als nach Deutschland

Container werden am Containerterminal im Schweizer Rheinhafen verladen, einem der wichtigsten Warenumschlagplätze der Schweiz. 
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Im Aussenhandel der Schweiz ist es zu einer bemerkenswerten Wachablösung gekommen: So hätten die USA zum ersten Mal seit 70 Jahren Deutschland als wichtigsten Markt für Schweizer Ausfuhren verdrängt, teilt der Schweizer Zoll am Dienstag mit.

«In den letzten zwanzig Jahren haben sich die Exporte in die USA verdreifacht und 2021 mit 47 Milliarden Franken den derzeitigen Höchststand erreicht», schreibt das Bundesamt für Zoll. Von 2001 bis 2021 sei der Warenhandel mit den USA «durch die Decke» gegangen: Trotz Finanz- und Covid-Krise legten die Ausfuhren in die USA pro Jahr um durchschnittlich 6,3 Prozent zu. Die Ausfuhren nach Deutschland wuchsen im Vergleichszeitraum um durchschnittlich 2,1 Prozent, die Exporte nach Italien um 2 Prozent.

Zum Vergleich: Schweizer Unternehmen exportierten im vergangenen Jahr nach Deutschland Waren und Dienstleitungen im Wert von 44 Milliarden Franken. China hat im vergangenen Jahr Schweizer Waren im Wert von 15,5 Milliarden Franken gekauft. 

Dass die USA nun vor Deutschland der wichtigste Abnehmer von Schweizer Exporten sind, lässt sich auf einen Sektor zurückführen: die Pharmaindustrie. Drei Viertel des Exportwachstums seien auf Pharmaprodukte zurückzuführen, erklärt der Zoll.

Die Zahlen sind beeindruckend: Exportierte die Schweiz im Jahr 2001 noch chemisch-pharmazeutische Produkte im Wert von 4,3 Milliarden Franken, waren es im vergangenen Jahr Ausfuhren im Wert von über 30 Milliarden Franken. Die Schweizer Chemie- und Pharmabranche ist damit für 64 Prozent der Ausfuhren mit Ziel USA verantwortlich. Ein Grund für den starken Anstieg im vergangenen Jahr sind die Exporte von Impfstoffen, die Moderna bei Lonza in der Schweiz fertigen lässt. 

Beim Handelsvolumen bleibt Deutschland vorn

Das starke Wachstum der Pharmaexporte führte dazu, dass der Anteil anderer Sektoren an den USA-Ausfuhren sank, obwohl ihr Exportvolumen absolut gesehen stieg.

Beispiel: Die Schweizer Uhrenhersteller konnten zwischen 2001 und 2021 ihre Ausfuhren in die USA von 1,6 Milliarden auf gut 3 Milliarden Franken de facto verdoppeln. Wegen des riesigen Wachstums der Pharmaexporte halbierte sich aber der Anteil der Uhrenausfuhren an den gesamten Ausfuhren in Richtung USA. 

Beim Handelsvolumen insgesamt – also Exporte und Importe zusammengerechnet – sei Deutschland mit einem Volumen von 99 Milliarden Franken im vergangenen Jahr aber weiterhin der wichtigste Handelspartner der Schweiz geblieben, teilt die Handelskammer Deutschland-Schweiz mit.