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Foto auf Instagram
Schüsse bei Parade in New York: 15-Jähriger falsch beschuldigt

Graffiti ’Free Gaza’ ist durch das Fenster eines NYPD-Patrouillenwagens auf einem Gebäude in New York City nahe dem Hotel von Israels Premierminister Benjamin Netanyahu zu sehen.
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Bei der West Indian American Day Parade in Brooklyn, New York, kommt es im September 2024 zu Schüssen. Ein 25-Jähriger wird getötet, mehrere werden verletzt. Die New Yorker Polizei verdächtigt fälschlicherweise einen 15-Jährigen und verbreitet sein Bild im Netz – mit schweren Folgen.

Die Polizei von New York City hat sich für falsche Anschuldigungen gegen einen Teenager entschuldigt. In einer Erklärung, die am Sonntag an die Presse geschickt wurde, teilte die New Yorker Polizei, das NYPD, mit, dass ein in den sozialen Medien verbreitetes Bild eines 15-Jährigen «fälschlicherweise angab, dass er für die tödlichen Schüsse» bei der West Indian American Day Parade in Brooklyn im September gesucht werde. Diese falsche Behauptung sei fast fünf Monate lang nicht zurückgenommen worden. «Die NYPD hätte diese falsche Aussage sofort korrigieren müssen», fügte die neue Sprecherin der Abteilung, Delaney Kempner, hinzu. «Wir entschuldigen uns für den Fehler.»

Die AP hatte zuvor berichtet, dass das NYPD die verzweifelten Bitten der Familie des 15-Jährigen, die Behauptungen zurückzunehmen, monatelang ignorierte. Dieser erhielt infolgedessen sogar Morddrohungen. Der AP sagte er: «Ich fühle mich nicht mehr wie ich selbst. Ich habe keine Möglichkeit, meine Seite der Geschichte zu erklären. Alle sind so auf dieses eine Bild von mir fixiert: Mörder.»

Polizei spielt Folgen der Fehldarstelllung herunter

In ihrer aktualisierten Erklärung teilte die Polizei nun mit, der 15-Jährige sei lediglich eine «Person von Interesse», da der Vorfall nach wie vor ungelöst sei und sich der Teenager am Tatort befunden habe. Es wurde nicht näher erläutert, warum er unter Tausenden von anderen Personen am Tatort identifiziert wurde oder warum der Fehler nicht früher behoben wurde. «Selbst in ihrer Entschuldigung malen sie ihn mit einem Pinsel der Schuld, um ihren Fehler zu vertuschen», sagte Wylie Stecklow, ein Anwalt von der Familie des 15-Jährigen. «Sie spielen herunter, was sie getan haben und gestehen nicht ein, dass sie ihn in Gefahr gebracht haben.»

Der 15-Jährige sagte, er habe die West Indian American Day Parade im September besucht, nachdem er mit einem Mannschaftskameraden das Fussballtraining verlassen hatte. Wenige Minuten nach ihrer Ankunft brachen auf der Strecke Schüsse aus, bei denen ein 25-Jähriger getötet und vier weitere Personen verletzt wurden. Fast drei Wochen später teilte die Polizei ein Foto von dem 15-Jährigen auf X und Instagram und beschuldigte ihn der Tat.

Die Entschuldigung ist ein seltenes Eingeständnis von Fehlern seitens der New Yorker Polizei. Vergangenen Monat erklärte sich das NYPD bereit, ihre Praktiken in den sozialen Medien zu reformieren, nachdem ein unabhängiger Prüfer auf unprofessionelle Beiträge einiger Führungskräfte und andere Online-Fehldarstellungen hingewiesen hatte.

DPA/sas