Neuwahl nach BundesgerichtsurteilNun macht die FDP Schaffhausen der SP den Ständeratssitz streitig
Die Wahl des SP-Politikers Simon Stocker ins Stöckli wurde aufgehoben. Mit Blick auf Neuwahlen im Kanton Schaffhausen wittern Bürgerliche ihre Chance.

Bei der Ständeratswahl im Kanton Schaffhausen steigt der Konkurrenzdruck: Nachdem das Bundesgericht die Wahl von SP-Politiker Simon Stocker für ungültig erklärt und eine Neuwahl erzwungen hat, schickt die FDP nun einen eigenen Kandidaten ins Rennen: Die Findungskommission schlage einstimmig vor, Severin Brüngger dem Schaffhauser Stimmvolk zur Wahl zu stellen, heisst es in einem Communiqué der Kantonalpartei.
Kantons- und Grossstadtrat Severin Brüngger sei «hoch motiviert und gewillt, den freien Ständeratssitz wieder für die bürgerliche Seite zurückzuerobern». Der 46-jährige Pilot und ehemalige Handball-Spitzensportler sei «ein durch und durch bürgerlich-liberaler Politiker». Die Findungskommission empfehle der Parteiversammlung vom 10. April, ihn als Kandidaten zu nominieren. Zuerst haben die «Schaffhauser Nachrichten» über die Kandidatur berichtet.
Simon Stockers Sensationswahl 2023
Simon Stocker hatte sich bei der Wahl 2023 überraschend gegen den bekannten Politiker Thomas Minder (parteilos) durchgesetzt. Damit wurde in Schaffhausen erstmals ein bisheriger Ständerat abgewählt; stattdessen schickte der Kanton einen linken Vertreter nach Bern.
Letzte Woche folgte das nächste Politbeben: Das Bundesgericht erklärte die Wahl Stockers wegen Nichterfüllung der Wohnsitzpflicht für ungültig. Der Kanton Schaffhausen muss nun eine Neuwahl durchführen. Der 1. Wahlgang steht am 29. Juni an. Ob auch Thomas Minder erneut kandidiert, ist nicht bekannt.
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