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SBB streichen geplanten Zug, um pünktlich zu sein

Wann der Superveloce eingeführt wird, steht noch nicht fest. (Keystone/Gaëtan Bally)
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2020 wird der Ceneri-Basistunnel eröffnet. Die Reise ins Tessin und nach Italien auf Schiene wird eigentlich noch schneller. Deshalb wollten die SBB einen Schnellzug einführen, der zwischen Zürich und Mailand nur 2 Stunden und 45 Minuten benötigt, schreibt 20min.ch. Im Dezember 2017 stellte die SBB die Pläne für diesen Superveloce vor.

Ab Eröffnung des Ceneri-Basistunnels könne auch der Zug unterwegs sein, hiess es damals. In einem früheren Dokument hatten die SBB den Zug bereits auf Dezember 2018 angekündigt. Doch mittlerweile sieht die Situation anders aus. Wann und ob der Superveloce eingeführt wird, ist völlig unklar.

Fokus auf die Zuverlässigkeit

Die SBB begründen den Schritt damit, dass sie neue Prioritäten setzen. «Die SBB legen den Fokus auf die Zuverlässigkeit und nicht auf einzelne Schnellverbindungen», sagt Sprecher Martin Meier. Für die Phase nach der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels plane man erst einmal einen «Aufbaufahrplan», um ein stabiles Angebot sicherzustellen. Diese Massnahmen kündete die Bahn am 28. Oktober in einer Medienmitteilung an.

Die Reisezeit zwischen Zürich und Mailand betrage vorerst drei Stunden und 17 Minuten. Ab Ende 2022 sei das Ziel eine Fahrzeit von 3 Stunden und 2 Minuten. «So gewährleisten die SBB und Trenitalia die Zuverlässigkeit im grenzüberschreitenden Verkehr», erklärt Meier. Für den Superveloce hat es in diesem Konzept keinen Platz. Möglich ist aber auch, dass es für den Zug gar keinen Platz im Gotthard-Basistunnel gibt. Neue Verbindungen dürfen dort nämlich laut Vorgabe des Bundes nur eingeführt werden, wenn sie den Güterverkehr nicht beeinträchtigen.

Nur jeder zehnte Zug pünktlich

Dass die SBB den Fokus auf die Pünktlichkeit legen, kommt nicht überraschend. Wie eine Auswertung von Puenktlichkeit.ch zeigt, kamen in den letzten 365 Tagen nur 72,5 Prozent der internationalen Züge aus Italien pünktlich in Zürich an. Die Züge von Italien in Richtung Genf waren bei der Messung in Sitten gar nur in etwas mehr als einem von zehn Fällen pünktlich. Schlecht stand es um die Pünktlichkeit auch bei den internationalen Zügen Richtung Bern. Von allen vier Regionen der SBB ist die Pünktlichkeit im Tessin zurzeit am tiefsten.

Seit der Eröffnung des Gotthard-Basistunnels Ende 2016 ist die Zahl der Passagiere zwischen der Deutschschweiz und dem Tessin gleichzeitig stark gewachsen. Am Gotthard verzeichneten die SBB innert zwei Jahren ein Passagierwachstum von 20 Prozent.

In der Vergangenheit mussten deshalb mehrfach Passagiere die Züge in den Süden verlassen, weil diese überfüllt waren. Abhilfe verspricht die Bahn ab Ende 2020. Nach der Eröffnung des Ceneri-Basistunnels können nämlich Doppelstockzüge ins Tessin eingesetzt werden, was das Platzangebot erhöht.

SDA/red