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Bürohr – Wirtschaftsnews der Woche
Schüttelzug kostet SBB 2 Milliarden Franken, Ex-Fussballstar Georges Bregy verlässt Baloise

Trotz milliardenschweren Fehlinvestitionen habe der frühere Verwaltungsrat «gut gearbeitet», sagt SBB-Präsidentin Monika Ribar.
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Allmählich zeigt sich, mit welchen Folgekosten die SBB aufgrund des Schüttelzug-Fiaskos rechnen müssen. Massive Kritik von Fahrgästen führte dazu, dass sie bei den FV-Dosto-Zügen die «Wankkompositionstechnologie» ausmontieren müssen. Darüber, wie teuer das ist, wollten die SBB bisher keine Auskunft geben.

Nun aber macht SBB-Präsidentin Monika Ribar zumindest eine ungefähre Angabe: Der Umbau werde «nach aktuellen Schätzungen» einen «hohen zweistelligen Millionenbetrag» kosten, sagte sie gestern in der «Schweiz am Wochenende». Zusammen mit dem Einkaufspreis von 1,9 Milliarden macht das runde 2 Milliarden Franken, die der Bombardier-Flop die SBB bislang gekostet hat. Trotzdem kommt die SBB-Präsidentin zum Schluss, der damals verantwortliche Verwaltungsrat unter Ulrich Gygi habe «gut gearbeitet».

Baloise muss auf Georges Bregy verzichten

Fussballer Georges Bregy an der oeffentlichen Gedenkfeier fuer Fussball-Legende Koebi Kuhn im Zuercher Grossmuenster am Freitag, 13. Dezember 2019. (KEYSTONE/Walter Bieri)

Die Baloise-Versicherung hatte eine schlechte Woche. Sie musste mitteilen, dass ihr Jahresergebnis 100 Millionen Franken geringer ausfallen wird als erwartet. Auch das Geschäftsvolumen der Gruppe ging zurück – um 0,7 Prozent auf 6,89 Milliarden Franken in den ersten neun Monaten. Doch damit nicht genug. Der Versicherer unter der Leitung von CEO Michael Müller hat mit weit grösseren Problemen zu kämpfen: Der berühmteste Mitarbeiter ist seit Donnerstag nicht mehr dabei: Ex-Fussballstar Georges Bregy, bekannt für seine legendären Freistösse, wurde pensioniert. Bei der Baloise arbeitete er als Versicherungsexperte für kleine und mittlere Unternehmen.

10-Millionen-Schiffe rosten in Moçambique vor sich hin

Im 2-Milliarden-Korruptionsskandal um eine Thunfischfang-Flotte in Moçambique, wo die Credit Suisse unter dem damaligen Präsidenten Urs Rohner massgeblich beteiligt war, werden die Schiffe nun versteigert. Der Skandal hatte hohe Regierungsbeamte und Geschäftsleute involviert, die unrechtmässig Gelder unterschlagen hatten, und gipfelte im Zahlungsausfall Moçambiques, eines der ärmsten Länder der Welt.

Urs Rohner, president of the board, speaks during a press conference of the Observation of Iqbal Khan in Zurich, Switzerland, Tuesday, October 1, 2019. (KEYSTONE/Ennio Leanza).Urs Rohner

Zwar hat sich die UBS als Besitzerin der Credit Suisse vor rund einem Jahr mit dem ostafrikanischen Land gütlich geeinigt. Jetzt hofft die Regierung Moçambiques, durch den Verkauf der Schiffe zumindest einen Teil der verlorenen Gelder zurückzugewinnen. Ob das gelingt, ist zumindest fraglich. Anfang dieser Woche jedenfalls war noch kein einziges Gebot abgegeben worden, obwohl die Boote für gerade mal 10 Millionen Dollar zu haben wären. Kein Wunder: Im Hafen von Maputo rosten die 24 Boote, die sich schon kurz nach dem Kauf als unbrauchbar und überteuert erwiesen, seit über zehn Jahren vor sich hin.

Grosses Wehklagen bei René Benkos Geschäftspartnern

Langsam wird es ungemütlich für René Benko. Konnte sich Österreichs «Wunderwuzzi» noch vor zwei Jahren kaum vor Investoren retten, ist jetzt das grosse Wehklagen zu hören. «Er hat mich um den Finger gewickelt», klagt Logistikunternehmer Klaus-Michael Kühne. Er beziffert seine Verluste bei Benko auf 500 Millionen Euro. Noch mehr verloren haben die deutschen Steuerzahler. Sie leisteten nämlich 680 Millionen Euro an Corona-Hilfsgelder an Benkos Firmen, wie in Roland Bergers Biografie nachzulesen ist.

Austrian tycoon Rene Benko arrives for insolvency proceedings of the bankrupt Austrian real-estate giant Signa on April 24, 2024 in Innsbruck, Austria. Signa -- which owns the Chrysler building in New York -- initiated insolvency proceedings in November 2023, marking the spectacular downfall of its founder, self-made Austrian tycoon Rene Benko. (Photo by Johann GRODER / various sources / AFP) / Austria OUT

Berger, «Unternehmensberaterlegende», wie er sich selber nennt, hat auch ein paar Millionen bei Benko verloren. Seit Österreichs grösstes Boulevardblatt «Kronenzeitung» unter dem Titel «Na bumm!» auf Seite eins der Printausgabe ein Foto Benkos, das ihn zusammen mit dem lokalen SPÖ-Chef zeigt, publiziert hat, dreht der Wind. Geschossen wurde es vor dem «Stüblergut», einem 30-Millionen-Euro-Anwesen in der Steiermark, das Benkos «Laura-Stiftung» gehört. Nun fordert Ex-Trigema-Chef Wolfgang Grupp, dass René Benko endlich zur Rechenschaft gezogen wird. Wie viel der Textilunternehmer Grupp mit Benko verloren hat, ist (noch) nicht bekannt.