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Muhammad bin Salman
Saudiarabiens Kronprinz kehrt auf die internationale Bühne zurück

Militärischer Empfang für den Kronprinzen aus Saudiarabien: Kronprinz Muhammad bin Salman neben Kyriakos Mitsotakis.
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Bei seinem ersten Besuch in der Europäischen Union seit Ermordung des Journalisten Jamal Khashoggi hat der saudische Kronprinz Muhammad bin Salman in Athen den griechischen Ministerpräsidenten Kyriakos Mitsotakis getroffen. «Ich bin sehr froh, in Griechenland zu sein», sagte der Kronprinz. «Der warme Empfang bedeutet mir und Saudiarabien viel».

Vor weniger als zwei Wochen hatte US-Präsident Joe Biden bin Salman in Saudiarabien einen Besuch abgestattet, bei dem es unter anderem um eine Erhöhung der Erdöl-Fördermenge in dem Golfstaat ging – damit der Ölpreis sinkt und die Inflation in den USA eingedämmt wird. (Lesen Sie zum Thema auch den Artikel «Allein Bidens Besuch ist schon ein Sieg für den Kronprinzen».)

Symbolträchtige Reise

Beobachter bezeichnen die Reise des Kronprinzen nach Europa als hochgradig symbolisch. Bin Salman hat seit 2018 kein europäisches oder nordamerikanisches Land mehr besucht. Nach der Ermordung des regierungskritischen Journalisten Jamal Khashoggi im saudiarabischen Konsulat in Istanbul 2018 waren die Beziehungen zwischen Saudiarabien und westlichen Staaten äusserst angespannt.

Ein US-Geheimdienstbericht kam zu dem Schluss, dass der saudiarabische Kronprinz Khashoggis Ermordung abgesegnet habe. Riad weist dies zurück und versichert, die saudiarabischen Täter hätten auf eigene Faust gehandelt. Vor seinem Wahlsieg im November 2020 hatte Biden noch gesagt, dass Saudiarabien wegen des Falls Khashoggi wie ein «Paria»-Staat behandelt werden sollte.

Der französische Präsident Emmanuel Macron hatte in der vergangenen Woche bereits den Präsidenten der Vereinigten Arabischen Emirate, Muhammad bin Sajed, in Paris empfangen. Die beiden Länder unterzeichneten ein Abkommen über eine «strategische Partnerschaft zur Zusammenarbeit im Energiebereich».

Treffen mit Macron?

Nach Griechenland wurde bin Salman von drei Ministern und einer bedeutenden Wirtschaftsdelegation begleitet. Der Kronprinz kam noch am Abend mit dem griechischen Regierungschef Kyriakos Mitsotakis zusammen, wie das staatliche griechische Fernsehen zeigte. Mitsotakis war bereits im vergangenen Oktober nach Riad gereist, um saudiarabische Investitionen anzulocken.

Bin Salman sprach nun von «historisch» gewachsenen Beziehungen zwischen beiden Ländern, es könnten nun eine Reihe bilateraler Projekte abgeschlossen werden. Dazu zählt ein Stromkabel zwischen Saudi-Arabien und Griechenland, um Europa nach den Worten des Kronprinzen mit billigerer Energie zu versorgen. Am Mittwoch sollten in Athen Abkommen unter anderem zu Energie, Verteidigungstechnologie, Abfallwirtschaft und Seetransport unterzeichnet werden, bevor der Kronprinz nach Frankreich weiterreist.

Er werde dort wie auch in Griechenland «Anführer dieser beiden Länder» treffen, teilte Saudiarabiens Königshof laut einem Bericht der Staatsagentur SPA am Dienstag mit. Die Reise erfolge auf Weisung des saudischen Königs Salman.

Ob mit «Anführer» Frankreichs Präsident Emmanuel Macron gemeint war, blieb unklar. Eine offizielle Bestätigung von französischer Seite für den Besuch gab es zunächst nicht.

AFP