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Wegen gemeinsamer Firma
Salt prüft rechtliche Schritte gegen Sunrise

Salt lässt die möglicherweise geplatzte Zusammenarbeit mit Sunrise im Glasfaserbereich nicht auf sich sitzen.
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Jetzt wird es schmutzig: Salt erwägt juristische Schritte gegen den Konkurrenten Sunrise. Hintergrund ist die gemeinsame Firma Swiss Open Fiber, mit der beide Firmen eigentlich den Glasfaserausbau in der Schweiz forcieren wollten. Doch wegen der geplanten Übernahme von Sunrise durch den Kabelnetzbetreiber UPC droht die im Mai angekündigte Zusammenarbeit zu scheitern.

Salt sei besorgt, dass die beabsichtigte Transaktion «gegen vertragliche Rechte verstösst, die im Rahmen des Joint Venture mit Sunrise festgelegt wurden», teilte das Unternehmen am Donnerstagnachmittag mit.

Die einstimmige Genehmigung der Übernahme durch den Sunrise-Verwaltungsrat und das «unwiderrufliche Angebot» von Sunrise-Grossaktionär Freenet «haben bereits erheblichen Wert für Salt und seine Aktionäre vernichtet», schreibt Salt weiter.

Verfahren in den USA eingeleitet

Salt hat die weltweit tätige Anwaltskanzlei Quinn Emanuel Urquhart & Sullivan damit beauftragt, in den USA ein Verfahren nach Abschnitt 1782 einzureichen. Dieses US-Bundesstatut erlaubt es einer Prozesspartei in einem Gerichtsverfahren ausserhalb der Vereinigten Staaten, sich an ein amerikanisches Gericht zu wenden, um Beweismaterial für einen Prozess ausserhalb der USA einzufordern.

Salt will offenbar Informationen von der UPC-Muttergesellschaft Liberty Global erhalten, die für die Übernahme von Sunrise relevant sind. Liberty Global hat einen seiner Firmensitze in den USA.

Eine Sprecherin der Anwaltskanzlei sagte in London auf Anfrage, man werde das weitere Vorgehen festlegen, sobald Salt die Informationen zur Übernahme von Sunrise durch UPC erhalte. Salt sei der Meinung, mit Sunrise einen exklusiven Vertrag abgeschlossen zu haben. Dieser werde nun möglicherweise gebrochen.

«Es steht jeder Partei frei, die Gespräche bezüglich des gemeinsamen Glasfaserprojekts jederzeit zu beenden.»

Thérèse Wenger, Firmensprecherin von Sunrise

Sunrise hält fest, dass das Unternehmen gemäss den vertraglichen Vereinbarungen mit Salt nicht verpflichtet sei, das geplante Glasfaserprojekt zu verfolgen. «Im Gegenteil: Es steht jeder Partei frei, die Gespräche bezüglich des Projekts jederzeit zu beenden», sagte Sunrise-Sprecherin Thérèse Wenger.

Mit Swiss Open Fiber wollten Salt und Sunrise gegen Marktführer Swisscom aufbegehren. Geplant war, in den nächsten fünf bis sieben Jahren gemeinsam bis zu 1,5 Millionen Haushalte mit zusätzlichen Glasfaseranschlüssen zu erschliessen. Aktuell gibt es 5 Millionen Haushalte, die Glasfaser nutzen könnten, allerdings ist davon nur ein Drittel tatsächlich angeschlossen.

Sunrise-Chef André Krause sagte gegenüber der «SonntagsZeitung» zur neuen Situation für Swiss Open Fiber: «Wir haben die Aktivitäten pausiert, weil wir jetzt eine völlig neue Ausgangslage haben. Mit dem Zusammenschluss mit UPC erreichen wir quasi über Nacht eine schweizweite Abdeckung, die wir zusammen mit Salt in diesem Tempo nicht geschafft hätten. Wir müssen nun prüfen, inwiefern ein solches Joint Venture im neuen Unternehmen überhaupt noch Platz hat.»