Schweizer Sicherheitschef«Wir müssen uns auf Kriege einstellen»
Der neue Sicherheitschef Markus Mäder spricht in einem Interview mit dem «Sonntagsblick» über Russland «als reale Bedrohung». Die Schweiz müsse ihre Verteidigungsfähigkeit stärken.

Die Schweiz muss sich laut dem neuen Sicherheitschef Markus Mäder auf Kriege einstellen. Auch wenn die Hoffnung bestehe, dass diese nie eintreten werden, sagte Mäder in einem Interview mit «SonngtagsBlick» (Artikel hinter Bezahlschranke). «Je besser wir vorbereitet sind, desto grösser ist die abhaltende Wirkung», so der Staatssekretär für Sicherheitspolitik.
Mäder betonte nach seiner Teilnahme an der Sicherheitskonferenz in München erneut, dass die Schweiz deshalb die Verteidigungsfähigkeit stärken und die Zusammenarbeit mit Partnern vertiefen müsse. «Es gibt Grund für Sorge in Europa», sagte er.
Russland sei eine reale Bedrohung. Die Schweiz müsse ihre Sicherheitspolitik auf die Realität ausrichten. Sie müsse sich mit einer Welt beschäftigen, «die existiert – und nicht mit einer Welt, die wir gerne hätten», sagte Mäder.
Einsatz für regelbasierte Weltordnung
Von einer Weltordnung, die nicht mehr regelbasiert sei, drohe der Schweiz die grösste Gefahr, sagte er. «Gerade die Schweiz setzt sich für eine regelbasierte Ordnung und für die Einhaltung des Völkerrechts ein.»
Dieser Einsatz zeigte sich auch im Engagement für eine Friedenskonferenz für die Ukraine. Mitte Januar verkündete Verteidigungsministerin Viola Amherd, dass die Schweiz bereit sei, eine solche Konferenz zu organisieren.
«Wir bereiten das vor im Wissen darum, dass es eine anspruchsvolle Aufgabe ist», sagte Mäder auf die Frage, ob er an der Sicherheitskonferenz neue Unterstützer für die Konferenz gefunden habe. Der Diplomatie müsse jetzt Zeit gegeben werden.
SDA/ij
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