Joggen auf GeschäftsreiseRoger Federer unterstützt den darbenden Städtetourismus
Die Schuhmarke On und Schweiz Tourismus wollen mit ihrem gemeinsamen Werbebotschafter Geschäftsreisende zum Joggen bewegen – am besten in Schweizer Städten.
Ein ausländischer Geschäftsmann joggt in Basel entlang des Rheins, um Stress abzubauen. Er legt eine kurze Pause ein und trifft auf Tennisstar Roger Federer, der auf einer Bank sitzt. «Sieht aus, als hätten Sie eine Abkühlung nötig», sagt Federer auf Englisch. «Warum versuchen Sie es nicht im Rheinbad-Breite?»
Dieser kurze Werbeclip auf Youtube ist Teil einer neuen Kampagne von Schweiz Tourismus, mit der die Marketingorganisation den darbenden Städtetourismus wieder ankurbeln will. Seit der Corona-Krise fehlen die wichtigen Geschäftsleute.
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Dass ausgerechnet Federer mitwirkt, ist kein Zufall: Nicht nur ist der Tennisspieler Werbebotschafter von Schweiz Tourismus, sondern auch ein bedeutender Investor von On. Der Schweizer Schuhhersteller macht bei der Aktion ebenfalls mit.
Beide Partner stellen dazu auf der Sport-App Strava Streckenvorschläge für die Städte Basel, Genf, Lugano und Zürich vor. Gleichzeitig macht Schweiz Tourismus das Angebot mit gezielter Werbung in der Schweiz und im Ausland bekannt, etwa in Deutschland, Frankreich und in den Beneluxstaaten. «Wir wollen wieder vermehrt Gäste in die Schweizer Städte holen», sagt Bianca Pestalozzi, Verantwortliche für den europäischen Markt bei On.
Vorzugsweise sollen das Geschäftsreisende sein. Joggen erfreue sich gerade auch bei dieser Gästegruppe grosser Beliebtheit, «etwa, um die Destination zu erkunden, die Umgebung und die lokale Kultur kennen zu lernen», sagt Martin Nydegger, Direktor von Schweiz Tourismus.
On verlangt «Schweizer Preise»
Wie gut der Schweizer Städtetourismus von der Zusammenarbeit mit On profitieren kann, wird sich jedoch erst weisen müssen. Die Schuhmarke ist in der Schweiz zwar beliebt, hat aber Imageprobleme. Da sind einerseits die hohen Löhne, welche die On-Manager trotz Verlusten erhalten. Auf der anderen Seite gibt es Kritik von Konsumentinnen und Konsumenten wegen Qualitätsmängeln und hoher Preise in der Schweiz.
Dabei handele es sich um «Themen und Ereignisse bei On ausserhalb der laufenden Kampagne». Schweiz Tourismus sei deshalb davon nicht betroffen, teilt die Marketingorganisation auf Anfrage mit.
Die Zusammenarbeit mit dem Schuhhersteller biete sich vielmehr an durch «die globale Bekanntheit der Marke On, die grosse Fachkompetenz im Bereich Rennen, das Netzwerk von Athletinnen und Athleten, ihren für den Schweizer Tourismus relevanten Zielgruppen, Communitys, Kanäle sowie ihrer bestehenden Zusammenarbeit mit Markenbotschafter Roger Federer».
Die Städte stellen jene Tourismusregion dar, welche sich mit Blick auf die Gästezahlen am langsamsten von deren Folgen der Corona-Krise erholen. Ein Grund ist, dass die Geschäftsleute ausbleiben. Im Zeitalter von Homeoffice und Videokonferenzen sind Reisen über längere Distanzen für kurze Geschäftstreffen weniger gefragt.
Zwischen Januar und Juni 2022 fehlten den Schweizer Grossstädten noch 22 Prozent der Logiernächte im Vergleich zur selben Periode im Jahr 2019, also vor Ausbruch der Pandemie. Die Schweizer Bergregionen hingegen weisen im gleichen Zeitraum nur noch ein Minus von 3 Prozent bei den Logiernächten auf.
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